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Basierend auf dem Text von Jonas Schmutzer.


Democratic Socialism Simulator ist ein Politiksimulationsspiel des Indie-Studios Molleindustria, welches im Jahr 2020 veröffentlicht wurde. Molleindstria versteht sich als „Projekt zur Wiederaneignung von Videospielen“ (paolo 2013), was durch die Produktion von „Gegenmittel[n] zur Idiotie des Mainstream-Entertainments in Form von kurzen experimentellen Spielen“ (Molleindustria) umgesetzt werden soll. Eines dieser kurzen experimentellen Spiele ist Democratic Socialism Simulator. In diesem Spiel schlüpfen die Spielenden in die Rolle des:der ersten sozialistisch orientierten PresidentPräsident:in der Vereinigten Staaten von Amerika, mit dem Ziel, auf demokratischem Wege umfangreiche Reformen nach dem Vorbild der Forderungen des bekannten amerikanischen Politikers Bernie Sanders umzusetzen. Democratic Socialism Simulator ist auf dem PC (Windows, Linux und MacOS) und als Mobile-App (Android, iOS) spielbar. Die Steuerung des Spiels basiert komplett auf einer simplen Swipe-Mechanik, die sich am Interface von Dating-Apps wie Tinder (Match Group 2012) orientiert (Molleinudstria 2020). So versucht Democratic Socialism Simulator einen niederschwelligen Zugang zu garantieren, ohne Kompromisse in Bezug auf Komplexität eingehen zu müssen. Das Spiel ist geeignet für die Analyse demokratisch-sozialistischer Ideen im Unterricht, muss aufgrund der klaren ideologischen Ausrichtung aber entsprechend kontextualisiert werden, um Überwältigung (Mickel 1990, 173) zu vermeiden.   


Allgemeine Spielanalyse

In Democratic Socialism Simulator übernehmen die Spielenden die Rolle des:der ersten sozialistisch beziehungsweise sozialdemokratisch (Molleindustria 2020) ausgerichteten Präsident:in der Vereinigten Staaten von Amerika. Sie werden vor eine Reihe politischer Entscheidungen gestellt, mit dem Ziel, mittels Reformen die soziale Gerechtigkeit im Land zu erhöhen und die Treibhausgasemissionen der USA auf 0 zu reduzieren, ohne das Budget zu überstrapazieren.

Graphisch ist Democratic Socialism Simulator in einer minimalistischen Comic-Stilistik gehalten. Schaltflächen und Icons sind farbenfroh und einladend gestaltet und alle politischen Akteure werden in der Form von Tieren dargestellt. Diese Stilentscheidung bietet auch umfangreiche Gelegenheit zur satirischen Parodie diverser Politiker und Stereotypen. So wird etwa der republikanische Spitzenkandidat als „Donald Skunk“ betitelt oder der demokratische Experte für „Civil Rights“ als schwarzer Panther dargestellt, was sich als klare Hommage an die Black-Panther-Bewegung lesen lässt. Der Soundtrack des Spiels wurde komponiert und produziert von Jesse Stiles, einem Komponisten, Performer, Installationskünstler und Software-Designer aus Boston, der aktuell als Associate Professor an der Penny W. Stamps School of Art & Design an der Universität von Michigan tätig ist (Stiles). Die Hintergrundmusik lässt sich im Genre des Chiptune verorten und erinnert an Retro-Videospiele des späten 20. Jahrhunderts. Der einzige Bruch mit dieser eher zurückhaltenden Ausgestaltung passiert, wenn es Spieler:innen gelingt, positive Ergebnisse bei den Midterm-Elections oder einer erneuten Präsidentschaftswahl zu erzielen: In diesem Fall wird ein Jingle abgespielt, bei dem es sich um eine neue Neuinterpretation des bekannten Arbeiter:innenliedes Solidarity Forever handelt. Dieses wurde im Jahr 1915 von Ralph Chaplin zur Melodie von John Brown’s Body (bzw. Battle Hymn of the Republic) geschrieben und gilt als Kampfhymne der organisierten Arbeiter:innenbewegung (Industrial Workers of the World).  

