Das vorliegende didaktische Konzept und die Anleitung für das Rollenspiel zum Thema „Alltag in der Antike“ sind auf das Lernziel inklusive Bildung ausgerichtet, weil sie erstens den Fokus auf die soziale Situation von benachteiligten Gruppen wie z.B. weibliche Sklaven oder Plebejer legen und zweitens die Schüler:innen dazu bewegen sich in die lebensweltlichen Umstände dieser sozialen Gruppen auf eine empathische Art und Weise hineinzuversetzen. Der Fokus auf marginalisierte soziale Gruppen schafft auf jeden Fall ein Bewusstsein für die Heterogenität der römischen Gesellschaft und bricht mit historischen Narrativen, die sich allein am Leben der römischen Elite orientieren. Letztendlich wird erst durch die Einbeziehung von marginalisierten Gruppen verständlich, wie stark das gesellschaftliche Leben im antiken Rom von sozialer Ungleichheit geprägt war. Nichtsdestotrotz wird auch die Perspektive der Oberschicht ins Rollenspiel miteinbezogen, wenn ChatGPT z.B. in die Rolle eines römischen Senators schlüpft. Die Schüler:innen erhalten dadurch einen multiperspektivischen Blick auf unterschiedliche gesellschaftliche, wirtschaftliche und rechtliche Aspekte.
Die Reflexionsfragen, die von den Schüler:innen nach der Durchführung des Rollenspiels zu beantworten sind, zielen ebenfalls darauf ab Multiperspektivität und eine inklusive Lernatmosphäre zu fördern. Durch die Reflexionsfragen wird nämlich deutlich, dass die Lehrperson sich für unterschiedliche Sichtweisen auf das durchgeführte KI-Rollenspiel interessiert.
Es muss besonders hervorgehoben werden, dass die Schüler:innen den Dialog mit ChatGPT zwar mit vorgefertigten Einstiegsfragen beginnen, aber das Gespräch mit individuellen Fragestellungen fortsetzen können, womit fast einzigartige Rahmenbedingungen für differenziertes Lernen geschaffen werden. Im Grunde bestimmen die Schüler:innen selbst wie viel sie über die historischen Lebensumstände der befragten Person erfahren möchten. Speziell die Möglichkeiten zur Differenzierung verdeutlichen, dass sich der Einsatz von ChatGPT im Geschichteunterricht empfiehlt, um dem Ideal der inklusiven Bildung gerecht zu werden.
Abschließend sollte noch darauf hingewiesen werden, dass die Umsetzung des Rollenspiels für die Schüler:innen sehr wahrscheinlich leicht zu bewerkstelligen ist, weil die Anleitung klare Anweisungen und zahlreiche Beispielfragen enthält. Wenn die dafür notwendige technische Ausrüstung vorhanden ist, sollte es für Schüler:innen mit unterschiedlichen Kompetenz- und Leistungsniveaus möglich sein neue Erkenntnisse über das alltägliche Leben in antiken Rom zu gewinnen.
Projektbeschreibung
Rahmenbedingungen:
Um unser Projekt erfolgreich zu implementieren, benötigt jede Schülerin und jeder Schüler Zugang zum Internet, entweder am Handy, IPAD oder Laptop. Da diese Unterrichtseinheit für eine 7. Klasse gedacht ist, wird die Wahrscheinlichkeit, dass bereits jeder ein Handy besitzt, sehr groß sein. Die SchülerInnen benötigen außerdem eine E-Mail Adresse für die Anmeldung von ChatGPT. Da die meisten Schulen, und vor allem Oberstufen, bereits digitale Medien wie Teams verwenden, haben die SchülerInnen bereits eine Schulmail, die dafür verwendet werden kann.
Bevor dieses Projekt durchgeführt werden kann, müssen die SchülerInnen mit dem nötigen Hintergrundwissen versorgt werden. Dies geschieht mit Hilfe eines Infoblattes auf welchem ebenso die Aufgabenstellung erklärt wird.
Bezüglich der Zeit wäre dieses Projekt für 2 Einheiten im Geschichtsunterricht gedacht. Falls die Klasse jedoch sehr gewillt und aktiv ist, und die anschließenden Rollenspiele ernst genommen werden, kann auch noch eine dritte Einheit hinzugenommen werden. Somit wird ein Zeitstress vermieden und es besteht die Möglichkeit die individuellen Rollenspiele nach zu besprechen und zu reflektieren.
Da die SchülerInnen zum Großteil alleine arbeiten, wird für dieses Unterrichtsprojekt eine Lehrperson ausreichend sein, um nötige Fragen zu klären. Da auf dem Infoblatt auch schon der vorgefertigte Prompt bereitstellt, um das Gespräch mit ChatGPT einzuleiten, sollten die SchülerInnen für den Rest alleine zurecht kommen.
Als letzter Punkt kann die Raumaufteilung genannt werden. Da die SchülerInnen in Gruppen arbeiten und ein Rollenspiel ausführen, sollten sie ungestört voneinander arbeiten können. Hierbei kommt es immer auf die Klassen- und Raumgröße drauf an. Wenn möglich können sich die SchülerInnengruppen auch an ungestörten Plätzen zurückziehen.