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Factbox
Spieltitel | Democracy 4 |
Cover | |
Entwickler | Positech Games |
Publisher | Positech games |
Erscheinungsjahr | Early Access 2020; PC 2022; PS4, Switch, Xbox One 2024 |
Genre | Simulator, Strategie |
Art des Spiels | Serious Game, kostenpflichtig, kommerziell |
Altersfreigabe | PEGI 12, USK 16 |
Thema | Politk |
Plattformen | Linux, MacOS, Windows, Playstation 4, Switch, Xbox One |
Sprache(n) | Audio: Englisch Oberfläche: Deutsch, Englisch, Italienisch, Brasilianisches Portugiesisch, Französisch, Spanisch, Polnisch, Russisch, Koreanisch, Chinesisch, Japanisch, Arabisch |
Spieldauer | Flexibel |
Link zur Website |
Medienleiste für Spielvorstellungen und erstes Kennenlernen
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In Bezug auf die Steuerung bietet Democracy 4, trotz des übersichtliches Interfaces vielfältige Interaktionsmöglichkeiten. Spieler:innen nutzen Eingabeelemente wie Dropdown-Menüs, Schieberegler und interaktive Diagramme, um ihre Entscheidungen zu treffen und Details anzupassen. Diese benutzerfreundliche Gestaltung ermöglicht es, komplexe Zusammenhänge auf einen Blick zu erfassen und die Auswirkungen einzelner Maßnahmen in Echtzeit zu beobachten. Das integrierte Feedback-System liefert kontinuierlich Informationen darüber, wie sich politische Entscheidungen auf unterschiedliche gesellschaftliche Bereiche auswirken, wodurch der Spieler seine Strategie laufend optimieren kann.
Die treue Fangemeinde rund um Democracy 4 beteiligt sich aktiv an der Diskussion um mögliche Erweiterungen und Verbesserungen. Über diverse Online-Foren, soziale Medien und spezialisierte Plattformen tauschen sich Spieler:innen über Strategien, Tipps und eigene Erfahrungen aus. Die internationale Spieler:innenschaft ist dabei sehr heterogen, was zu einem regen Diskurs über die unterschiedlichen politischen Ansätze und Simulationserfahrungen führt. Der Erfolg des Spiels zeigt sich in stabilen Verkaufszahlen und in der Bereitschaft der Entwickler:innen, das Spiel durch Erweiterungen in Berücksichtigung des Feedbacks der Community (DLCs) kontinuierlich zu aktualisieren. Darüber hinaus hat Democracy 4 sowohl in Fachkreisen als auch in der breiten Öffentlichkeit große Aufmerksamkeit erregt. Neben positiven Kritiken in der Fachpresse, die die Tiefe und Komplexität der Simulation loben, haben auch YouTuber und Blogger das Spiel thematisiert. Die regen Diskussionen zeigen, wie relevant und vielschichtig die Mechaniken und Themen von Democracy 4 sind.
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Während viele reale politische Herausforderungen und Ideologien berücksichtigt werden, bleibt Democracy 4 letztlich ein spielerisches Modell und keine exakte Abbildung der realen Politik (Rappenglück 2023). Um die Spielbarkeit und Verständlichkeit zu gewährleisten, wird die Komplexität politischer Prozesse in Democracy 4 reduziert. Dies geschieht auf verschiedene Weise. Erstens sind die Ursache-Wirkungs-Beziehungen vereinfacht. Politische Entscheidungen haben oft direkte, vorhersehbare Konsequenzen, während in der Realität viele Faktoren gleichzeitig wirken und unerwartete Nebenwirkungen auftreten können. Zweitens fehlt Parteipolitik und damit auch die Notwendigkeit, Koalitionen zu bilden oder parteiinterne Auseinandersetzungen zu managen. Während in realen Demokratien Parteien und Fraktionen zentrale Rollen spielen, regieren die Spieler:innen in Democracy 4 allein und müssen sich nicht mit internen Konflikten oder Verhandlungen auseinandersetzen. Drittens sind die Entscheidungsstrukturen stark komprimiert. Der Spieler trifft Entscheidungen über Gesetze und Richtlinien direkt per Schieberegler oder Dekrete, während politische Prozesse in der Realität oft langwierige Debatten, Abstimmungen und Lobbyarbeit erfordern. Viertens sind gesellschaftliche Dynamiken abstrahiert. Die Bevölkerung ist in klar definierte Gruppen wie „Liberale“, „Konservative“ oder „Umweltschützer“ unterteilt, wodurch die Vielschichtigkeit gesellschaftlicher Entwicklungen vereinfacht wird.