Die Steuerung von Democratic Socialism Simulator basiert vollständig auf einer simplen Swipe-Mechanik, die sich an der Funktionswese von Dating-Apps wie Tinder (Match Group 2012)oder Mobile-Games wie Reigns (Nerial 2016) orientiert: Dem:der Spieler:in werden von parteieigenen Regierungsmitgliedern verschiedene Gesetzesentwürfe und andere politische Handlungsempfehlungen vorgeschlagen. Durch einfaches Swipen nach rechts oder links wird der Vorschlag umgesetzt oder abgelehnt. Danach folgt sofort der nächste Vorschlag. Die umgesetzten Handlungen haben direkten Einfluss darauf, wie positiv oder negativ verschiedene Wähler:innengruppen die Regierungspolitik wahrnehmen. Dies wird durch eine kleine Übersicht in der unteren Hälfte des Bildschirms anschaulich gemacht: Insgesamt 15 Wähler:innengruppen mit diversen Kombinationen verschiedener Kernanliegen werden durch jeweils eine kleine Figur dargestellt. Nach jeder Entscheidung verändern die Figuren ihre Position: Je positiver sie die aktuelle Regierungspolitik empfinden, desto näher positionieren sie sich gegenüber dem:der Spieler:in, je negativer, desto ferner. So kann man jederzeit auf einen Blick erkennen, welche Wähler:innengruppen der eigenen Regierung sprichwörtlich nahe stehen und welche sich eher distanzieren. Nach einer gewissen Menge an Entscheidungen muss sich der:die Spieler:in den Midterm-Elections und später der neuerlichen Präsidentschaftswahl stellen – diese Wahlen können die Mehrheitsverhältnisse im Senat verändern und, je nach Ausgang, zukünftige Reformen erleichtern oder erschweren. Allerdings gilt es in Democratic Socialism Simulator nicht bloß die Popularität der eigenen Partei, sondern drei weitere zentrale Parameter im Auge zu behalten: Die Umsetzung der meisten Vorschläge erfordert finanzielle Ressourcen, was sorgfältige Planung voraussetzt. Die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel können allerdings durch Maßnahmen wie Steuererhöhungen vermehrt werden. Zweitens müssen auch die jährlichen Treibhausgasemissionen der USA im Laufe des Spiels reduziert werden. Der dritte Parameter ist die sogenannte „Peoples Power“, bei der es sich um „a combination of economic equality, worker’s organization, and citizen’s engagement“ (Molleindustria 2020) handelt. Nach der ersten Wahlniederlage oder der zweiten erfolgreich beendeten Amtszeit endet das Spiel und die Kabinettsmitglieder ziehen eine Schlussbilanz über die Performance der ersten sozialistischen Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika.

Das Zielpublikum für Democratic Socialism Simulator wird auf der Website des Spiels explizit angesprochen: Das Spiel richtet sich in erster Linie an „socialist-curious players as well as comrades on the front lines of the political revolution” (Molleindustria 2020). Das Ziel scheint es also zu ein, sympathisierende Tendenzen zu verstärken und die eigene Ideologie zu zelebrieren, anstatt die Anheuerung neuer „comrades“ zu priorisieren. Interessanterweise handelt es sich bei Democratic Socialism Simulator um das erste Spiel von Molleindustria, das nicht gratis, sondern kostenpflichtig veröffentlicht wurde. Dieser Umstand bietet natürlich Angriffsfläche, wenn man bedenkt, dass es sich bei Molleindustria um ein explizit antikapitalistisches Projekt handelt. Dieser Schritt in Richtung Kommerz wird aber nicht mit Profitorientierung begründet, sondern mit dem Umstand, dass Gratisspiele oft von Kritiker:innen und Spieler:innen gleichermaßen nicht ernst genug genommen werden würden und Spiele paradoxerweise manchmal höhere Chancen auf Erfolg hätten, wenn sie nicht kostenlos zu downloaden sind (paolo 2020). Wenn man aber ein „broke comrade“ (paolo 2020) sei und sich das Spiel wirklich nicht leisten könne, kann man sich per Email an die Entwickler:innen wenden und bekommt einen kostenfreien Downloadlink zugschickt (paolo 2020).

