INFORMATIONSBLATT FOLGE 339

ÄGYPTISCHER TANZ

Raqs Sharqi – traditionell und modern*

Raqs Sharqi ist ein kraftvoller, ausdrucksstarker Tanz und ein Oberbegriff für verschiedene Tanzstile
die vor allem auf der ägyptischen Musik und Tanztradition basieren. Grundlagen aller Stilrichtungen
sind die Einfachheit der Bewegungen und die Natürlichkeit im Sein als Ausdruck weiblicher Würde.
Erdigkeit, innere Zentriertheit und ganzheitlicher Bewegungsfluss sind die Prinzipien die das Wesen
und die Essenz dieses Tanzes ausmachen und ihm Kraft und Anmut verleihen.
Es werden 3 Hauptformen unterschieden - Shaabi, Baladi und Sharqi. Die Bewegungen sind
grundsätzlich gleich, unterscheiden sich jedoch in Ausdruck und Umsetzung.

Der Weg zum Raqs Sharqi führt über ein aufmerksames Selbstbewusstsein für den eigenen Körper. Daher beginnt jede Unterrichtseinheit
mit Übungen (Qi Gong, Bioenergetik, Yoga, Pilates, Gesundheitsgymnastik insbes. Wirbelsäulengymnastik, Wahrnehmungs- und Entspannungsübungen, ….)
die den Körper kräftigen und geschmeidiger machen und darüber hinaus das Gefühl geben besser „geerdet" zu sein.

Raqs Sharqi kräftigt den gesamten Körper, fördert die Beweglichkeit und eine entspannte, aufrechte Haltung. Genuss und Entspannung sowie die Freude
am gemeinsamen, konkurrenzlosen Miteinander-Tanzen stehen im Vordergrund.

Im Unterschied zum bekannteren Bauchtanz wird wenig isoliert, die Bewegungen sind möglichst ganzheitlich, Sie sind erdiger, die Schwerkraft wird eingesetzt.
Es gilt das Motto - weniger ist mehr - d .h. irgendwo gibt es einen Bewegungsimpuls der sich im Körper fortsetzt und der ganze Körper schwingt in Resonanz mit.
Getanzt wird, im Gegensatz zu anderen orientalischen Tanzformen, barfuss auf flachen Sohlen.

Ich verwende vor allem traditionelle ägyptische Musik, zum Üben oder für moderne, experimentelle Tanzstücke aber auch modernen arabischen Pop oder Balkanklänge.
Die Tänzerin soll dazu in individueller Weise Stimmungen, Gefühlsnuancen und das Empfinden der Musik zum Ausdruck bringen, offen und durchlässig sein und von
der Musik bewegt werden. Es werden daher weniger Choreografien – eher Grobstrukturen – gelehrt, um der Individualität und Spontaneität Platz zu lassen.

Abgesehen von den Bewegungen und dem Ausdruck unterscheidet sich Ägyptischer Tanz auch in puncto Kleidung vom Bauchtanz. Traditioneller, ägyptischer Kleidung
nachempfunden und adaptiert, wird meist in weiten Röcken getanzt.



 

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