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Überblick

Bezeichnung

Bei synchroner hybrider Lehre nimmt ein Teil der Studierenden im Seminarraum an der LV teil (Vor-Ort-Studierende), während der andere Teil via Videokonferenztool live zugeschaltet ist (Online-Studierende).

Kurzvorstellung

Dieses Modell beschreibt Präsenzeinheiten, bei denen die Studierenden wählen können, ob sie Vor-Ort oder online synchron teilnehmen. Mittels Videokonferenztools und speziellem Equipment können die Vor-Ort-Studierenden und Online-Studierenden in Echtzeit miteinander arbeiten. Die Verbindung der beiden Lehr- und Lernmodi ermöglicht neue Interaktionen zwischen allen Beteiligten der Präsenzlehrveranstaltung, die zu mehr Flexibilität für Studierende führt. Die folgende schematische Darstellung soll dieses Interaktionsmuster veranschaulichen.

Abbildung: Interaktionen in hybriden Lehr- und Lernsetting, Hybride Raute (Handle-Pfeiffer et al., 2022)

Neben der Interaktion zwischen Vortragenden (blauer Kreis), Vor-Ort-Studierenden (gelber Kreis), sowie Online-Studierenden (roter Kreis) und dem Inhalt (grüner Kreis), entsteht durch die Aufteilung der Studierenden in 2 Kohorten (digital und vor-Ort) und wegen der technischen Barriere noch einen Interaktion zwischen den Vor-Ort- und Online-Studierenden (roter Pfeil), welche durch die Lehrperson bewusst ermöglicht werden muss. Aufgrund der hohen Kognitiven Belastung der Lehrperson (Inhalte präsentieren, Chat und Vor-Ort moderieren, ...) empfiehlt sich die Unterstützung durch eine Co-Moderation. Diese kann vor allem den technischen Support und sorgt für den uneingeschränkten Austausch zwischen allen Beteiligten verantworten.

Planung

Um während der LV-Einheit eine zeitgleiche und räumlich ungebundene Lernerfahrung für alle Studierenden zu ermöglichen, benötigt es spezielles Equipment (Pauliuk, 2022). Je komplexer die Konstellation bzw. Durchmischung von Vor-Ort- und Online-Studierenden für Interaktionen wie z.b. Gruppenarbeiten geplant ist, desto mehr technische Infrastruktur ist für eine positive Lernerfahrung notwendig. Folgend dem Constructive Alignment bedarf es einer klaren Ziel- und Agendasetzung für die jeweilige Einheit, sowie die darauf abgestimmten Methoden für die Inhaltsvermittlung, -erarbeitung und -überprüfung.

Die Planung hybrider LV-Einheiten orientiert sich an folgenden Fragen:

  • Wie viele bzw. welche Einheiten finden in Präsenz statt, und warum (im Hinblick auf die Lernziele)?
  • Welche bzw. wie viele der Einheiten könn(t)en vorab als Selbstlerninhalt ausgelagert werden (im Sinne des Flipped Classroom)?
  • Welche Inhalte, Materialien, Unterlagen müssen so auf- und vorbereitet werden, dass sowohl Vor-Ort-Studierende, als auch Online-Teilnehmer*innen rechtzeitig und uneingeschränkt darauf zugreifen können?

Hinweise zur Planung

Wenn eine hybride Einheit geplant wird, empfiehlt es sich diese vorerst als digitale LV-Einheit zu konzipieren und danach die Vor-Ort-Elemente zu integrieren (College of DuPage, 2021). Im Folgenden sind Hinweise für die Vorbereitung der unterschiedlichen Lernumgebungen zusammengefasst:

Allgemein:

Der Kurs der Lehrveranstaltung (Moodle) bietet einen gemeinsamen Ort, für die a/synchrone Kommunikation und Interaktion mit allen Studierenden, welcher allen Studierenden bekannt ist – unabhängig ob vor Ort, oder Online. Hier finden Studierende alle notwendigen Informationen und Unterlagen für die Orientierung im Kurs, sowie die jeweiligen Selbstlerninhalte und Videokonferenzlinks zu den Präsenzterminen.

