- Created by Winter Christoph, last modified by Strauss Johanna on 15. Dec 2021
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Definition
"The Pause Procedure", manchmal auch "Clarification Pause" genannt, ist eine einfach umsetzbare Methode des aktiven Lernens. Lehrende machen während ihres Vortrages bewusst gesetzte Pausen. Die Studierenden nutzen die Pausen, indem sie unterschiedliche Aufgaben bearbeiten. Die Lehrperson führt die Studierenden in die Aufgaben ein und kontextualisiert die Ergebnisse nach der Pause (Ruhl et al., 1987).
Kurzvorstellung
Die "Pause Procedure" ermöglicht es, dass Studierende die Inhalte eines Vortrages reflektieren und kontextualisieren. Sie werden angeregt, über den eigenen Lernprozess nachzudenken ("Metakognition") (Hasselhorn, 1992). Studierende haben die Möglichkeit, sich mit ihren Kolleg*innen auszutauschen, zu diskutieren und andere Perspektiven auf die soeben vermittelnden Inhalte zu bekommen. Je nach Nutzung der Pausen können unterschiedliche Lernziele erreicht werden: Vom simplen Erinnern (Zusammenfassungen schreiben, Kerninhalte verschriftlichen, ...) bis hin zum kritischen Denken (Diskussionen, Fragen an die Inhalte richten, ...). Wird die Methode richtig eingesetzt, setzen sich Studierende intensiver mit den Inhalten einer Vorlesung auseinander. Eine Voraussetzung dafür ist, dass die Aufgaben in den Pausen auf die jeweiligen Lernziele abgestimmt sind. Verständnis und Wissen soll vertieft und Reflexion ermöglicht werden (Bachhel, Thaman, 2014).
Mögliche Anwendungsbeispiele:
- Studierende denken über die Inhalte des Vortrages nach und formulieren drei Kerninhalte dazu ("free recall"). Danach tauschen sie sich mit ihren Kolleg*innen aus und besprechen die Kerninhalte.
- Studierende sichten ihre Mitschrift und formulieren 3 Fragen an die Kerninhalte des Vortrages.
- Studierende schreiben eine kurze Zusammenfassung des Vortrages.
- Die Lehrperson stellt Leitfragen zur Verfügung. Die Studierenden diskutieren diese Leitfragen in Gruppen.
- Studierende werden angeleitet eine Concept Map zu erstellen.
- Die Pause wird genutzt um die Inhalte des Vortrages mittels Quiz abzufragen (Umfragen in Webinartools, SRS vor-Ort).
- Usw.!
- Moodle Raum für Classroom Assessment Techniques
Ablauf
Konkretes Vorgehen
Vorbereitung
- Planen Sie vorab, an welchen Stellen Sie während Ihres Vortrages Pausen machen.
- Füllen Sie die Pausen mit sinnvollen Aufgaben, die auf die zu erreichenden Lernziele abgestimmt sind.
Leitfragen zur Umsetzung
An welchen Stellen mache ich Pausen?
Welche Arbeitsaufträge passen zu meinen Lernzielen?
2. Umsetzung
Machen Sie regelmäßige Pausen während Ihres Vortrages. Die Pausen können zwischen 2 und 10 Minuten lang sein. Die Frequenz und Dauer der Pausen hängt von den Inhalten des Vortrages sowie von den zu erreichenden Lernzielen ab.
Wie lange sollen die Pausen sein?
Passt die Länge zu den Arbeitsaufträgen?
3. Nachbereitung
Keine spezifische Nachbereitung notwendig. Je nach Aktivität können die Ergebnisse gesichert und allen anderen Studierenden zur Verfügung gestellt werden.
Wie kann ich die Ergebnisse kontextualisieren?
Sollen die Ergebnisse gesichert und zur Verfügung gestellt werden?
Weiterführende Literatur
Bachhel, R., & Thaman, R. G. (2014). Effective use of pause procedure to enhance student engagement and learning. Journal of clinical and diagnostic research: JCDR, 8(8), XM01.
Hasselhorn, M. (1992). Metakognition und Lernen. In: Nold, G., eds.: Lernbedingungen und Lernstrategien. Welche Rolle spielen kognitive Verstehensstrukturen? Tübingen, 35-63.
