Projektzusammenfassung


Im Projekt Austrian DataLAB and Services (kurz ADLS) erarbeiten die Projektpartner*innen gemeinschaftlich den Aufbau einer föderierten österreichweiten Plattform, die mit userfreundlichen Cloud-Tools datenintensive Lehre und Forschung vereinfachen soll. Um die Nutzbarkeit für möglichst viele wissenschaftliche Disziplinen zu gewährleisten, ist das Hauptziel der Plattform, dem akademischen Enduser*innen die Betreuung der Infrastruktur und die Sorge um IT-Sicherheit abzunehmen. Das Projekt ergänzt den Projektantrag „FAIR Data Austria“, welcher Training und Support für integriertes Forschungsdatenmanagement (FDM) sowie Next Generation Repositorien für Daten, Software und Datenbanken bereitstellt. FAIRness (Findability, Accessability, Interoperability, Reusability) von Daten und Prozessen sowie deren Einbindung in die entstehende European Open Science Cloud (EOSC) ermöglicht insbesondere die zukünftige Nutzung von erarbeiteten Daten und Prozessen.


Projektziele


Das Projekt hat folgende Zielsetzungen:

  • Interuniversitäre Kollaboration an Cloud-Infrastruktur
  • Abflachung der Lernkurve für Compute-Aufgaben in Forschung und Lehre
  • Sicherer Austausch von Daten, Applikationen und Resultaten und Kollaboration
  • Interaktiver Zugang zu HPC-Cluster
  • Kollaborative Entwicklung von Applikationen zwischen diversen akademischen Institutionen
  • Toolkit für Building and Hosting von interaktivem Lehrmaterial
  • Aufbau einer offenen Gemeinschaft für User*innen und Maintainers und nachhaltiger Support

Das Projekt gliedert sich in 3 Kategorien:

Plattform-Services:
• Gemeinsamer Zugang zu Compute Power, Data-Shares, HPC-Clustern, Deployment Blueprints, Standardwerkzeugen für Orchestrierung und Scheduling, Methoden und Tools für transparente Governance und Überwachung von Sicherheitsbestimmungen (z.B. ISO27001)
• Unterstützung und Erweiterung durch eine offene Community (Open Source-Modell)

Research Services:
• Aufbau eines innovativen Katalogs von Cloud-Applikationen
• Sicherstellung von Standards und bestmöglichen Voraussetzungen für Compute Driven Research auf Hochleistungs-Rechnern (z.B. VSC, LEO)

Methoden:

• Offene Cloud-Standards für die Entwicklung von wiederholbaren Blueprints; dadurch entsteht eine österreichweite, universitäre Cloud-Architektur, zu der jeder freiwillig beitreten und beitragen kann.
• Die DevSecOps Methode - Entwicklung (Development), IT-Sicherheit (Security) und IT-Betrieb (Operations) – sichert schnelle Entwicklung und kontinuierliches Lernen. Zudem wird frühzeitig Eigenverantwortung in einer offenen flach-hierarchischen Gemeinschaft von Mitwirkenden erzielt.

Arbeitspakete und Maßnahmen


Bis Oktober 2020 wurden innerhalb von Interessensgruppen Anforderungen und Problemstellungen erarbeitet und Value Propositions für die hypothesenbasierte Entwicklung erstellt. Darauf basierend wurde im Dezember 2020 für die interuniversitäre Kollaboration eine agile Methode etabliert, die intensive Kommunikation als zentralen Erfolgsfaktor bei Entwicklung modularer Software sieht. Ein einziges Team, bestehend aus allen Partner*innen, begann täglich an den gemeinsam gesetzten Meilensteinen zu arbeiten: Der Erstellung einer prototypischen interuniversitären Cloud und erster Beispiel-Anwendungen sowie der sogenannten „product discovery“, einer Feststellung der relativen Priorität von User-Personas und deren Repräsentation innerhalb der akademischen Landschaft. Die gemeinsame Erarbeitung der Produkt-Vision und der entstandene Katalog von Personas, basierend auf Interviews mit Forschenden und Lehrenden, sind wesentliche Erfolge des ersten Projektjahres. Product Mockups, basierend auf einem ersten Kubernetes-Cluster als Infrastruktur, ermöglichen Tests durch erste User*innen und in der Folge Feedback-Driven Development. Ein 100% automatisiertes Deployment eines Build-Systems sichert außerdem eine Umgebung, in der Cross-platform-Software programmiert und ausgeführt werden kann. Qualität und Enduser-Fokus sind von höchster Priorität.

