- Erstellt von Hackl Claudia, zuletzt geändert von Daniel Pfeiffer am 15. Sep 2022
Bezeichnung
E-Tivities: Online Activities → "E-Tivities"Kurzvorstellung
„E-Tivities, the key to active online learning“ G.Salmon, Kogan Page, London
Ziel: Studierende haben wöchentlich eine kleine Aufgabe zu erledigen, Konzept von Gilly Salmon (Open University, UK)
E-Tivities
- .. sind klare Aktivitätshäppchen, die den Lernprozess strukturieren und unterstützen sollen.
- .. werden von kleinen Gruppen (mind. 2 Personen) gemeinsam erledigt.
- .. haben klar benannte Ziele, Erwartungen, Vorgehensweisen und Beurteilungskriterien.
- .. bieten Handlungsweisen für das eigenständige Selbststudium.
- .. können unter Gruppenmitgliedern auch gut disziplinspezifische Denk- und Arbeitsprozesse sichtbar machen, profitieren allgemein von Diversität.
- .. eignen sich im Besonderen dafür, eine Vielfalt an Sichtweisen unter den Teilnehmenden zu explizieren und Erfahrungswissen, authentischen Perspektiven und Ideen Raum zu geben.
- .. können dazu verwendet werden, Teilnehmende herauszufordern, Ideen und Sichtweisen fokussiert beizutragen, zu reviewen oder zu konsolidieren.
- .. verteilen sich über einen Zeitraum, nehmen dabei Bezug zum jeweilig aktuellen Thema/Kapitel der Lehrveranstaltung und können, wenn sorgfältig sequenziert, auch substanziell die Gestaltung der Lehrveranstaltung tragen.
- .. haben durch ihre Kompaktheit auch eine produktive und zuweilen kurzweilige Qualität.
- .. stellen zentrale und unterstützende Elemente für den Lernprozess Ihrer Studierenden in Ihrer Lehrveranstaltung dar.
Mögliche Anwendungsbeispiele
- Studierende besprechen gemeinsam die Inhalte des Vortrages nach und formulieren drei Kerninhalte dazu ("free recall").
- Studierende bearbeiten in der Gruppe eine zentrale Fragestellung, die nach der Gruppenarbeitsphase im Plenum besprochen und präsentiert werden.
- Studierende arbeiten in Gruppen und laden die Ergebnisse auf Moodle.
- Studierende arbeiten im Wiki/Etherpad (Moodle) an einer gemeinsamen Aufgabe/einem gemeinsamen Projekt.
- Studierende werden angeleitet, gemeinsam eine Concept Map zu erstellen. Dafür kann beispielsweise die Whiteboard-Funktion in den Breakout-Rooms des jeweiligen Videokonferenztools genutzt werden.
Ablauf
1. Konzeption der Aufgabenstellung
- Planen Sie vorab, an welchen Stellen Sie während Ihrer Lehrveranstaltung Sie Gruppenphasen durchführen möchten.
- Formulieren Sie gezielte Aufgabenstellungen, die den Lernprozess Ihrer Studierenden unterstützen und zum Austausch anregen.
- G. Salmon schlägt zur Definition einer E-Tivity eine schematische Vorlage einer E-Tivity-Einladung vor (hier als Tabelle eingebettet), auf die Sie ihre E-Tivity, ggf. auch in abgewandelter Form, aufbauen sollten: Titel, Zweck, Kurze Zusammenfassung der Aufgabe, Inspiration, Beitrag jedes:jeder Einzelnen, Kick-Off des Dialogs, geplante Interventionen des:der E-Moderator:in, Zeitplan, ggf. nächste E-Tivity.
Formulierung der Aufgabenstellung
2. Auswahl des Tools
- Für die gestellte Aufgabenstellung, entscheiden Sie sich für ein geeignetes Moodle-Tool.
- Eine Auflistung möglicher Tools für die Umsetzung finden Sie in der rechten Spalte dieser Wiki-Page.
Entscheidung für ein geeignetes Moodle-Tool
3. Einleitung der Aufgabenstellung
- Leiten Sie die jeweilige E-Tivity enstprechend ein, indem Sie Aufgabenstellung, deren Ziel und Einbettung dieser in den Rahmen der Lehrveranstaltung kurz erläutern.
- Deadlines und weitere Spezifika der Aufgabenstellung können Sie mit Hilfe der Moodle-Tools kommunizieren bzw. umsetzen.
Einleitung der E-Tivity
Weiterführende Literatur
Salmon, G. All Things in Moderation (Publication.: http://www.atimod.com/)
Salmon, G. (2000). E-Moderating: The key to Teaching and Learning Online. London: Kogan Page Limited Sterling. Stylus Publishing Inc.