Online:

Mithilfe eines Videokonferenztools ermöglichen Sie den Online Studierenden die Verbindung und den Zugang zum Vor Ort Geschehen, sowie die Interaktion mit den physisch präsenten Studierenden. Um die Einheit interaktiv und abwechslungsreich zu gestalten, empfiehlt sich der Einsatz unterschiedlicher Moodle-Aktivitäten: Wordcloud zum Brainstormen, Etherpad zum kollaborativen Schreiben, ...

Vor-Ort:

Die Ansprüche an die technische Ausstattung des Raums für Ihre hybride LV-Einheit sind hoch: mittels entsprechend gezielt platziert und eingerichteten Kamera-, Video- und Audiosystemen soll die uneingeschränkte Interaktion zwischen allen Live-Teilnehmenden während der gesamten Einheit ermöglicht werden. Physische Kollaborationsunterlagen (Whiteboards, Flipcharts,…) lassen durch Online-Boards ersetzen, auf denen sowohl die vor Ort Studierenden, als auch die Online-Teilnehmenden in Echtzeit miteinander arbeiten können.


Achten Sie auch darauf, die Materialien und Unterlagen möglichst barrierefrei zu gestalten. Gestaltungshinweise des Team Barrierefrei für Lehr- und Lernunterlagen finden Sie hier.

Für die Planung Ihrer hybriden Einheiten kann eine genaue Auflistung der einzelnen Elemente und Aktivitäten sinnvoll sein, damit klar ist wann wer welche Tätigkeiten durchführt. Hierfür können Sie diese Tabelle (Download als Excel) mit einem verwenden.

WAS (Inhalte, Themen, Aufgaben)

WIE (Gruppensettings, Equipment, Setting)

WER (Aufgaben)

Dauer

Thema/Aktivität

Tools/Ressourcen

Vor-Ort

Online

Lehrperson

Co-Moderation

























Umso detaillierter der Ablauf jeder dieser Phasen geplant und vorbereitet ist, desto störungs- und problemfreier können diese ablaufen.

Durchführung


Eine prototypische Durchführung kann wie folgt

  • Intro (Begrüßung/Ablauf/Ziele): Die Lehrperson startet zu Beginn ihres Vortrages/Inputs das Videokonferenztool und überprüft den Ton und die Kameraeinstellung (am eigenen Notebook oder falls verfügbar am Hörsaal-PC). Ab diesem Zeitpunkt können die digital zugeschalteten Studierenden der Lehrveranstaltung folgen und via Chat und Umfragetool im Videokonferenztool teilnehmen.
  • Input / Aufgabenstellung /Anleitung (Gruppen)arbeit: Während der Wissensvermittlung der Lehrenden finden Interaktionen mit den Studierenden statt, indem Fragen ins Plenum gestellt werden, Umfragen gestartet werden, Fragen aus dem Plenum beantwortet werden etc. Die Fragen und Kommentare der Studierenden vor Ort sollte die Lehrperson paraphrasieren und wiederholen, sodass die live digital zugeschalteten Zuseher:innen der Interaktion im Hörsaal folgen können (nur die Lehrperson hat ein Mikrofon und ist in der Live-Übertragung zu hören). Ebenso sollte die Lehrperson die im Chat geschriebenen Kommentare der online teilnehmenden Studierenden für die Studierenden von Ort paraphrasieren.
  • (Matching Gruppenarbeit)
  • Arbeitsphase: ##fehlt##
  • Ergebnissicherung: ##fehlt##
  • Abschluss: Abschließend können den Studierenden ein Ausblick auf die nächste Vorlesungseinheit und ggf. Leitfragen zur weiteren Bearbeitung und Reflexion mitgegeben werden. Dies macht die Lehrperson entweder mündlich, auf den Präsentationsfolien oder auch auf Moodle.




Folgende Punkte sollten während der Abhaltung beachten:

  • Ein klares Ziel ist allen vor Beginn bekannt
  • Default: Video an
  • 60 Minuten Sprints, dann mind. 10-15 Minuten Pause
  • Offline Elemente (Whiteboards, Flipcharts,…) nur einsetzen wenn man diese gut sichtbar/lesbar streamen kann
  • Remote Teilnehmer:innen „bevorzugt“ ansprechen
  • Auch vor-Ort Teilnehmer:innen haben ihre Laptops oder Tablets UND Headsets jederzeit griffbereit
  • Nach Gruppenarbeiten muss darauf geachtet werden, dass die Ergebnisse gesichert und für alle Studierenden zugänglich gemacht werden:
    • Whiteboards vor Ort abfotografieren und in digitale Kollaborationsflächen eingliedern bzw. auf Moodle zur Verfügung stellen
    • Digitale Whiteboards speichern und als Bild (PNG, JPG) exportieren und in Moodle zur Verfügung stellen

Eine Checkliste zur Durchführung ist in den Ressourcen zu finden.