Für das Verständnis und die Priorisierung der diversen Services und Features hat das ADLS-Team ein Leermodell des UserPortals erstellt, welches
den Enduser*innen durch Click-Statistiken und Kommentare in unsere Entwick
lung einbindet.
Zur Weiterleitung an interessierte Wissenschaftler*innen:
mockup.adls-sbx.org

Nachhaltigkeit


Das Projekt ADLS schafft Voraussetzungen für eine österreichweite Plattform, welche die sichere Arbeit an Daten, Applikationen und Computing-Ressourcen ermöglicht. Um Effizienz und Usability sicherzustellen, wird auf Standard-Interfaces zwischen diversen akademischen Institutionen/Servers Wert gelegt. Die zu erstellende Plattform soll es User*innen ermöglichen einen Service zu benutzen (z.B. „Forschungsapplikation ausführen“), ohne sich um Infrastruktur oder IT-Sicherheit Gedanken machen zu müssen.

Digitale, unabhängig von Zeit und Ort verfügbare Services erleichtern Studium und Forschung, insbesondere unter Berücksichtigung der Mehrfachbelastung Studium/Beruf/Familie und ermöglichen eine flexible Arbeitsgestaltung. Die beschriebenen Services werden einerseits in der Forschung benötigt, aber auch intensiv von Studierenden bei der Abfassung von Bachelor- und Masterarbeiten sowie Dissertationen nachgefragt. Neben der unmittelbaren Effizienz- und Qualitätssteigerung werden auch digitale Kompetenzen entwickelt. Wesentlicher Teil der nachhaltigen Etablierung und Nutzung von Services ist der Aufbau von Know-how und die damit verbundene Integration in die Forschungsprozesse der Universitäten. Die zentrale Implementierung sorgt für gleiche Zugangsbedingungen, die insbesondere den Nachwuchsforscher*innen, die über wenig gruppeneigene Ressourcen verfügen, zugutekommt.

Projektplan


Q1/2021: alle Kern-Infrastruktur-Komponenten existieren in mindestens einer Instanz, Optimierung durch kontinuierliches Feedback. Erste Applikationen für Test, Dokumentation und Showcase. Trainings werden durch “Hackathons” mit ersten User*innen durchgeführt.
Q3/2021: Gemeinschaftlicher interuniversitärer Cloud-Prototyp für Entwickler*innen und erste User*innen
Projektdaten
Projektleiter*innen

Peter Kandolf (UIBK)

Constanze Rödig

Herbert Störi (TUW)

Koordinator*innen
innerhalb der Universität Wien

Raman Ganguly

Eva Gergely


Startdatum

Enddatum

StatusIN BEARBEITUNG
KategorisierungForschung
FörderungDigitale und soziale Transformation in der Hochschulbildung
Involvierte Universitäten

Technische Universität Wien
Technische Universität Graz
Universität Innsbruck
Universität Wien
Wirtschaftsuniversität Wien
Universität für Bodenkultur
Medizinische Universität Wien
Universität Linz

ZielDie Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen und die Lernkurve für Forscher*innen und Student*innen beim Einsatz von Computerressourcen in ihrer täglichen Arbeit zu senken.
Projektkooperation

AHESN Next

AT2OA2

Webseitehttps://forschungsdaten.at/adls/