Ruhl, K. L., Hughes, C. A., & Schloss, P. J. (1987). Using the pause procedure to enhance lecture recall. Teacher education and special education, 10(1), 14-18.
Zeitbedarf
(Geschätzter Zeitbedarf.)
- Vorbereitung: 2 bis 15 Minuten.
- Durchführung: 2 bis 10 Minuten.
Charakterisierung
- Aktives Lernen bei Vorträgen.
- Einfach umzusetzen.
- Auch in Großgruppen möglich.
Beispiele
Beispiel 1 (Mischung): Traditionelle Vorlesung à 90 Minuten
Ablauf:
Vortrag I (15 Minuten) Einleitung, Inhaltsvermittlung
Pause I (5 Minuten) Aufgabenstellung: "Denken Sie über die letzten 15 Minuten nach. Was sind Ihrer Ansicht nach die drei wichtigsten Punkte, die ich Ihnen vermitteln wollte? Tauschen Sie sich kurz mit Ihrer:Ihrem Sitznachbar:in aus. Gibt es Unterschiede? Falls ja, warum?"
Vortrag II (20 Minuten) Inhaltsvermittlung
Pause II (5 Minuten) Aufgabenstellung: "Fassen Sie die Inhalte der letzten 20 Minuten kurz zusammen!"
Vortrag III (20 Minuten) Inhaltsvermittlung
Pause III (5 Minuten) Aufgabenstellung: Quiz. "Bearbeiten Sie die Fragen mit Ihrem mobilen Endgerät / im Webinartool."
Vortrag IV (10 Minten) Inhaltsvermittlung
Pause IV (5 Minuten) Aufgabenstellung: "Fassen Sie kurz zusammen: Was war die wichtigste Erkenntnis, die Sie heute gemacht haben? Was blieb für Sie noch unklar?"
Vortrag V (5 Minuten) Abschluss
Beispiel 2 (Vergleich): Traditionelle Vorlesung à 90 Minuten
Ablauf:
Vortrag I (15 Minuten) Einleitung, Inhaltsvermittlung
Pause I (5 Minuten) Aufgabenstellung: "Denken Sie über die letzten 15 Minuten nach. Was sind Ihrer Ansicht nach die drei wichtigsten Punkte, die ich Ihnen vermitteln wollte? Tauschen Sie sich kurz mit Ihrer:Ihrem Sitznachbar:in aus. Gibt es Unterschiede? Falls ja, warum?"
Vortrag II (20 Minuten) Inhaltsvermittlung
Pause II (5 Minuten) Aufgabenstellung: "Denken Sie über die letzten 20 Minuten nach. Was sind Ihrer Ansicht nach die drei wichtigsten Punkte, die ich Ihnen vermitteln wollte? Tauschen Sie sich kurz mit Ihrer:Ihrem Sitznachbar:in aus. Gibt es Unterschiede? Falls ja, warum?"
Vortrag III (20 Minuten) Inhaltsvermittlung
Pause III (5 Minuten) Aufgabenstellung: "Denken Sie über die letzten 20 Minuten nach. Was sind Ihrer Ansicht nach die drei wichtigsten Punkte, die ich Ihnen vermitteln wollte? Tauschen Sie sich kurz mit Ihrer:Ihrem Sitznachbar:in aus. Gibt es Unterschiede? Falls ja, warum?"
Vortrag IV (10 Minten) Inhaltsvermittlung
Pause IV (5 Minuten) Aufgabenstellung: "Denken Sie über die letzten 10 Minuten nach. Was sind Ihrer Ansicht nach die drei wichtigsten Punkte, die ich Ihnen vermitteln wollte? Tauschen Sie sich kurz mit Ihrer:Ihrem Sitznachbar:in aus. Gibt es Unterschiede? Falls ja, warum?"
Vortrag V (5 Minuten) Abschluss
Ressourcen, hilfreiche Materialen und Tools
Je nach Art der Aufgaben können unterschiedliche Materialien oder Tools zur Sichtbarmachung / Kontextualisieriung der Ergebnisse eingesetzt werden.
Digital / hybrid
- Etherpad Wordclouds (Moodle)
- Umfragen (Webinartools)
- Whiteboards (Webinartools)
- Geteilte Notizen (BBB)
Vor Ort
- Flipchart
- Tafel
Siehe auch
- No labels