Inhalt:
Lehr- und Lerninhalte
Einführung in die Wissenschaftsgeschichte des Faches
- Entstehungszusammenhänge und Weiterentwicklung wissenschaftlicher Fragestellungen zu historischen Geschlechterverhältnissen
- Grundlegende Texte der historischen Frauenforschung
- Entwicklung und Bedeutung zentraler Begriffe der Frauen- und Geschlechtergeschichte, insbesondere die Bedeutung von Geschlecht als historische Kategorie
- Verbindungen zwischen der Frauen- und Geschlechtergeschichte und anderen Teildisziplinen der Geschichte
Einführung in ausgewählte Fragestellungen und Themenfelder der Frauen- und Geschlechtergeschichte
- Exemplarische Darstellungen zur historischen Entwicklung von Weiblichkeits- und Männlichkeitskonzepten (z.B. Querelle des Femmes)
- Öffentlichkeit und Privatheit als historische Konzepte und ihre Bedeutung für historische Geschlechterverhältnisse
- Exemplarische Darstellungen zur Historizität geschlechtsspezifischer Arbeitsteilungen und zu geschlechtsspezifischen Benachteiligungen in der Bildungsgeschichte
- Exemplarische Darstellungen der Historizität von Generativität, Körperlichkeit und Sexualitäten
- Exemplarische Darstellungen zum historisch geschlechterdifferenten Zugang zu politischer Teilhabe und zu geschlechtsspezifischen Handlungsräumen (z.B. Geschichte der Frauenbewegungen, Relevanz von Geschlecht im Hinblick auf Krieg/Frieden, Gewalt, Genozid)
- Kategorie Geschlecht im Kontext anderer Identitäts- und Differenzbegriffe wie "Rasse", "Klasse", "Ethnizität" und "Nation"
Studienziele
Fachwissen
- Breites, epochen- und aspektübergreifendes Grund- und Orientierungswissen über die Frauen- und Geschlechtergeschichte
- Grundwissen über die Positionierung der Frauen- und Geschlechtergeschichte und ihrer spezifischen Methoden
- Kenntnis grundlegender Quellen und der Quellenkunde der Frauen- und Geschlechtergeschichte
Fachliche Methoden
- Fähigkeit, Strukturen und Prozesse der Frauen- und Geschlechtergeschichte historisch einzuordnen
- Fähigkeit, aspektspezifische Dimensionen historischer Strukturen und Prozesse zu analysieren
- Grundfähigkeit, die Geschichtlichkeit von Geschlechterkonstruktionen zu erkennen und sich damit kritisch auseinanderzusetzen
- Grundfähigkeit, mit Fragestellungen, Theorien und Narrativen der Frauen- und Geschlechtergeschichte umzugehen
Überfachliche Kompetenzen
- Grundfähigkeit, geschlechterspezifische Dimensionen von Fragen der Gegenwart zu analysieren und Fachwissen in aktuelle Debatten einzubringen
Prüfungsmodalitäten
Die Leistungsbeurteilung erfolgt in einer zweistündigen schriftlichen Prüfung über den Stoff, die folgende Komponenten umfasst:
- Wissensfragen
- Verständnisfragen
Der Leiter oder die Leiterin der Lehrveranstaltung kann die Möglichkeit vorsehen, dass die Prüfungsleistung bis zur Hälfte von den Studierenden in einer durch den Leiter oder die Leiterin der Lehrveranstaltung angekündigten Form auf freiwilliger Basis durch Aufgaben wie Rezension, Bild-/Filmanalyse, Quellenkommentar, Essay etc. ersetzt werden kann, die bei der schriftlichen Prüfung fertig vorzulegen sind.
Studentischer Arbeitsaufwand
Tätigkeit | ECTS | Stunden |
---|---|---|
LV-Besuch | 1 | 1,5h / Sitzung |
Literaturstudium | 2 | 4h / Sitzung |
Prüfungsvorbereitung | 2 | 50h |
Summe | 5 | 125h |
Pflichtlektüre bei Vorlesungen
- Die Studierenden widmen den Großteil der vorgesehenen Arbeitszeit dem Selbststudium. Ein kleinerer Teil der Zeit (25 Stunden = 1 ECTS) fällt auf den Vorlesungsbesuch. Für das Selbststudium verbleiben bei Vorlesungen zu 5 ECTS (Regelfall) also 100 Stunden.
- Das Selbststudium dient der Prüfungsvorbereitung und umfasst neben der Wiederholung der Vorlesungsmitschriften die Pflichtlektüre, die der vorgesehenen Zeit für das Selbststudium anzupassen ist (und selbstverständlich Wahlpflichten enthalten kann). Rechnet man ca. zehn Seiten pro Lesestunde, bleiben z.B. bei ca. 500 Seiten Pflichtlektüre in einer Vorlesung zu 5 ECTS immer noch 50 Stunden für die Wiederholung vor der Prüfung.
- Prüfungsstoff ist sowohl das Vorgetragene als auch die Pflichtlektüre.
- Da die Pflichtlektüre prüfungsrelevant ist, ist sie zusammen mit den übrigen Prüfungsinformationen bei der LV-Ankündigung rechtzeitig vor Beginn der Anmeldung im Vorlesungsverzeichnis bekanntzugeben.
- Voraussetzung für eine positive Gesamtnote ist, dass sowohl die Fragen zum Vorgetragenen als auch die Fragen zur Pflichtlektüre bestanden werden. Unabhängig von der Gewichtung der beiden Prüfungskomponenten (Vorgetragenes und Pflichtlektüre) sind Prüfungen nur dann positiv zu werten, wenn die Leistungen in beiden Komponenten positiv ausfallen.