Unser Projekt soll Schüler:innen mit Legasthenie beim Lernen unterstützen, wobei wir uns bei unserem Projekt auf das Vokabellernen fokussiert haben. Legasthenieker:innen haben oft Probleme damit, dass sie Text nur schwer erfassen können indem sie Buchstaben oder Wortbilder verwechseln, bzw. Zusammenhänge zwischen Schrift und gesprochener Sprache nur schwer herstellen können. Insbesondere zusammenhängende Texte bereiten ihnen Probleme, wenn diese kein übersichtliches Layout haben. Dies wirkt sich auf ihren Schulerfolg aus, da sie bei herkömmlichen Unterrichtsmaterialien wenig Erfolgserlebnisse und demnach wenig Motivation haben. Mit unserem Projekt wollen wir ihnen Hilfestellungen bieten, welche Ihnen Texte durch verschiedene Methoden zugänglicher machen soll, damit auch Sie Freude am Sprachenlernen finden können.

Projektbeschreibung

Das Projekt zielt darauf ab, Schüler:innen der fünften Schulstufe mit Legasthenie durch digitale Werkzeuge wie PowerPoint zu unterstützen, damit sie schneller und komfortabler lernen können. Das Hauptziel ist es, den Lernprozess durch klare Strukturen, visuelle/auditive Unterstützung und Vielseitigkeit in den Unterricht einzubringen. So sollen sie zumindest so schnell wie ihre Mitschüler:innen vorankommen. Inhalte, mit denen wir uns besonders beschäftigt haben, sind Vokabelübungen auf verschiedenen Niveaus. Die PowerPoints sollen ansprechend und farbcodiert gestaltet werden und dabei helfen, das Selbstvertrauen der Schüler:innen zu stärken; sie darauf aufmerksam machen, dass ihre Situation keine Bürde ist und dass ihre Intelligenz keineswegs beeinträchtigt ist. Zudem erlernen Schüler:innen mit Legasthenie Strategien, wie sie in Zukunft Vokabeln üben können. Wir wählten das Thema, da unsere Schüler:innen mit Legasthenie immer öfter eine Abnahme in Selbstbewusstsein und Motivation zeigen; wir möchten mit unserer Methode weiteren mentalen Folgen entgegenwirken, sowie das Lernen unterstützen.

Dieses Projekt ist für den Englischunterricht gedacht, jedoch kann die Grundidee (differenzierte Lernaufgaben in PowerPoint) in verschiedensten Unterrichtsfächern verwendet werden, da Schüler:innen mit Legasthenie in den meisten Fächern mit Texten konfrontiert werden und demnach auch in diesen von differenzierten Übungen bzw. verschiedenen Möglichkeiten mit Texten zu arbeiten, profitieren würden. Zudem stellt solches Arbeiten eine gute Alternative zum Frontalunterricht dar. Egal in welchem Fach, auf diese Weise werden zahlreiche Kompetenzen angesprochen, die nicht bloß für das Unterrichtsfach Englisch relevant sind: Sprachliche Kompetenzen (die im Deutschunterricht wichtig sein können), digitale Kompetenzen (die nun ohnehin in den meisten Fächern verlangt werden), sowie Selbstkompetenz und Lernstrategien, um den Lernalltag leichter zu meistern.
Ein Vorteil des Projekts ist, dass nur wenige Ressourcen benötigt werden. Sowohl LehrerInnen als auch SchülerInnen benötigen digitale Endgeräte, mit denen sie Powerpoints erstellen bzw. verwenden können. Wie man eine differenzierte PowerPoint erstellt, kann unserer Handreichung im Anhang entnommen werden. Unser Prototyp kann gleich so wie er ist im Unterricht verwendet werden oder aber auch als Vorlage für eigene Unterrichtsmaterialien dienen. Eventuell könnten Lehrkräfte Schulungen, wie Fortbildungen benötigen, um sich mit dem Thema Dyslexie bekanntzumachen; da aber das Projekt weniger auf Theorie zur Legasthenie abzielt und bereits ein Prototyp gegeben ist, könnte dies eine eher freiwillige Voraussetzung sein.

Allgemeine Informationen

Lehrveranstaltung

SE Gestaltung inklusiver Bildungsprozesse - Spielerisch inklusive digitale Bildung gestalten

Semester

Sommersemester 2024

Lehrender

Mag. Dr. Elisabeth Anna Günther

Projektbeteiligten

Sebastian Harth, Katharina Salzer, Ridham Sharma, Anna-Lisa Lellek

Datenschutz

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Die Multimedialeninhalte (Fotos, Videos,...) dürfen ohne weiterer Rückfrage und MIT Namensnennung für nicht kommerzielle Zwecke durch den Arbeitsbereich Digitalisierung im Bildungsbereich weiterverwendet werden.

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Unser Projekt bietet nicht nur Vielseitigkeit und Abwechslung, sondern erlaubt den SchülerInnen auch, ihr eigenes Lerntempo zu wählen. Die verschiedenen Lernniveaus passen sich den Fähigkeiten der Kinder an und eliminieren somit mögliche Langeweile, die schwächere Lernende verspüren könnten, wenn der Unterricht zu anspruchsvoll wird und umgekehrt. Zudem kann die Methode leicht adaptiert werden. Auf diese Weise kann auf die individuellen Bedürfnisse eingegangen werden, ohne dass die Lehrperson sich zweiteilen muss. Die Anleitungen und das Arbeiten erfolgen hier somit über Übungen, wie beispielsweise bei Hausaufgaben. Da einige aus unserer Gruppe mit legasthenischen Kindern zusammenarbeiten, war dieses Projekt aufschlussreich und bereichernd und kann gut im Unterricht verwendet werden. Hoffentlich führt es also zu positiver Rückmeldung, sowie sie aus dem Feedback ersichtlich war – auch unsere KollegInnen betonten nämlich mehrmals, dass sie keine großen Hürden sehen und dass die Methode pädagogisch wertvoll sein kann. Einige Hindernisse sind immer gegeben: So benötigt jede Schule, die mit dieser Strategie arbeitet, eine gute technische Ausstattung, willige Lehrkräfte, die Zeit aufbringen können und die Motivation, sich mit dem Thema überhaupt auseinanderzusetzen.