  

Fachliche Analyse

Die politischen Handlungsmöglichkeiten, die in Democratic Socialism Simulator geboten werden, orientieren sich direkt an der Programmatik des US-amerikanischen Politikers Bernie Sanders (Molleindustria 2020). Bei diesem handelt es sich um einen parteiunabhängigen Senator aus Vermont, der sich für Arbeiter:innenrechte einsetzt und die steigende Vermögensungleichheit in den USA als Kernthema setzt (Friends of Bernie Sanders). Mit 16 Jahren Erfahrung in der Tätigkeit als Senator gilt er als das am längsten amtierende unabhängige Kongressmitglied der US-amerikanischen Geschichte (U.S. Senate). Bernie Sanders gilt außerdem als stark polarisierende Figur, was nicht zuletzt auf seine Identifikation mit dem Label „Democratic Socialism“ zurückzuführen ist (Serota 2022, 1).  Man könnte argumentieren, bei Bernie Sanders handle es sich eher um einen klassischen Sozialdemokraten als um einen Sozialisten, nichtsdestotrotz gelang es ihm, den Terminus „Democratic Socialism“ im Kontext US-amerikanischer Politik zu etablieren und zu popularisieren (McIntyre 2023, 24). Auch wenn es in der Theorie Unterschiede gibt, wird der Begriff heute in weiten Teilen der Welt gemeinhin als praktisch bedeutungsident zu dem der Sozialdemokratie verstanden (McIntyre 2023, 25). Diese Entwicklungen lassen sich als eine Art Renaissance des Sozialismusbegriffs in der US-amerikanischen Politik interpretieren: Studien deuten darauf hin, dass der Anteil junger Menschen mit positiver Einstellung gegenüber dem Begriff „Sozialismus“ in etwa gleich groß ist, wie der Anteil mit positiver Einstellung gegenüber dem Begriff „Kapitalismus“ (Kenworthy 2022, 1), was besonders bemerkenswert erscheint, nachdem der Kapitalismus fest im kulturellen Selbstverständnis der USA verankert ist. Auch realpolitische Entwicklungen spiegeln diesen Trend, so sorgte etwa die überraschende Wahl des selbsternannten „Democratic Socialist“ Zohran Mamdani zum Spitzenkandidat der Democratic Party für die im November 2025 anstehende Wahl des Mayors von New York für medialen Aufruhr (Fandos 2025). Das Spiel Democratic Socialism Simulator wählt also bewusst einen brandaktuellen und hochpolarisierenden Begriff als Spieltitel und kann durchaus als Teil dieser modernen Bewegung zur Etablierung demokratisch-sozialistischer bzw. sozialdemokratischer Politik in den USA gedeutet werden.  