Politisches Sachwissen ist für den Erfolg in Democracy 4 nicht zwingend notwendig, aber es kann von Vorteil sein. Da das Spiel politische Mechanismen in einer vereinfachten Form darstellt, können auch Spieler ohne tiefgehendes Wissen Entscheidungen treffen und durch Trial-and-Error lernen. Gleichzeitig profitieren Spieler mit politischem Vorwissen davon, dass sie Wahrscheinlichkeiten und Zusammenhänge zwischen Maßnahmen und deren Effekten besser einschätzen können. Wer bereits über Kenntnisse in wirtschaftlichen oder politischen Zusammenhängen verfügt, kann gezieltere Strategien entwickeln und langfristige Auswirkungen besser antizipieren. Allerdings kann das Spiel durch seine abstrahierte Mechanik auch zu Überraschungen führen, da nicht alle politischen Maßnahmen exakt so umgesetzt sind, wie es in der Realität der Fall wäre.
Die politische Dimension des Spiels führt dazu, dass Democracy 4 in verschiedenen Online-Communitys intensiv diskutiert wird. Zu den wichtigsten Plattformen gehören das offizielle Positech Games Forum, in dem sich Spieler über Strategien, Bugs und politische Mechaniken austauschen. Darüber hinaus finden sich auf Reddit, insbesondere in den Subreddits r/Democracy4 und r/PoliticalSimulationGames Diskussionen über politische Umsetzbarkeit, Spielmechaniken und alternative politische Strategien. Auch in der Steam-Community und auf Discord-Servern gibt es zahlreiche Debatten über Balancing, Modding und die politische Interpretation der Spielmechanik.
Ein besonders interessanter Aspekt der Community-Aktivität ist die Modding-Szene. Die Modding-Community von Democracy 4 ist sehr aktiv und entwickelt verschiedene Anpassungen, um bestimmte politische Aspekte stärker zu betonen oder zu verändern. Zu den beliebtesten Modifikationen gehören sogenannte „Realism Mods“, die versuchen, wirtschaftliche oder politische Zusammenhänge realistischer darzustellen. Ebenso gibt es „Historical Mods“, die historische Parteien, Politiker oder spezifische politische Kontexte hinzufügen, um das Spielgeschehen an reale historische Ereignisse anzupassen. Darüber hinaus existieren themenbezogene Mods, die beispielsweise Steuersysteme, Wahlsysteme oder Umweltpolitik verändern, um alternative politische Szenarien zu ermöglichen. Viele dieser Mods werden auf Plattformen wie Steam Workshop, Nexus Mods und im Positech Games Forum veröffentlicht und intensiv diskutiert.
Fachdidaktische Analyse
[Studentische] Auswertungen: Schüler:innenerfahrungen
Didaktisierungen
Diese Planung richtet sich an eine Oberstufenklasse, die sich mit den Auswirkungen politischer Entscheidungen auseinandersetzt. Besonders die politische Urteilskompetenz soll durch diese Unterrichtssequenz gefördert werden. Durch das Rollenspiel wird eine tiefere Immersion ermöglicht, sodass die Schüler:innen politische Prozesse nicht nur theoretisch analysieren, sondern auch praktisch erleben und reflektieren können.
