Anhand des ausgewählten Browserspiels sollen die SuS die Bedeutung, Wirkung und Nutzung von Journalismus und Medien kritisch hinterfragen lernen. Das Spiel ist Online frei zur Verfügung, und benötigt – je nach digitaler Kompetenz – 5 bis 12 Minuten Zeitaufwand, wobei eine kurze Einleitung für die meisten SuS hilfreich wäre. • Die Lernenden wissen, wie Medien Inhalte auswählen und darstellen, um Aufmerksamkeit zu erzeugen, und verstehen die Grundbegriffe Polarisierung, Angstverbreitung und Medienlogik.
• Die Lernenden erkennen, wie negative Botschaften und emotionale Bilder gesellschaftliches Verhalten beeinflussen und wie sich Polarisierung in sozialen Dynamiken zeigt.
• Die Lernenden können das im Spiel Erlebte auf reale Medienmechanismen übertragen, eigene Beispiele benennen und diskutieren mögliche Alternativen zu problematischer Medienpraxis.
• Die Lernenden reflektieren ihr eigenes Medienverhalten und erkennen ihre Verantwortung als Rezipientinnen oder Produzentinnen medialer Inhalte. -> Demokratiebildung
Projektbeschreibung
Pädagogische Rahmenbedingungen
Zielgruppe: 7. Klasse/ 6. Semester Oberstufe
Zeit: 1 Unterrichtseinheit
Lehrplanbezug:
- politisches Kompetenz Modell des österr. Lehrplans, und das FUER-Modell.
-Politische Methodenkompetenz, Politische Urteilskompetenz, historische Orientierungskompetenz, Medienkompetenz
- Inhaltlich: Politische, wirtschaftliche, kulturelle und soziale Entwicklungen vom 1. Weltkrieg bis zur Gegenwart (Anhand von Medienmissbrauch)
Vorwissen: Propaganda des Nationalsozialismus aus dem 5. Semester
Ausstattung: PC/ Laptops/ Tablets, Arbeitsblatt + Leitfragen
Umsetzung
Vorbereitung: Neben den Begriffserklärungen (bspw. “Confirmation Bias“, Polarisierung…), soll den SuS eine „Triggerwarnung“ gegeben werden, da der Klimax des Spiels eine satirische, comicartige Darstellung von Blut und Gewalt beinhaltet.
Es würde sich zudem anbieten, sich mit der Klasse zuvor bereits mit Propaganda, bzw. Nachrichten auseinandergesetzt zu haben.
Einheit:
Zeit Lehrer*innenaktivität Schüler*innenaktivität
5 Min. Begrüßung. Einstieg mit Impulsfrage: „Welche Nachrichten bleiben euch länger – gute oder schlechte?“
Einzelne Wortmeldungen, spontane Reaktionen
10-15 Min. Vorstellung des Spiels We Become What We Behold. Anleitung zur Spielphase, ggf. Bereitstellung der Geräte
SuS spielen das Spiel einzeln, in Paaren oder beobachten es an der Tafel/Beamer
5-10 Min. Offene Reflexion: „Was passiert im Spiel?“, „Welche Rolle spielt der Reporter?“, „Was sagt das Spiel über Medien?“
(Optional – Das Spiel in Kleingruppen entdecken lassen, dazu aber Leitfragen erstellen, die zu den gewählten Feinzielen passen)
SuS beteiligen sich an der Diskussion, beschreiben Beobachtungen und deuten das Spiel.
15 Min. Austeilen des Arbeitsauftrags. (Bspw. Der Vergleich aktueller Artikel und Berichterstattung mit dem Spiel und oder vergangenen medialer Texte)
Gruppenarbeit: SuS analysieren das Spiel und die mediale Landschaft entlang ihres Auftragsthemas und notieren Ergebnisse
5-10 Min. Abschlussrunde: Präsentation der Gruppenergebnisse, kurze Diskussion
SuS stellen ihre Erkenntnisse vor, diskutieren Unterschiede und Gemeinsamkeiten
Optional. Schreibimpuls (als mögliche Hausaufgabe): „Wenn ich selbst Medien erstelle oder konsumiere … worauf achte ich künftig mehr?“. Achtet auf die besprochenen Eigenschaften.
Kurze schriftliche Reflexion oder mündliches Statement
Der Einstieg in Form eines Impulses soll dem Anreiz von Interesse dienen, und die SuS bereits darauf einstellen, dass die medial häufigste Form von Nachrichten negativ ist, und so länger im Gedächtnis bleibt.
Hierauf folgt die Spielphase, die je nach Klasse offener oder geschlossener gestaltet werden kann, und mithilfe von Leitfragen didaktisch geführt wird.
Das Spiel, bzw. dessen Reflexion, dient dem Analysieren von medialem Verhalten und der Reaktion der breiten Bevölkerung auf dieses. Massenverhalten, Propaganda oder ein journalistischer „Ehrenkodex“ sollen so durch die Behandlung erörtert werden.
Nach der theoretischen Abarbeitung mithilfe des Spiels, folgt der Gegenwartsbezug und die Analyse praktischer Beispiele, also realer Artikel, in Gruppen.
Zum Schluss wird wieder im Plenum eine Diskussion geführt, sodass SuS erkennen, wie bestimmte Medien Aufmerksamkeit erzeugen, die Gesellschaft spalten, und gezielt komplexe Themen simplifizieren, um ihre eigene Ideologie zu unterstützen.
Die Ergebnissicherung soll mithilfe eines Arbeitsblattes geschehen.