Co-Moderation

Um den uneingeschränkten Austausch aller Beteiligten zu gewährleisten bedarf es (in den meisten Fällen) die Unterstützung in Form einer Co-Moderation. Diese Rolle kann die Verantwortung für die Minimierung von Barrieren durch die Betreuung des Chats, Verbalisierung von Fragen, Lösung von technischen Problemen übernehmen. Sie stellt dadurch die Verbindung von vor Ort-Geschehen und den Online-Studierenden her. Weitere Informationen zur Co-Moderation finden Sie hier.

Co-Moderation

Für einen problemfreien Ablauf sollten die Rollen und Aufgaben zwischen Lehrperson und Co-Moderation während der Einheit geklärt sein.

Spezialfall: Kollaboratives Arbeiten

Für Gruppenarbeiten im synchronen hybriden Setting gibt es zwei Modi:

Hybrid

Einfache/Homogene GruppenarbeitenGemischte/Heterogene Gruppenarbeiten
Einfache/Homogene Gruppen sind wie gewohnt anzuleiten: die Vor-Ort TN arbeiten im Seminarraum (Whiteboard, Pinnwand) und die Online TN in Breakoutrooms und digitalen Kollaborationsflächen (Zoom Whiteboard, Miro) online.

Gemischte/Heterogene Gruppen setzen sich aus Vor-Ort-Studierenden und Online-Studierenden zusammen, welche uneingeschränkt in Echtzeit miteinander kommunizieren und arbeiten sollen.

Nachbereitung

Nach Abhaltung der Einheit gilt es die Aspekte zu reflektieren, die gut funktioniert haben, als auch diejenigen, die Probleme bereitet haben, um die positiven Aspekte beizubehalten und die negativen für die nächste Sitzung entsprechend abzuändern (Raes, 2022).

  • Haben die Einstellungen des Videokonferenztools zum Lernerfolg beigetragen?
  • Konnten die Aufgaben in der vorgegebenen Zeit erfüllt werden?
  • Gab es Probleme bei Gruppenarbeiten?

Um auch die Perspektive der Studierenden einzubeziehen, empfiehlt es sich am Ende jeder Einheit die Rückmeldung der Studierenden einzuholen (Beispiel: Feedback Tool Muddiest Point).


Empfehlung

Unabhängig von der Verortung (Online oder Vor-Ort) sollten die Vortragenden bzw. die Co-Moderation sehr gut mit dem zur Verfügung stehenden technischen Setup, den digitalen Tools und etwaigen Lösungsstrategien vertraut sein.


Literatur:


Weiterführende Literatur:

  • Reinmann, G. (2022): Hybride Lehre synchron gestalten - Skizze zu einer Projektidee (HERO). Impact Free 44, Hamburg.



Empfohlene Zitierweise

Schnabel, L., Handle-Pfeiffer, D. (2022). Synchrone hybride LV-Einheiten. Center for Teaching and Learning, Universität Wien. Synchrone hybride LV-Einheiten (WIP)

Dieser Text ist lizenziert unter BY-SA 4.0, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

Zeitbedarf

  • Vorbereitung: abhängig von Ausstattung, Equipment und Anzahl der Vor-Ort-Teilnehmer:innen.
  • Durchführung: Anzahl von ausgewählten LV-Einheit inkl. Nachbereitung.

Charakterisierung

  • durch mehr Flexibilität kann eine größere Zahl von Studierenden erreicht werden
  • unterstützt Lernende unterschiedlicher Lerntypen
  • fördert eigenverantwortliches Lernen
  • eignet sich für mittelgroße Seminargruppen
  • Durchführbarkeit hängt von techn. Equipment ab
  • Co-Moderation empfehlenswert


Erforderliche technische Ausstattung

  • Vor Ort:
    • eigener Laptop oder Hörsaal-PC
    • (Funk)mikrofon/Handmikrofon
    • Webcams
    • Eingabe- und Anzeigegeräte für Studierende 
  • Videokonferenztool
  • Moodlekurs

Videokonferenztool

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