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Auszug aus Science Integrity Digest: Thoughts on the Gautret et al. paper about Hydroxychloroquine and Azithromycin treatment of COVID-19 infections:
The patients were recruited at different “centers”, but it is not very clear which patient was located in which hospital. The HQ treated patients were all in Marseille, while the controls were located in Marseille or other centers. One can imagine that hospitals might differ in treatment plans, ward layouts, availability of staff, disinfection routines, etc. It is not clear if controls and treated patients were all recruited and treated at the same hospital?
Although the study started with 26 patients in the HQ or HQ+AZ group, data from only 20 treated patients are given, because not all patients completed the 6-day study. The data for these 20 patients looks incredibly nice; especially the patients who were given both medications all recovered very fast.
What happened to the other six treated patients? Why did they drop out of the study? Three of them were transferred to the intensive care unit (presumably because they got sicker) and 1 died. The other two patients were either too nauseous and stopped the medication, or left the hospital (which might be a sign they felt much better).
So 4 of the 26 treated patients were actually not recovering at all. It seems a bit strange to leave these 4 patients who got worse or who died out of the study, just on the basis that they stopped taking the medication (which is pretty difficult once the patient is dead). As several people wrote sarcastically on Twitter: My results always look amazing if I leave out the patients who died, or the experiments that did not work.
Auszug aus dem post-publication review von Frits Rosendaal:
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It is reported that 42 patients met the eligibility criteria, and of these 16 were in the control group, and 26 in the treated group. Of these 26, six were excluded (and incorrectly labelled as lost to follow-up): three were transferred to the ICU, one died, and two terminated treatment or were discharged. Firstly, it is noteworthy that 4/26 treated patients
deteriorated and 0/16 control patients, which emphasises that the groups were different. More importantly, excluding patients who deteriorated from the analyses introduces severe selection bias, since it selectively excludes people who did not do well (as an extreme example: if 25/26 treated patients had died, and one had virus clearance at day 6, would a claim of 100% clearance be valid?).
Auszug aus "Apotheke ad hoc"NDR: Drosten kritisiert Chloroquin-Studie:
Chloroquin hat sich in einer chinesischen klinischen Studie als Chloroquin gegen Sars-CoV-2 wirksam gegen Sars-CoV-2 gezeigt, so der Leiter des Instituts für Infektionskrankheiten in Marseille, Didier Raoult. Er stützt seine Aussagen auf eine Untersuchung von drei chinesischen Forschern, die in der Fachzeitschrift „BioScience Trends“ erste Ergebnisse der Studie veröffentlichten. An der klinischen Studie nahmen mehr als 100 Patienten teil. Laut Artikel ist die Behandlung mit Chloroquin „wirksamer“ als die Behandlung mit Placebo. Drosten zweifelt jedoch an der angeblich nachgewiesenen Wirksamkeit von Chloroquin, wie er im Podcast mit dem Norddeutschen Rundfunk (NDR) erklärt:
Es sei schon länger bekannt, dass das Malariamittel auch gegen das 2003 kursierende Coronavirus in der Zellkultur wirksam ist. Man wisse jedoch nicht, ob es am Menschen genauso wirke, da alles „viel viel komplizierter“ sei. „So ein Medikament muss ja da hinkommen, wo das Virus ist – in die Lunge", erklärt er. Mit dem Schlucken einer Tablette sei es daher nicht getan: „Die infizierte Zelle im Körper des Menschen hat einen anderen Stoffwechsel als eine Zelle in einer Zellkulturschale – das ist gar nicht miteinander zu vergleichen."
Die Studie wird ebenfalls von ihm kritisiert: Grundsätzlich sei es schwierig, eine Studie durchzuführen, da die Mehrheit der Patienten auch ohne medikamentöse Behandlung wieder gesund werde. Außerdem seien einige Parameter der Studie fragwürdig. Für eine aussagekräftige Studie seien zwei möglichst homogene Gruppen notwendig, die miteinander verglichen werden – eine, die behandelt wird, und eine, die nicht behandelt wird. In der Studie sei dies jedoch nicht der Fall gewesen: Während die behandelten Patienten ein Durchschnittsalter von 51 Jahren hatten, waren die Patienten der unbehandelten Kontrollgruppe nur 37 Jahre im Schnitt.
Zudem seien in der behandelten Gruppe zwei Personen mit asymptomatischen Krankheitsbildern gewesen, in der unbehandelten aber vier. „Das führt dazu, dass wir in dieser Studie Äpfel mit Birnen vergleichen", findet der Virologe. Wesentlicher Störfaktor sei zudem die Zeitskala, da ein gemeinsamer Startpunkt fehle: Der Beginn der Studie bei den Patienten entspricht dem Tag des Einschlusses in die Studie, nicht aber dem Tag der Infizierung oder des Ausbruchs der Krankheit. Die Konzentration der Viren wurde bei den Teilnehmern im Hals gemessen, nicht aber am Ort des Geschehens – der Lunge. „Das ist die größte Fehlannahme der gesamten Studie." Die Besserung der Erkrankung unter der Einnahme von Chloroquin sei also nicht nachvollziehbar und belegbar. Drosten vermutet, dass es zu ähnlichen Ergebnissen gekommen wäre, wenn statt Chloroquin eine Kopfschmerztablette verabreicht worden wäre. „Ich möchte nicht sagen, Chloroquin wirkt nicht. Aber so, wie diese Studie gemacht wurde, sind wir kein Stück schlauer.“