Aufgrund der steigenden Popularität des Begriffs „Democratic Socialism“ hat der Spieltitel des Democratic Socialism Simulator eine stake Signalwirkung. Die politische Stoßrichtung des Spiels dürfte für kaum jemanden überraschend sein, der:die auch nur im entferntesten mit den Forderungen von Bernie Sanders, Zohran Mamdani oder anderen ähnlichen Politiker:innen vertraut ist. Dies ist mit Sicherheit nicht unbeabsichtigt, nachdem sich das Spiel in erster Linie an bereits linksorientierte Spieler:innen richten soll (Molleindustria 2020). Dieser bereits im Spieltitel signalisierte politische Bias wirkt sich auf die Ausgestaltung des gesamten Spielerlebnisses aus. Während andere Politiksimulationsspiele, beispielsweise der von Kritiker:innen und Spieler:innen gleichermaßen hochgelobte Titel Democracy 4 (Positech Games 2022), oft versuchen, hochkomplexe politische Prozesse so realitätsnah wie möglich zu simulieren, wählt Democratic Socialism Simulator einen eher minimalistischen Kurs: Den Spieler:innen ist es nicht freigestellt, eigene Ideen umzusetzen, stattdessen wird ihre Rolle darauf reduziert, Vorschläge ihrer Kabinettsmitglieder anzunehmen oder abzulehnen. Dadurch ist die politische Freiheit, die man als Spieler:in genießt, im Vergleich zu anderen Politiksimulationsspielen stark eingeschränkt und die politische Ausrichtung ist weitgehend vorgegeben: Die Frage ist nicht, welche Ideologie man wählt, sondern lediglich die, wie erfolgreich man damit ist, ein demokratisch-sozialistisches Programm umzusetzen. So entsteht durch die grundlegende Spielmechanik ein gewisses Narrativ. Dies ist keineswegs ungewöhnlich – Videospiele transportieren häufig gewisse Weltvorstellungen oder Ideale, oftmals sogar unbeabsichtigt (Hawreliak 2018, 8). In vielen Fällen werden aber von Text und Sprache über Inszenierung und Grafik bis hin zu Audiodesign und Musik alle Spielinternen Kommunikationskanäle genutzt, um bewusst eine gewisse Botschaft zu vermitteln (Hawreliak 2018, 106). Wenn die Spielmechaniken selbst als solcher Kommunikationskanal genutzt werden, spricht man von „prozeduraler Rhetorik“: Die Möglichkeiten, die ein Spiel bietet, und die Limitationen, die es setzt, werden genutzt um ein rhetorisches Argument zu bilden (Hawreliak 2018, 83). Democratic Socialism Simulator bietet einen idealen Anlassfall für besonders ausgeprägte prozedurale Rhetorik. Die Ideologie, nach der man handelt, die Ziele, die man damit erreichen will und auch die Methoden, mit denen dies möglich ist, sind vollständig durch die Grundmechanik des Spiels vorgegeben. Dennoch lässt sich Democratic Socialism Simulator nicht als sozialistisches Propagandaspiel abtun: Zuallererst fallen die politischen Handlungsmöglichkeiten weit gemäßigter aus, als der Titel des Spiels es vermuten lassen würde. „Democratic Socialism“ wird hier ganz im Sinne von Bernie Sanders verstanden (McIntyre 2023, 24) – es geht also nicht um einen radikalen Umsturz der liberalen Politik- und Wirtschaftsordnung, sondern um die Implementierung klassisch-sozialdemokratischer Politik und die Verstaatlichung einzelner Schlüsselindustrien. Zweitens gibt Democratic Socialism Simulator die politische Ausrichtung zwar weitgehend vor, garantiert aber keinesfalls ihren Erfolg. In diesem Spiel kann eine radikale Vorgehensweise genauso zur Wahlniederlage führen, wie eine moderate Linie zum Erfolg führen kann, entscheidend ist vor allem geschicktes Ressourcenmanagement. Zusätzlich dazu ist es nahezu unmöglich, alle drei Ziele (Budgetbalance, soziale Gerechtigkeit und Umweltschutz) gleichermaßen zu erreichen – selbst wenn man die Demokratische Partei erfolgreich zur Wiederwahl und durch eine zweite Amtszeit führt, wird in der Schlussbilanz ausdrücklich auf die Versäumnisse dieser ersten sozialistischen Regierung hingewiesen. Die Prozedurale Rhetorik des Spiels formuliert also nicht das Argument, Sozialismus sei die Antwort auf alle Probleme der USA – die intendierte Botschaft scheint es viel eher zu sein, diese politische Ideologie als denkbare Alternative aufzuzeigen und die Frage der Umsetzbarkeit demokratisch-sozialistischer Ideen grundsätzlich zu bejahen, ohne ihre negativen Seiten zu leugnen.   