Klassenstufe | 12. Klasse (8. Klasse Oberstufe) |
Zeitbedarf | 2 Unterrichtseinheiten |
Lernziele aus Schüler:innen-Sicht | Die Schüler:innen sollen konkrete Entscheidungen im Sinne ihrer Rolle treffen und dadurch politische Zusammenhänge erklären. Die Schüler:innen sollen durch die Dokumentation ihrer Erfahrungen Grenzen der Simulation aufzeigen. Die Schüler:innen solle durch das Abwägen von Maßnahmen ein Verständnis für Zielgruppenpolitik entwickeln |
Lehrplanbezug | Politische Urteilskompetenz
Themenbereiche Wesentliche Transformationsprozesse im 20. und 21. Jahrhundert und grundlegende Einsichten in das Politische Akteure der internationalen Politik, zentrale Konfliktfelder und Formen von Sicherheitskonzepten und -strukturen Themenbereiche Wesentliche Transformationsprozesse im 20. und 21. Jahrhundert…
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Begriffe | Ökosoziale Marktwirtschaft, Überwachungsstaat, Freie Marktwirtschaft |
Kompetenzen | Politische Urteilskompetenz: Da das alltägliche Leben von politischen Entscheidungen und Kontroversen beeinflusst wird, soll Politische Bildung einerseits zu einer selbstständigen, begründeten und möglichst sach- und wertorientierten Beurteilung politischer Entscheidungen, Probleme und Kontroversen befähigen und es andererseits schrittweise ermöglichen, sich selbst (Teil-)Urteile zu bilden und zu formulieren. Politische Sachkompetenz: Bei der Bearbeitung von Begriffen und den in ihnen ruhenden Konzepten ist darauf zu achten, dass sie in politischen Kontexten vermittelt werden und an das vorhandene Wissen anschließen. Begriffe und die ihnen innewohnenden Konzepte des Politischen dienen der Erfassung politischer Sachverhalte. Hiefür sind folgende Basiskonzepte zu beachten, die das Zustandekommen von politischem Wissen reflektieren (Belegbarkeit, Konstruktivität, Kausalität, Perspektive und Auswahl) sowie Zusammenhänge des menschlichen Zusammenlebens fokussieren (Struktur, Macht, Kommunikation, Handlungsspielräume, Lebens-/Naturraum, Normen, Arbeit, Diversität und Verteilung). |
Fachdidaktische Überlegungen
Die Unterrichtseinheit nutzt Democracy 4, um Schüler:innen der 12. Jahrgangsstufe mit politischen Prozessen vertraut zu machen. In der Simulation übernehmen gestalten sie ein fiktives Land nach den typischen Charakterstika einer von vier vorgegebenen politischen Idelogien. Durch das treffen komplexer Entscheidungen erfahren sie, wie politische Maßnahmen verknüpft sind und sich auf Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt auswirken. Dadurch, und durch die Reflexion und Analyse ihrer Entscheidungen, werden ihre politische Sach-, Methoden- und Urteilskompetenz anhand von Aktivitäten aller drei Anforderungsbrereiche gefördert.
