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Enzyklopädische Einleitung

The New York Times Simulator (NYT-Simulator) ist ein Serious Game Computerspiel der ideologisch links-ausgerichteten Spieleschmiede Molleindustria aus dem Jahr 2024. Es gehört zur Gruppe der Simulationsspiele. Der NYT- Simulator ahmt Medienentscheidungen in einer satirischen Form nach, indem Spieler:innen aus realen Titeln von Zeitungsartikel Redaktionsentscheidungen treffen. Die Besonderheit des Spiels ist, dass das Belohnungssystem spielmechanisch sowohl hetzerische als auch Systemkonforme Berichterstattungen als positiv anerkennt, solange gewisse Kerninteressen gewahrt werden.

The New York Times Simulator (NYT-Simulator) ist ein Serious Game Computerspiel der ideologisch links-ausgerichteten Spieleschmiede Molleindustria aus dem Jahr 2024. Es gehört zur Gruppe der Simulationsspiele. Der NYT- Simulator ahmt Medienentscheidungen in einer satirischen Form nach, indem Spieler:innen aus realen Titeln von Zeitungsartikel Redaktionsentscheidungen treffen. Die Besonderheit des Spiels ist, dass das Belohnungssystem spielmechanisch sowohl hetzerische als auch Systemkonforme Berichterstattungen als positiv anerkennt, solange gewisse Kerninteressen gewahrt werden. 

Factbox

Spieltitel

 New York Times Simulator

Cover

Entwickler

 Molleindustria

Publisher

 Molleindustria

Erscheinungsjahr

 2024

Genre

Simulationsspiel, Browserspiel

Art des Spiels

Serious Game, kostenlos, Indie

Altersfreigabe

USK 0

Thema

Medien, Berichterstattung, Propaganda, Redaktionsentscheidungen, Framing

Plattformen

PC, Smartphone (Browserspiel)

Sprache(n)

Englisch

Spieldauer

Ca. 12 Minuten

Link zur Website

molleindustria.itch.io/the-new-york-times-simulator

 

Medienleiste für Spielvorstellungen und erstes Kennenlernen

Ucloud video
srchttps://ucloud.univie.ac.at/index.php/s/aBNq95RPLyqDdQe/download/New%20York%20Times%20Simulator_Vorstellung_Schenk.mp4
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(Datenschutz weil Taskleiste offen?) 
Ucloud video
srchttps://ucloud.univie.ac.at/index.php/s/Z2M3xGr2A5FdG8M/download/New%20York%20Times%20Simulator_Vorstellung_Limbach.mp4
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Allgemeine Spielanalyse

Im Zentrum des Spiels steht das digitalisierte Titelblatt der renommierten Zeitung New York Times. In der Rolle eines einflussreichen Editors treffen die Spielenden wichtige Redaktionsentscheidungen, nämlich einerseits welche Artikel publiziert werden und andererseits wie viel Platz den jeweiligen Artikeln zugestanden werden.

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Die grafische Gestaltung des Spiels ist sehr einfach gehalten, das Interface erinnert in etwa an die Titelseite der New York Times. Das Spiel ist leicht erlenbar, da die Interaktionsmöglichkeiten stark begrenzt sind. Die Leser:innenzahlen werden in tausenden gemessen, während die Zufriedenheit der Interessensgruppen auf einer Art Tachometer dargestellt wird; werden systemkritische Nachrichten publiziert, so neigt sich der Zeiger des Tachometers in Richtung Unzufriedenheit. Das Spiel wurde von der linken Spieleentwickler „Molleindustria“ gemacht, ist kostenlos und hat satirische wie edukative Absichten. Ein verlinkter Twitter- und Blue Sky Account vernetzt das Spiel mit dem Entwickler; auf diesem Account mit etwa 5000 Followern werden gelegentlich News über Spieleprojekte veröffentlicht, ansonsten hat dieser Account eher politische Funktion.