 

Fachdidaktische Analyse

Unter Berücksichtigung des oben erläuterten politischen Bias, den das Spiel trotz seiner reflektierten Herangehensweise zweifelsohne aufweist, erscheint es notwendig, Democratic Socialism Simulator entsprechend zu kontextualisieren, um das Spiel im Unterricht effektiv einsetzen zu können, ohne den Anforderungen des Beutelsbacher Konsenses (Mickel 1999, 173-175) zu widersprechen. Zentral sind in diesem Fall vor allem das Kontroversitätsgebot (Mickel 1999, 174) und das Überwältigungsverbot (Mickel 1999, 173). Sozialistische Ideen, auch jene der modernen demokratisch-sozialistischen Variante, werden gesellschaftlich als hochkontrovers empfunden (Serota 2022, 1). Diese Kontroversität muss also im Unterricht reflektiert werden, um den Einsatz von Democratic Socialism Simulator als Unterrichtsmaterial zu rechtfertigen. Es empfiehlt sich etwa, vor Einsatz des Spiels die politische Ausrichtung des Entwickler:innenstudios Molleindustria klar darzulegen und den daraus resultierenden politischen Bias des Spiels unmissverständlich aufzuzeigen. Diese Ansätze gehen auch Hand in Hand mit der Vermeidung von Überwältigung: Die Zustimmung zur politischen Orientierung von Molleindustria darf nicht als vorausgesetzt wahrgenommen werden, die Schüler:innen müssen Gelegenheit und Möglichkeit haben, ihr eigenes politisches Urteil zu bilden. Denkbar wäre etwa eine Diskussion der Vor- und Nachteile demokratisch-sozialistischer Politik im Anschluss an die Spielphase.  

Wenn die nötige Kontextualisierung gegeben ist, eignet sich Democratic Socialism Simulator jedoch hervorragend für den Einsatz im Klassenzimmer. Politische Inhalte werde oft als trocken und langweilig wahrgenommen – solchen Themen in einem spielerischen Format zu begegnen, kann erfrischend wirken und neue Begeisterung wecken. Durch seine farbenfrohe Gestaltung und der Darstellung aller Charaktere in der Form von Tieren sind die Spielinhalte auch für ein junges Publikum problemlos geeignet. Der minimalistische Ansatz und die reduzierte Komplexität im Vergleich zu anderen Politiksimulatoren entpuppt sich im edukativen Kontext als Vorteil: Während etwa Democracy 4 (Positech Games 2022) schnell überfordernd wirken kann, ist Democratic Socialism Simulator dank seiner simplen Swipe-Mechanik hochintuitiv und außerordentlich niederschwellig, ohne aber an Anspruch zu verlieren. Nachdem die grundlegende Spielmechanik es erfordert, permanent politische Entscheidungen und Werturteile zu treffen, bietet das Spiel eine hervorragende Möglichkeit zur Förderung der politischen Urteilskompetenz. Da bei diesen Entscheidungen auch die Präferenzen verschiedener Wähler:innengruppen berücksichtigt werden müssen und unterschiedliche politische Akteur:innen versuchen, die Entscheidungen des:der Spieler:in zu beeinflussen, wird auch das Konzept der Multiperspektivität großzügig ausgeschöpft. Schlussendlich lassen sich auch spielexterne Anwendungen finden. Die Inhalte eignen sich optimal, um im Anschluss an die Spielphase demokratisch-sozialistische Ideen zu de-konstruieren, und die möglichen Auswirkungen einer solchen Politik zu diskutieren. Zusätzlich dazu lässt sich Democratic Socialism Simulator auch aufgrund seiner satirischen Ausgestaltung analysieren. Besonders die Darstellung verschiedenster Akteure als comichafte Tiergestalten bieten umfangreiche Möglichkeiten zur De-Konstruktion. Darüber hinaus eignet sich das Spiel für forschend-entdeckendes Lernen, da es als reduzierte Simulation einen Rahmen bildet, in welchem eigene Hypothesen formuliert und getestet werden können.


