Inhalt:
Lehr- und Lerninhalte
- Österreich und das Osmanische Reich (1815 bis 1918)
- Die Habsburgermonarchie im internationalen Mächtesystem (von 1815 bis 1918)
- Die Ära Metternich, die Revolution von 1848/49 und der Neoabsolutismus
- Nationsbildungsprozesse, Nationalismus, nationale Frage und Nationalitätenrecht in der Habsburgermonarchie
- Wirtschaftsgeschichte der Habsburgermonarchie (Agrarmodernisierung vs. Selbstversorgerlandwirtschaft, Industrialisierung und Gewerbe, Zollunion und Zollpolitik etc.)
- Geschichte der Juden sowie des christlichen Judenhasses, des Antisemitismus und des Zionismus sowie der staatlichen „Judenpolitik“ und „Judengesetzgebung“ in Österreich
- Multinationalität und Mehrsprachigkeit und daraus resultierende Konflikte und Chancen
- Demographische und soziale Entwicklung der österreichischen Volksgruppen („Volksstämme“)
- Der Ausgleich mit Ungarn und die „Doppelmonarchie“ Österreich-Ungarn
- Parlamentarismus und Wahlrecht in Österreich
- Entstehung politischer Massenparteien in der österreichischen Reichshälfte
- Die Wiener Moderne („Wien um 1900“)
- Österreich-Ungarn und der Erste Weltkrieg
- Auflösung der Monarchie
- Gründung der Republik (Deutsch-)Österreich, Vertrag von St.-Germain und Bundesverfassung
- Die Erste Republik (Demokratie, Krise und Zerstörung der Demokratie, Diktatur)
- Der „Christliche Ständestaat“ („Austrofaschismus“)
- Der „Anschluss“ an Deutschland 1938 und seine Vorgeschichte
- NS-Herrschaft in Österreich und österreichische Beteiligung an NS-Verbrechen
- Emigration und Exil
- „Opferdoktrin“ und ihre spätere Revision
- Wiedererrichtung der Republik
- Alliierte Besatzung, Staatsvertrag, Neutralität
- Österreich, die Europäische Integration und die Globalisierung
- Lagerkultur, Große Koalition, Sozialpartnerschaft, Ära Kreisky, Radikaler Rechtspopulismus
- Völkerbundsanierung, Wirtschaftskrise, NS-Wirtschaft, Wiederaufbau, Marshall-Hilfe, Wirtschaftswunder, Wirtschaftsprobleme seit den 1980er Jahren
- Österreichischer Deutschnationalismus, Entwicklung des Österreich-Bewusstseins und einer österreichischen nationalen Identität
- Kulturelle Avantgarden, Massenkultur
Studienziele
Fachwissen
- Breites, epochen- und aspektübergreifendes Grund- und Orientierungswissen über die österreichische Geschichte
- Grundwissen über die Positionierung der österreichischen Geschichte
- Kenntnis grundlegender Quellen und der Quellenkunde der österreichischen Geschichte
Fachliche Methoden
- Fähigkeit, Strukturen und Prozesse der österreichischen Geschichte historisch einzuordnen
- Fähigkeit, aspektspezifische Dimensionen historischer Strukturen und Prozesse zu analysieren
- Grundfähigkeit, die Geschichtlichkeit räumlicher und politischer Strukturen zu erkennen und sich damit kritisch auseinanderzusetzen
- Grundfähigkeit, mit Fragestellungen, Theorien und Narrativen der österreichischen Geschichte umzugehen
Überfachliche Kompetenzen
- Grundfähigkeit räumliche Dimensionen von Fragen der Gegenwart zu analysieren und Fachwissen in aktuelle Debatten einzubringen
Prüfungsmodalitäten
Die Leistungsbeurteilung erfolgt in einer zweistündigen schriftlichen Prüfung über den Stoff, die folgende Komponenten umfasst:
- Wissensfragen
- Verständnisfragen
Der Leiter oder die Leiterin der Lehrveranstaltung kann die Möglichkeit vorsehen, dass die Prüfungsleistung bis zur Hälfte von den Studierenden in einer durch den Leiter oder die Leiterin der Lehrveranstaltung angekündigten Form auf freiwilliger Basis durch Aufgaben wie Rezension, Bild-/Filmanalyse, Quellenkommentar, Essay etc. ersetzt werden kann, die bei der schriftlichen Prüfung fertig vorzulegen sind.
Studentischer Arbeitsaufwand
Tätigkeit | ECTS | Stunden |
---|---|---|
LV-Besuch | 1 | 1,5h / Sitzung |
Literaturstudium | 2 | 4h / Sitzung |
Prüfungsvorbereitung | 2 | 50h |
Summe | 5 | 125h |
Pflichtlektüre bei Vorlesungen
- Die Studierenden widmen den Großteil der vorgesehenen Arbeitszeit dem Selbststudium. Ein kleinerer Teil der Zeit (25 Stunden = 1 ECTS) fällt auf den Vorlesungsbesuch. Für das Selbststudium verbleiben bei Vorlesungen zu 5 ECTS (Regelfall) also 100 Stunden.
- Das Selbststudium dient der Prüfungsvorbereitung und umfasst neben der Wiederholung der Vorlesungsmitschriften die Pflichtlektüre, die der vorgesehenen Zeit für das Selbststudium anzupassen ist (und selbstverständlich Wahlpflichten enthalten kann). Rechnet man ca. zehn Seiten pro Lesestunde, bleiben z.B. bei ca. 500 Seiten Pflichtlektüre in einer Vorlesung zu 5 ECTS immer noch 50 Stunden für die Wiederholung vor der Prüfung.
- Prüfungsstoff ist sowohl das Vorgetragene als auch die Pflichtlektüre.
- Da die Pflichtlektüre prüfungsrelevant ist, ist sie zusammen mit den übrigen Prüfungsinformationen bei der LV-Ankündigung rechtzeitig vor Beginn der Anmeldung im Vorlesungsverzeichnis bekanntzugeben.
- Voraussetzung für eine positive Gesamtnote ist, dass sowohl die Fragen zum Vorgetragenen als auch die Fragen zur Pflichtlektüre bestanden werden. Unabhängig von der Gewichtung der beiden Prüfungskomponenten (Vorgetragenes und Pflichtlektüre) sind Prüfungen nur dann positiv zu werten, wenn die Leistungen in beiden Komponenten positiv ausfallen.