Salmon, G. (2002). E-Tivities: The key to active online learning. London: Kogan Page Limited Sterling. Stylus Publishing Inc.
Hackl, C., Handle-Pfeiffer, D. (2021). E-Tivities. Center for Teaching and Learning, Universität Wien. https://wiki.univie.ac.at/x/NpgsCQ
Dieser Text ist lizenziert unter BY-SA 4.0, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de
Zeitbedarf
(Geschätzter Zeitbedarf.)
- Vorbereitung: 5 bis 15 Minuten.
- Durchführung: mind. 5 Minuten.
- Ggf. Präsentation der Ergebnisse: je nach Anzahl der LV-Teilnehmer:innen.
Charakterisierung
- E-Tivities sind als Lernprozessbegleitung auf struktureller und inhaltlicher Ebene über klare Aktivitätshäppchen gedacht.
- Sie sind als überschaubare Aufgaben einfach umzusetzen und sollten dafür wohldurchdacht und präzise formuliert sein.
- Sie können auch Gruppenbildungs-, allgemein Kennenlernprozesse in Gruppen unterstützen.
- Sie sind als Gruppenaufgabe (mind. 2 Personen) gedacht.
- Eignen sich gut für asynchrone Bearbeitung, können aber auch gut mit orts- und zeitsynchronen Lernaktivitäten kombiniert werden.
Moodle-Tools für die Umsetzung
- Foren
- Bereitstellen einer Diskussionsplattform für Kursteilnehmende
- Aktivitätshäppchen in Form von kurzen Forenbeiträgen zu vorgegebenen Fragestellungen oder Themengebieten einfordern
- technische Anleitung des ZIDs zu Foren
- Etherpad
- Kurze Austauschaktivitäten in Form des gleichzeitigen Schreiben und Bearbeitens eines Dokuments durch Teilnehmer:innen eines Kurses mit direkt ersichtlichen Ergebnissen in der Aktivität
- technische Anleitung des ZIDs zu Etherpad Lite
- Wordcloud
- Das niederschwellige Erarbeiten einer Liste von Wörtern, das in Form einer Schlagwortwolke visualisiert wird.
- technische Anleitung des ZIDs zu Wortwolke
- Aufgabe
- Stellen Sie mit dem Tool Aufgabe Arbeitsaufträge bereit um Ausarbeitungen einzufordern, sowie Bewertungen und Feedback zu geben.
- technische Anleitung des ZIDs zu Aufgabe
- Wiki
- Erstellung von Wiki-Seiten, die Studierende im Rahmen von kurzen Aufgabenstellungen einzeln erstellen, zusammenfügen, erweitern und gemeinschaftlich nutzen können.
- Glossar
- Bereitstellung eines Online-Nachschlagewerks für Kursteilnehmende, ähnlich einem Wörterbuch um kollaborativ kursrelevante Begriffe zusammenzutragen.
- PDF-Annotation
- Kommentieren und markieren eines hochgeladenen Dokuments im PDF-Format mittels verschiedener Werkzeuge, um sich über den Inhalt und markierte Abschnitte auszutauschen und mit Hilfe von Moodle einen gemeinsamen Peer-Review-Prozess durchzuführen.
- technische Anleitung des ZIDs zu PDF-Annotation
- Workshop-Tool
- Durchführung eines mehrstufigen Peer-Review Szenarios, bei der Studierende gegenseitig Einreichungen ihrer Studienkolleg:innen zu beurteilen haben. Aufteilung des Peer-Review-Prozesses in Form von kurzen Aktivitäten möglich.
Aufgabenstellungen bei E-Tivities
Klare Aufgabenstellungen sollten folgende Aspekte beinhalten:
- Lehr-/Lernziel und Vorgehen sind klar benannt:
- Angaben dazu machen, welches Ergebnis erwartet wird.
- Die Motivation der Studierenden wird angesprochen:
- Studierende direkt ansprechen.
- Lehr/Lernziele erklären und Interesse wecken.
- Die Beurteilungskriterien und Feedbackmodalitäten werden erklärt:
- Was wird nach welchem Kriterium beurteilt?
- Wann ist von wem Feedback worauf vorgesehen?
- Was soll mit Feedback geschehen?
- Termine und Ressourcen sind eindeutig kommuniziert.
Einsatzszenarien
Eine Auswahl an Einsatzszenarien finden Sie hier: E-Tivities einsetzen.
Beispiele
Beispiele für die Umsetzung in Moodle finden Sie im Moodlebeispielekurs.