Die folgende Didaktisierung ist so konzipiert, dass sie sowohl nur für eine Unterrichtseinheit, als auch für eine Sequenz mehrer Stunden genutzt werden kann. Die Schüler:innen werden jeweils einer der folgenden vier politischen Ausprägungsformen/Regierungsstile zugeordnet: Öko-soziale Marktwirtschaft, Überwachungsstaat, Freie Marktwirtschaft und Rechtspopulismus. Hierfür werden die Rollenkarten (M2) an die Schüler:innen verteilt: Auf jeder Karte wird eine politische Ausrichtung kurz charakterisiert, und es werden die Schritte skizziert, die die Schüler:innen setzen können, um der ihnen zugewiesenen Ideologie entsprechend zu regieren (Anforderungsbereich 1, politische Sachkompetenz). Ihre Entscheidungen reflektieren die Schüler:innen anhand des Forschungsbogens (M1). Es handelt sich hierbei um eine Tabelle, in welcher die Schüler:innen die von ihnen im Spiel gesetzten Handlungen beschreiben und begründen, sowie die Auswirkungen dieser Handlungen analysieren (Anforderungsbereich 2-3, politische Urteilskompetenz). Je nach den zeitlichen Ressourcen, die für die Unterrichtseinheit(en) zur Verfügung stehen, kann diese Spielphase beliebig lange andauern - bei längeren Spielphasen empfiehlt es sich, zusätzliche Spalten im Forschungsbogen (M1) hinzuzufügen bzw. den Schüler:innen mehrere Exemplare des Bogens (M1) zur Verfügung zu stellen. Der Abschluss der Unterrichtseinheit(en) kann ebenfalls flexibel gestaltet werden: Soll die Aktivität rasch abgeschlossen werden, kann man einfach den Forschungsbogen (M1) vergleichen. Soll die Thematik aber ausführlicher beleuchtet werden, lassen sich die in M3 gesammelten Quellen verwenden: Es handel sch hier um Texte, welche direkt mit jeweils einer der vier besagten politischen Ideologien in Verbindung stehen. Man könnte die Schüler:innen beispielsweise auf Basis des von ihnen simulierten Regierungsstils Kleingruppen bilden lassen, welche ein Kurzreferat vorbereiten, indem sie die ihnen zugewiesene Ideologie kurz charakterisieren (Anforderungsbereich 1, politische Sachkompetenz). Anschließend könnte man die Quellentexte (M3) lese und den jeweiligen Ideologien zuordnen lassen (Anforderungsbereich 2, politische Methodenkompetenz). Zu guter würde es sich anbieten, die vier in dieser Sequenz behandelten politischen Ausrichtungen in ihrer Gesamtheit von den Schüler:innen bewerten zu lassen (Anforderungsberech 3, politische Urteils- und Handlungskompetenz). Somit wird die Sequenz durch eine anspruchsvolle Aktivität mit direkter Relevanz für das persönliche Leben der Schüler:innen als Partizipant:innen in einer demokratischen Gesellschaft abgeschlossen.
Quellen- und Materialverzeichnis
Material:
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Erwartungshorizont:
Quellen Generell:
Buddensiek, Wilfried (1995): Rollen- und Simulationsspiele. In: sowi-online. Online: https://www.sowi-online.de/praxis/methode/rollen_simulationsspiele.html (Zugriff: 16.03.2025).
Rappenglück, Stefan (2023): Zielsetzung und Methodik. In: Planspiel-Datenbank der Bundeszentrale für politische Bildung Deutschland. Online: https://www.bpb.de/lernen/angebote/planspiele/510588/zielsetzung-und-methodik/ (Zugriff: 16.03.2025).
Harris, Cliff (2020): Real World Numbers in Democracy 4. In: Cliffski's Blog. Online unter: https://www.positech.co.uk/cliffsblog/2020/05/23/real-world-numbers-in-democracy-4/ (Zugriff: 20.03.2025).
Quellen Didaktisierung:
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Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung (2016): Überwachungsstaat. In: Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung. Kompakt erklärt. Online unter: https://www.politische-bildung-brandenburg.de/lexikon/ueberwachungsstaat (Zugriff: 20.03.2025).
Oberndorfer, Elisabeth (2023): Sichert das bedingungslose Grundeinkommen unsere Existenz? In: Wiener Zeitung. Online unter: https://www.wienerzeitung.at/a/oekonowie-grundeinkommen (Zugriff: 20.03.2025).
Europäischer Rat/Rat der Europäischen Union: EU- Handelsabkommen. In: Europäischer Rat/Rat der Europäischen Union. Online unter: https://www.consilium.europa.eu/de/policies/trade-agreements/ (Zugriff: 20.03.2025).
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