You are viewing an old version of this page. View the current version.

Compare with Current View Page History

« Previous Version 21 Current »

Autor:in: MMag. Dr. Alexander Preisinger, Kontakt

Motivation und Ziel

Bei der Sequenz handelt es sich um die erste Einheit der Lehrveranstaltung „Digitale Medien in Geschichte und Politischer Bildung“. Ziel dieser Einheit ist, dass sich Studierende einen differenzierten Überblick über die fachdidaktischen Anwendungsmöglichkeiten unterschiedlicher digitaler Anwendungen erarbeiten. Besonders interessant ist das Zusammenspiel aus analogen und digitalen Medien, die entlang von handlungs- und produktionsorientierten Methoden erschlossen, reflektiert und analysiert werden. Die Kompetenzentwicklung (Sach-, Orientierungs-, Handlungskompetenz) der Studierenden steht dabei im Vordergrund.

Die in der Einheit eingesetzten Methoden sind gleichzeitig Gegenstand der Reflexion, sodass Inhalt und didaktische Form sich ständig aufeinander beziehen.

Rahmen

LehrveranstaltungDigitale Medien in Geschichte und Politischer Bildung 

Studierendenanzahl

max. 25 Teilnehmer*innen

Abhaltungsform

digital/hybrid/gemischt

LV Typ

KU, pi 
SWS, ECTS4 SWS, 6 ECTS
SPL7 - Geschichte
Umfang Eine Einheit

Umsetzung

Ein Kennenlernen der Studierenden findet über das Icebreaker-Tool Protobot statt. Studierende bekommen durch einen Bot automatisch generierte kreative Gestaltungsaufgaben, die sie im Team lösen müssen.

Um einen Einblick über die bisherigen Erfahrungen der Studierenden mit digitalem Unterricht einzuholen, wird als Einstieg die Umfragefunktion in MS-Forms verwendet. Mithilfe von canva werden die gesammelten Informationen visualisiert, von Studierenden vorgestellt und im Plenum diskutiert.

Darauf folgen zwei Reflexionsphasen. In der ersten Phase werden Unterschiede, Chancen und Risiken im Vergleich zu analogem Unterricht besprochen. Kommentare werden über mentimeter gesammelt. In der zweiten Phase werden unterschiedliche Zukunftsvisionen in einem Commercial und einer TV-Serie besprochen

  1. "pwc: The quantified self“ 
  2. „Black Mirror: Nosedive“ 

Entlang von Leitfragen und einer Partner:innenarbeit werden positive und negative Aspekte einer zunehmenden Digitalisierung über das kollaborative Tabellentool board.net erfasst.

Hier beginne ich mit meinem thematischen Frontalvortrag zum Thema eines guten Unterrichts mit digitalen Medien. Die Teilnehmer:innen dokumentieren die für sie wichtigsten Folien per „Fotoprotokoll“: Selektiv werden Folien per Smartphone abfotografiert, kommentiert und über eigene PPT-Präsentationen dem ePortfolio hinzugefügt.

Gegen Ende der Einheit werden die bisherigen Inhalte erneut aufgegriffen. Mithilfe eines Fragebogens bewerten die Studierenden ihre eigenen digitalen Kompetenzen. Darauf aufbauend teilen sie mir über mentimeter mit, welche Themen im Kursverlauf bearbeitet werden sollen.

Abschließend finden sich die Studierenden in Gruppen zusammen, um die wichtigsten Informationen in einer „simple show“ zusammenzuführen.

Als Aufgabe für die nächste Einheit wählen die Studierenden aus einem Pool von rund 30 didaktischen Materialien (Fachmagazine, Zeitschriften, Handreichungen, digitale Plattformen, Tools etc.) eines aus und erstellen dazu einen Steckbrief, der das Material übersichtlich klassifiziert. Dieser wird über ein padlet allen anderen Kolleg:innen zur Verfügung gestellt. Ziel davon ist, hilfreiche Materialien vorzustellen und mit den anderen Studierenden zu teilen, um die im Verlauf des Kurses gestellten Aufgaben mit Unterstützung bewältigen zu können. Zu Beginn der nächsten Einheit werden die Ergebnisse gesichtet.

Lessons learned

Über die letzten Jahre wurden die Aufgaben deutlicher ausformuliert und mehr didaktische Frames und Scaffolds (Hilfsmittel wie bspw. Infoboxen, Satzanfänge etc.) zur Verfügung gestellt. Die Bearbeitungsqualität ist dadurch deutlich gestiegen. Außerdem ist mir über die Zeit stärker bewusst geworden, welche Arbeitsprodukte am Ende der jeweiligen Sequenzen vorliegen sollen. Auch das hat zu klareren Arbeitsaufträgen und Rahmenbedingungen geführt. Aufgrund der Menge an Methoden und der vielen recht kurzen Arbeitsphasen sind die Studierenden teilweise stark gefordert, gewöhnen sich aber im Laufe des Kurses an die Arbeitsgeschwindigkeit und bauen Routinen bei der Softwareverwendung und beim Selbstmanagement auf. Dieses ‚Wachsen‘ im Kurs wird am Ende meist sehr positiv durch die Studierenden angemerkt.


Einblicke

Über den Autor

MMag. Dr. Alexander Preisinger hat die Lehramtsfächer
Deutsch, Geschichte, Philosophie und Psychologie studiert und in Neuerer
deutscher Literatur promoviert. Er war an der Österreichischen Akademie
der Wissenschaften und zehn Jahre lang als Lehrer an einer
Handelsakademie tätig. Seit 2019 arbeitet er als Senior Lecturer in der
Fachdidaktik Geschichte der Universität Wien. Seine Arbeitsschwerpunkte
liegen auf historisch-fachdidaktischer Methodik und spielbasiertem
Lernen. Er betreibt in Kooperation mit Nintendo das GameLab
(https://gamelab.univie.ac.at/).


Weiterführende Links

Almada, Noelia. (2019). Black Mirror - The future of social media - Rating everyone in your daily interactions. https://www.youtube.com/watch?v=EcspUD0kF7g (zuletzt zugegriffen am 25.08.2022).

Canva. (2022). Was möchtest du heute gestalten?. https://www.canva.com/de_de/ (zuletzt zugegriffen am 25.08.2022).

Fairkom. (2022). board. https://board.net/ (zuletzt zugegriffen am 25.08.2022).

Mentimeter. (2022). Audience Engagement Platform. https://www.mentimeter.com/features (zuletzt zugegriffen am 25.08.2022).

Padlet. (2022). Startseite. https://padlet.com/ (zuletzt zugegriffen am 25.08.2022).

PwC US. (2015). Always on: The quantified self. https://www.youtube.com/watch?v=FtMSWFA4HZU&t=47s (zuletzt zugegriffen am 25.08.2022).

Simpleshow. (2022). Wir erklären jedes Thema!. https://simpleshow.com/de/erklaervideos/ (zuletzt zugegriffen am 25.08.2022).

Wilson, Molly Clare. (2017). Introducing Protobot. https://molly.is/writing/protobot/ (zuletzt zugegriffen am 25.08.2022).

Empfohlene Zitierweise

Preisinger, A.: Erleben, reflektieren und analysieren. Der Umgang mit digitalen Medien im Geschichtsunterricht. Digitale Lehre Wiki: Good Practice. Center for Teaching and Learning, Universität Wien, September 2022. [https://wiki.univie.ac.at/x/5imyCw]

  • No labels