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DIE INGRIER

Die früher und verstärkt in der sowjetischen Literatur agebräuchliche Bezeichnung ,Ižoren‘, empfinden viele Ingrier heute als Diskriminierung.

Inhaltsverzeichnis

  1. #Geschichte
  2. #Geographische Verbreitung
  3. #Kultur
  4. #Religion
  5. #Folklore
  6. #Kunst
  7. #Literatur
  8. #Sprache

Geschichte

Genetisch gesehen weisen die Ingrier charakteristisch europäische Züge auf und zählen zum ostbaltischen Typ, dies lässt auf einen langen, intensiven Kontakt mit anderen baltischen Völkern schließen.

Der Name Ingermanland, welches das hauptsächliche Lebensgebiet der Ingrier darstellt, stammt aus dem 12. Jhdt.. Zur damaligen Zeit fasste es weitaus größere Gebiete, von Narvafluss bis zu den Ufern des Ladogasees und grenzte direkt an das Watland, das Territorium der Woten.
Im Lauf der Jahrhunderte war Ingermanland immer wieder Streitpunkt zwischen Schweden und Nowgorod, da beide Länder das Gebiet für sich beanspruchten um dort im Zuge römisch-katholische bzw. russisch-orthodoxe Missionsarbeit zur Vormacht zu gelangen. In den Friedensverträgen von Pähkinäsaari (1323) und Tartu (1351) gelangte das Gebiet jenseits der Grenze durch die Karelische Landenge, in dem die Völker der Ingrier und Woten lebten, schließlich in den Besitz von Nowgorod und wurde so Teil der russisch-orthodoxen Ökumene.
Im Friedensabkommen von Stolbovo (1617) wurde Ingermanland Schweden zugesprochen und durch strenge Einreisebestimmungen nach Russland vom nunmehr ehemaligen Mutterland rigoros isoliert.
Mit der Einführung des schwedischen Rechtssystems in Ingermanland sollte die Bevölkerung auch den lutherischen Glauben annehmen. Durch das Versprechen von Steuererleichterungen und Geld sowie die Neuansiedelung finnischer Reichsbürger konvertierten schließlich große Bevölkerungsteile.

Geographische Verbreitung

Ursprünglich stammen die Ingrier aus Südkarelien und besiedelten erst Gebiete um den Neva-Zufluss Ischora, bevor sie noch weiter Richtung Süden wanderten.
Die heutige Heimat der Ingrier liegt auf der Halbinsel Ingermanland, die am Finnischen Meerbusen liegt und das Flussgebiet der Neva und des Peipussees umfasst.
Nach den Kriegen von 1570-95 und 1610-1617 wurde Ingermanland, das mit den Städten Jaanilinna, Jaama und Kaprio sowie dem Bezirk Pähkinälinna etwa 15.000 Quadratkilometer umfasst, Teil des Schwedischen Königreichs, bis es ab 1710 wieder in russische Besitzungen wechselte und erst Teil des Bezirks St. Peterburg, ab 1914 Petrograds und seit 1927 der Provinz Leningrad wurde.


Anmerkung! Karten nur ein erster Versuch. Ich finde, dass alle Karten gleicher Art sein sollen und da es, zumindest für die ostseefinnischen Völker, keine tollen, brauchbaren zu finden gibt, habe ich mich mal selbst daran gemacht. Müssen auf jeden Fall noch verbessert und verfeinert werden! -Verena





























Kultur

Im Zuge eines Versuchs der Verschriftung des Ingrischen im 19. Jhdt. wurden Wissenschafter auf die Existenz eines großen Kontingents an ingrischsprachigem Liedgut aufmerksam, welches auf die einst reiche Kultur des ingrischen Volks schließen lässt.

Religion

Text

Folklore

Text

Kunst

Text

Literatur

Sprache

Die Sprache der Ingrier ist kein klar von anderen trennbares Idiom, sondern vielmehr ein Kumulus ostfinnischer Dialekte, besonders der finnischen Savo-Mundart und der südöstlichen Dialekte Ingermanlands. Der Kumulus zält mit dem Karelischen zu den nächsten Verwandten der ostfinnischen Dialekte und weisst viele Parallelitäten mit diesen auf.

Das Ingrische zählt zu den illateralten Sprachen, dies bedeutet, dass sich keine einheitliche Standard- oder Literatursprache gebildet hat und jegliche Tradition nur mündlich erfolgt. Trotz eines in den 1930er Jahren gestarteten Versuchs, das Ingrische unter Miteinbeziehung aller dialektischen Varietäten einheitlich zu verschriftlichen, existieren bis heute nur einige Abc-Bücher, Schulgrammatiken und Wörterbücher sowie wissenschaftliche Sprachbeschreibungen.

Sprachprobe: http://video.helsinki.fi/Media-arkisto/vainolan_lapset.html

-URL (2011) http://wwwg.uni-klu.ac.at/eeo/Ingrisch.pdf
-URL (2011) http://www.eki.ee/books/redbook/ingrians.shtml

Quellen

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