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Azure-Angebote im Bereich Infrastructure as a Service

Copyright: Microsoft

Dieser Artikel wurde für den ACOnet Jahresbericht 2022 geschrieben. Seit Februar 2023 ist Microsoft Azure als Service des ZID bereits eingeführt worden. Nähere Informationen finden Sie unter https://zid.univie.ac.at/azure/.

Den vollständigen ACOnet Jahresbericht finden Sie unter https://www.aco.net/jahresberichte.html.


Seit Mitte 2018 setzt sich der Zentrale Informa­tikdienst (ZID) der Universität Wien verstärkt mit dem Thema Public Cloud Computing aus­ einander. Mit dem abgeschlossenen Projekt „Empfehlung Cloud­Strategie“ wurde ein Leit­faden für den künftigen Umgang mit Public­ Cloud­Ressourcen an der Universität Wien entwickelt. Die erarbeitete Strategie wird nun verfolgt und die definierten Maßnahmen um­ gesetzt. Als Folge eines mehrjährigen Test­betriebs soll Microsoft Azure als offizielles Service für Forschung und Lehre zur Verfü­gung gestellt werden.


Schon beim Start des Projekts „Empfehlung Cloud- Strategie“ im Sommer 2018 war eines klar: Die damals geltende No-Cloud-Policy an der Universität Wien hatte keine Zukunft. Zu groß war bzw. ist die universitätsinterne Nachfrage nach Cloud-Produkten, nicht zuletzt deshalb, weil immer mehr Hersteller ihre Softwareprodukte in die Cloud verlagern.

Dementsprechend zielt die neue Cloud-Strategie der Universität Wien darauf ab, punktuell Cloud-Produkte zu verwenden, wo sie benötigt werden und einen Mehrwert bieten - vor allem für die Bereiche Forschung, Lehre und Verwaltung. Gleichzeitig müssen aber Maßnahmen gesetzt werden, um DSGVO-konform zu agieren und die Informationssicherheit zu gewährleisten.


Gut getestet ist halb gewonnen

Parallel zum Projektstart im Sommer 2018 wurde auch damit begonnen, unterschiedliche Cloud-Produkte und -Plattformen zu testen, zu vergleichen und einen hypothetischen Einsatz an der Universität Wien zu evaluieren. Zu den getesteten Cloud-Angeboten zählte auch die Public-Cloud-Plattform aus dem Hause Microsoft, Microsoft Azure.

Schnell stellte sich heraus: Azure kann was! Mit mehr als 200 Diensten aus den Kategorien Infrastructure as a Service (IaaS), Software as a Service (SaaS) und Platform as a Service (PaaS) ist das Produktportfolio enorm. Die Services reichen von klassischer Recheninfrastruktur wie Storage und virtuellen Maschinen bis hin zu Container- und AI-Services. Ressourcen können in wenigen Sekunden bis Minuten gestartet, flexibel angepasst und wieder heruntergefahren werden. Das Preismodell ist dabei Pay-as-you-go: Man zahlt abhängig vom Verbrauch der jeweiligen Ressourcen, Vorabinvestitionen sind nicht notwendig.

Die erfolgreichen Tests innerhalb des ZID machten rasch auch andere hellhörig. Im Sommer 2019 gab es Gespräche mit der Fakultät für Informatik. Daraufhin wurde einigen Forschungsgruppen an dieser Fakultät ebenfalls Zugang zur Azure-Welt gegeben. Seither werden unter anderem Services wie virtuelle Computer und Netzwerke, diverse Datenbanken (SQL, MySQL, Azure Cosmos DB), App-Services, Azure Functions, Blockchain-Services, Container-Services und Kubernetes via Azure für Forschungs- und Lehraktivitäten genutzt. Die Resultate sind sehr überzeugend und die Anwender*innen selbst bestätigen, dass sie auf Azure nicht mehr verzichten möchten.


Von der Spielwiese zum Service

Die steigende Nutzung an der Fakultät für Informatik und weitere Anfragen unterschiedlicher Institute und Forschungsgruppen sorgten dafür, dass unsere Test-Organisation in Azure im Laufe der Zeit kontinuierlich wuchs. Gepaart mit dem stets positiven Feedback der Nutzer*innen führte dies dazu, dass in enger Abstimmung mit dem Vizerektor für Digitalisierung und Wissenstransfer, Ronald Maier, entschieden wurde, Microsoft Azure als offizielles Service an der Universität Wien anzubieten. Seit Frühjahr 2022 läuft ein entsprechendes Projekt in der Stabsstelle „Koordination Digitale Transformation“. In der ersten Jahreshälfte 2023 soll das Service - gemeinsam mit Microsoft 365 - offiziell eingeführt und den Angehörigen der Universität Wien zur Verfügung gestellt werden.

Im Vergleich zur Nutzung mit einem privaten Account bietet die Nutzung von Microsoft Azure über den ZID entscheidende Vorteile. Dazu gehören:

  • Anmeldung mit bestehenden Login-Daten des Universitäts-Accounts (u:account)
  • Preisvorteile: mindestens 15% Rabatt und feste Preise durch das 2020 IaaS+ Framework Agreement von GÉANT (siehe www.aco.net/iaas­plus)
  • DSGVO-konforme Konfigurierung und regelmäßige Prüfungen durch den Datenschutzbeauftragten der Universität Wien
  • Informationssicherheitsmaßnahmen, darunter verpflichtende Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) für alle Nutzer*innen
  • Erweiterter Microsoft-Supportplan inkludiert, zusätzlicher Support durch den ZID

Verursachte Kosten werden vom ZID im Voraus bezahlt und dann als interne Leistungsverrechnung von der angegebenen Kostenstelle der Verbraucher*innen abgebucht. Nutzer*innen benötigen also keine Kreditkarte, wie es bei einem privaten Account der Fall wäre. Bei der Weiterverrechnung werden seitens des ZID keine Kosten aufgeschlagen – es wird nur das verrechnet, was von den Nutzer*innen tatsächlich in Azure ausgegeben wurde.


Ein wichtiger Baustein für die Zukunft

Mit der Einführung von Microsoft Azure als neues Service verfolgt der ZID das Ziel, hochmoderne Dienste und Technologien für Forschung und Lehre bereitzustellen. Vor allem eine Reihe von Diensten der Kategorien Software as a Service und Platform as a Service, die in vielen Forschungsprojekten und in der Lehre dringend benötigt werden, ist für Angehörige der Universität Wien damit zum ersten Mal offiziell verfügbar.

„Azure as a Service“ soll aber nicht nur die Nachfrage befriedigen, sondern ist auch ein wichtiger Baustein für die digitale Zukunft der Universität: Nur durch ein offizielles Angebot an Public-Cloud-Diensten kann die wachsende Schatten-IT gebremst und das Niveau in puncto Datenschutz und Informationssicherheit auch im Cloud-Bereich hoch gehalten werden. Letzteres wird durch eine Vielzahl an technischen und organiatorischen Maßnahmen sichergestellt, die mit dem Datenschutzbeauftragten der Universität Wien und der Stabsstelle „IT Security“ eng abgestimmt sind.

Das Thema Cloud genießt seit über einem Jahrzehnt stetig wachsendes Interesse, und das wird sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit in naher Zukunft nicht ändern. Entsprechend intensiv beschäftigen sich der ZID und die Stabsstelle „Koordination Digitale Transformation“ mit diesem Thema. Bei Fragen oder An

liegen stehen wir unter digital.zid@univie.ac.at gerne zur Verfügung.

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