- Die Nachrichtensprecherin greift zum Begriff "die einzige wirksame Waffe" um (1)
- einen dringenden Wunsch aus der Bevölkerung zu dokumentieren und
- vom Experten eine Antwort zu erhalten.
- Die Frage operiert mit zwei Voraussetzungen. (1) Es könnte eine solche Waffe geben, anders wäre die Frage sinnlos. (2) Gesetzt es gibt sie, würde sie das Virus "an der Wurzel" ausschalten. Sie wäre keine Notlösung. (Diese Implikation ist eher spekulativ.)
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- Angesichts der beschriebenen Diffusion bietet sich ein "best practice" Modell an. Nicht der einzige Weg, sondern eine Kollektion erfolgreicher, anerkannter Vorgangsweisen dient zur Orientierung. Bildlich gesprochen: an die Stelle von "Das musst Du unbedingt gesehen haben!" tritt "Ich empfehle Dir einige Sehenswürdigkeiten".
- Dieses Modell verbindet zwei gegenläufige Erfordernisse. (1) In begrenzter Lebenszeit und mit endlich vielen Handlungsmöglichkeiten müssen hic et nunc Entscheidungen getroffen werden. Gleichwohl sollten sie die besten sein, nicht irgendwelche Zufälligkeiten.
- Sie sind kontingent und definitiv. Die Umstände können sich ändern und sie sind nicht zurückzunehmen. Wie soll dieses Dilemma beurteilt werden?
In einer laufenden Lehrveranstaltung über die herrschende Pandemie entwickelte sich eine ausgedehnte Diskussion. Sie betrifft die Verwendung kriegerischer Metaphern in Radiointerviews.
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Das Wesen der politischen Entscheidungsfindung ist ein gesellschaftlicher Prozess des Interessenausgleichs, Regierende sind nicht dazu da, Probleme zu lösen, sondern die Last auf alle fair zu übertragen.
(Gerhard Fehr, Falter 2021, 48/21 S.15)