Wie auch bei der Planung Ihrer Lehre stehen die Auswahl der Inhalte und die Definition der Lehr-/Lernziele am Anfang der mediendidaktischen Planung von Lehrmedien für die Hochschullehre.Diese Ziele werden für einzelne Videos jedoch viel granularer beschrieben als für eine Lehrveranstaltung: Im Zentrum der Planung stehen die Inhalte, die im empfohlenen Rahmen von 5 bis max. 15 Minuten Videolaufzeit behandelt werden können (Audioaufnahmen bieten hier je nach Format etwas andere, diskursivere Möglichkeiten, z.B. im Fall von Podcasts – dies kann am besten bei einer Beratung besprochen werden). Die Auswahl der Inhalte kann sowohl ausgehend von den Studieninhalten als auch von möglichen Einsatzszenarien der geplanten Lehrmedien aus gedacht werden, weshalb Sie für beides hier Anregungen für Ihre Planung finden: |
Wenn Sie sich noch unsicher sind, welche Inhalte sich überhaupt für ein Lehrvideo eignen, empfehlen wir, sich am Nachhaltigkeitskriterium zu orientieren:
Solche Inhalte haben typischerweise eine längere "Lebenszeit" und können gut wiederholt eingesetzt werden, da sie im wissenschaftlichen Diskurs selbst wiederkehrende Anhaltspunkte sind. Für Studierende bieten Lehrvideos hier den besonderen Vorteil, dass sie sich diese grundlegenden Inhalte wiederholt und selbstreguliert bearbeiten und sich somit die Grundlagen des Fachs um so besser aneignen können. Kerninhalte sind somit Idealkandidaten für die Produktion eines Lehrvideos. |
Ein anderer Ansatz kann sein, Lehrvideos von vorneherein als Lehrendeninput im Kontext eines Flipped-Classroom-Ansatzes einzuplanen.
Lehrvideos können also eingesetzt werden, um die Präsenzzeit in Hörsaal oder Seminarraum interaktiver zu gestalten. Mit Hilfe von Lehrvideos kommen Studierenden gut vorbereitet in die Lehrveranstaltung und können das erworbene Wissen in verschiedenen Aktivitäten anwenden. Gibt es vielleicht Inhalte oder Themen, für die Sie immer schon gerne mehr Diskussions- und Anwendungszeit für die Studierenden in der Lehrveranstaltung gehabt hätten? Dann sind diese womöglich sehr gut für die Produktion eines Lehrvideos und die Umstellung auf ein Flipped-Classroom-Szenario geeignet. Mehr über Flipped-Classroom erfahren Sie in folgendem Beitrag, dem auch das oben angeführte Zitat entnommen ist: Winter, Christoph: Flipped Classroom. Infopool besser lehren. Center for Teaching and Learning, Universität Wien, Februar 2018. [ https://infopool.univie.ac.at/startseite/lehren-betreuen/flipped-classroom/ |
Die Inhaltsebene planen Sie mit Hilfe der Grobkonzept-Vorlage und die Abschnitte "Kontext und Inhalte Ihres geplanten Lehrvideos". |
Ganz allgemein werden mit den Lehr-/Lernzielen die Kenntnisse (das Wissen) bzw. die Kompetenzen (das Können) beschrieben, die die Lernenden erwerben sollen. Auch wenn Videos selbst vor allem Inhalte (also Wissen) vermitteln, kann der Einsatz in einer Lehrveranstaltung und damit das Übersetzen in Kompetenzen bereits mitgedacht werden. |
Das Bestimmen von überprüfbaren Lehr-/Lernzielen kann Ihnen leichter fallen, wenn Sie diese mit Blick auf die Handlungen formulieren, durch die die erworbenen Kenntnisse ersichtlich werden.Dieser Unterschied wird im Folgenden deutlich:
Die folgenden Beispiele für Lehr-/Lernziele sind jeweils aus beiden Perspektiven formuliert:
Wenn Sie mehr zu Lehr-/Lernzielen wissen wollen, hilft Ihnen der folgende Beitrag weiter: Breen-Wenninger, Barbara/Louis, Barbara: Orientierung an Studienzielen & Constructive Alignment. Infopool besser lehren. Center for Teaching and Learning, Universität Wien, Mai 2020. [https://infopool.univie.ac.at/startseite/universitaeres-lehren-lernen/studienzielorientierung-und-constructive-alignment/]
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Als Denk- und Strukturierungshilfe beim Verfassen von Lehr-/Lernzielen werden gerne Verblisten herangezogen, die verschiedenen kognitiven Anspruchsniveaus entsprechen. Sehr bekannt ist die Taxonomie von Bloom:
Die Kompetenzen jenseits von Wissen können nicht allein durch das Schauen der Videos allein erzielt werden durch die didaktische Aufbereitung in Ihrer Lehrveranstaltung. |