 

Fachliche Analyse

The New York Times Simulator ist ein satirisches Nachrichtenspiel, entwickelt von Paolo Pedercini unter dem Pseudonym „Molleindustria“. In diesem Spiel übernehmen die Spielenden die Rolle des Chefredakteurs der renommierten Zeitung The New York Times und müssen Entscheidungen treffen, welche Nachrichten auf der Titelseite erscheinen. Dabei gilt es, die Leserzahlen zu maximieren und gleichzeitig die Zustimmung dreier mächtiger Interessengruppen – der Polizei, der Reichen und des Staates Israel – aufrechtzuerhalten. Das Spiel dient zentral als Kritik an der Medienberichterstattung, und thematisiert durch seine Spielmechaniken die Theorie der „Manufactured Consent“ von Noam Chomsky (Klaehn 2002, 147 – 149), die beschreibt, wie Medien durch selektive Berichterstattung Stimmung für bestimmte Ideologien generieren.

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Historisches und politisches Hintergrundwissen wird für das Spiel auf jeden Fall von Vorteil sein, ist jedoch theoretisch nicht zwingend erforderlich für den Erfolg. Spielende ohne Vorwissen könnten durch Trial-and-Error erlernen, welche Entscheidungen zu positiven Ergebnissen führen. Ein tieferes Verständnis der politischen und historischen Zusammenhänge, insbesondere etwa im Kontext des Kriegs in Gaza, ermöglicht eine bewusstere Herangehensweise and das Spiel. Beispielsweise können Spielende mit Kenntnissen über die Rolle der Medien in der Gesellschaft und über spezifische politische Konflikte die impliziten Botschaften besser erkennen und entsprechend agieren. Allerdings beeinfluss fachspezifisches Vorwissen die Spielerfahrung immens. Spielende welche Wissen über die Medienlandschaft und politischen Dynamiken verfügen, werden die satirischen Elemente und die Kritik des Spiels an der Nachrichtenkultur und den Interessenskonflikten auf jeden Fall besser nachvollziehen können. Dieses Wissen ermöglicht es erst, die Mechanismen des „Manufactured Consent“ zu erkennen und die Herausforderungen des Spiels in einem breiteren Kontext zu sehen. Ohne dieses Vorwissen könnten Spielende die tiefergehende Kritik des Spiels übersehen und es lediglich als einfaches Strategiespiel wahrnehmen, dies wäre tatsächlich fatal, da ja sogar der Entwickler des Spiels die satirischen und dennoch komplexen Aspekte das New York Times Simulators hervorhebt. Das Spiel erhebt nicht die Forderung eine perfekte Repräsentation der Medienlandschaft zu sein, jedoch erhebt es sehr wohl den Anspruch, zentrale Mechaniken des „Manufactured Consent“ darzustellen. Daher ist eine tiefgehende Didaktisierung des Spiels unbedingt nötig, andernfalls könnte das Spiel sogar Vorurteile bestärken. Zusammenfassend bietet The New York Times Simulator eine interessante Möglichkeit, zentrale Probleme der modernen Medienlandschaft spielerisch zu reflektieren. Es vermittelt definitiv keine neutrale oder umfassende Perspektive auf Journalismus, sondern stellt gezielt Mechanismen in den Vordergrund, die zur Aufrechterhaltung bestehender Machtstrukturen beitragen. Damit gelingt es dem Spiel eine gezielt medienkritische Aussage zu treffen. Für eine vertiefte Auseinandersetzung mit Medienkritik ist eine weiterführende individuelle Didaktisierung notwendig.

Fachdidaktische Analyse

[Studentische] Auswertungen: Schüler:innenerfahrungen

Die Schüler:innendaten (lautes Spielen, Kommentare) werden durch die Studierenden analysiert und hier zusammengefasst.

Didaktisierungen

Quellen- und Materialverzeichnis

Molleindustria (2024): The New York Times Simulator. Online unter: https://molleindustria.itch.io/the-new-york-times-simulator (Zugriff: 27.03.2025). 

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