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Philosophie, in diesem Fall Ethik und Kulturkritik, findet in den Medien neuartige Verbreitungsbedingungen vor. Agamben zeigt, dass sich auf der Grundlage auch im Gefolge fachspezifischer Gelehrsamkeit Publikationsformen finden lassen, die sich dem Zeitalter des Internets angepasst habensind. Seine Blogeinträge sind philosophische Aussagen im neuen Idiom und sie sind auch Beispiele dafür, wie sich philosophische Ansprüche in dem Maß verändern, in dem sie in der neuen Umgebung bis dato unverfügbare Reaktionen auslösen.

Medienethik im WWW bedeutet, das ist an diesem Beispiel zu sehen, nicht bloß den Transport externer Inhalte und auch nicht nur die Reflexion über die Verhältnisse im Netz. Sie kann unter Umständen einen ihrerseits politisch und ethisch relevanten Eingriff in die Verhältnisse darstellen, in welche sie sich einschaltet. Die Ethik Agambens, die vom Zustand der Menschheit allgemein "in Zeiten der Pandemie" handelt, kann insofern als eine Medienethik aufgefasst werden, als die neuen Medien das unverzichtbare Vehikel ihrer Verbreitung sindwird nicht nur im Internet vorgestellt. Sie wird durch dieses Medium ihrerseits tangiert. Sie artikuliert sich zu einem bestimmten Zeitpunkt, spricht von bestimmten Umständen und wird in einer weltbewegenden Krisensituation nachhaltig rezipiert. Im Folgenden wird versucht, ihre Botschaft aus dem Kontext zu erläuterninnerhalb dieses Kontexts zu erläutern. Als Ergänzung werden an mehreren Stellen Arbeiten aus einer "Medienwerkstatt" über Pandemie vorgestellt, die im vergangenen Jahr an der Universität Wien stattgefunden hat.