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Der historische Lebensraum der Karelier liegt im Nordwesten Russlands, wo ein Teil der Ethnie in einem Subjekt der Russischen Föderation, der Autonomen Republik Karelien, lebt. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung von 716.000 Personen liegt heute allerdings nur bei
rund 9,2 Prozent. Durch Evakuierungsaktionen und Gebietsabtretungen Finnands während und nach dem finnisch-russischen Winterkrieg (1939- 40) verlor nahezu die gesamte ehemalige karelische Bevölkerung ihre Heimat und wurde in Finnland, hauptsächlich in der Region um Kuopio, jedoch allgemein in ganz Finnland wiederangesiedelt.
Die in Finnland lebenden karelischstämmigen Finnen haben ihre Wurzeln vor allem in Viena-Karelien, in der Region Ilomantsi sowie im finnischen Grenz-Karelien der Nachkriegszeit, das seit den Abtretungen durch die Pariser Friedensverträge von 1947 wieder zu Russland zählt und die Gebiete Salmi, Suistamo, Suojärvi sowie auch Teile von Suomussalmi umfasst.
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Die karelische Sprache lässt sich in drei bis fünf Hauptgruppen aufspalten. Neben dem 'eigentlichen Karelisch', das eng mit dem Weißmeerkarelischen (auch Viena) und dem Südkarelischen (einschl. des Tver-Dialekts) verwandt ist, gehören auch das Olonetzische sowie das Lüdische, das sich von den übrigen Dialekten des Zweigs so entfernt hat, dass es teilweise als eigene Sprache gesehen wird, zu diesem Zweig der Ostseefinnischen Sprachen, dessen Randdialekte gegenseitig nicht verständlich sind.
Neben dem oben beschriebenen Dialektkontinuum zählt nordwestlich von Moskau auch eine Sprachinsel nahe der Stadt Tver zur karelischen Dialektgruppe.
Sprachprobe: http://video.helsinki.fi/Media-arkisto/vainolan_lapset.html