Didaktisierungen:

Didaktisierung 1: Simulation & De-Konstruktion

Der Vorliegende Unterrichtsentwurf richtet sich an Lehrkräfte der 12. Schulstufe im Fach Geschichte und Politische Bildung. In der ersten Einheit einer insgesamt zweistündigen Sequenz wird das digitale Politiksimulationsspiel Democratic Socialism Simulator genutzt, um eine spielerische Basis zur Diskussion kontroverser politischer Themen und Maßnahmen zu schaffen. In der darauffolgenden Einheit wird das Spiel in Anbetracht seiner klaren ideologischen Ausrichtung de-konstruiert.

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Quellen- und Materialverzeichnis

Fandos, Nicholas/Oreskes, Benjamin/Fitzsimmons, Emma G./Mays, Jefferey C (2025): How Zohran Mamdani Stunned New York and Won the Primary for Mayor. Online: https://www.nytimes.com/2025/07/01/nyregion/how-mamdani-won-campaign-mayor.html (Zugriff: 21.8.2025).

Friends of Bernie Sanders: Meet Bernie. In: Berniesanders.com. Online: https://berniesanders.com/about/ (Zugriff: 20.8.2025).

Hawreliak, Jason (2018): Multimodal semiotics and rhetoric in videogames. New York.

Industrial Workers of the World. Solidarity Forever. In: IWW Historical Archives. Online: https://archive.iww.org/history/icons/solidarity_forever/ (Zugriff:19.8.2025).

Kenworthy, Lane (2022): Would Democratic Socialism be better?. New York.

Match Group (2012): Tinder. Online: https://tinder.com/de (Zugriff:19.8.2025).

McIntyre, Richard (2023): Democratic Socialism. In: Rethinking Marxism, 35/01/2023, S. 24-35.

Mickel, Wolfgang W. (Hg.): (1999). Handbuch zur politischen Bildung. Bonn.

Molleindustria (2020): Democratic Socialism Simulator. Online: https://molleindustria.org/demsocsim/ (Zugriff: 19.8.2025).

Molleindustria: About. In: Molleindustria.org. Online: https://www.molleindustria.org/blog/about/ (Zugriff: 19.8.2025).

Nerial (2016): Reigns. Devolver Digital. 

paolo (2013): Molleindustria Manifesto (2003). In: Molleindustria.org. Online: https://www.molleindustria.org/blog/molleindustria-manifesto-2003/ (Zugriff 19.8.2025).

paolo (2020): Democratic Socialism Simulator – Release Notes. Online: https://www.molleindustria.org/blog/democratic-socialism-simulator-release-notes/ (Zugriff:19.8.2025).

Positech Games (2022): Democracy 4.

Serota, Kyle (2022): Bernie Sanders, Democratic Socialism, and the American Media. In: AmeriQuests 17/1/2022.

Stiles, Jesse: This is my bio. In: Jesse Stiles. Electronic music // media. Online: https://jessestil.es/#bio (Zugrff: 19.8.2025). 

U.S. Senate: About Bernie. In: Bernie Sanders. U.S. Senator for Vermont. Online: https://www.sanders.senate.gov/about-bernie/ (Zugriff: 20.8.2025).

Democratic Socialism Simulator

Cover

Entwickler

Molleindustria

Publisher

Molleindustria

Genre

Politiksimulation

Art des Spiels

kommerziell, Indie

Erscheinungsjahr

2020

Altersfreigabe

ohne Angabe

Thema

Demokratischer Sozialismus, USA, Politik, Reform, Bernie Sanders

Plattformen

Android, iOS, Linux, MacOS, Windows

Sprache(n)

Englisch

Spieldauer

ca. 30 min.

Link zur Website

https://molleindustria.org/demsocsim/ (Zugriff:16.8.2025)