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DIE SÁMI


Die Sámi sind ein indigenes Volk in Nord-Fennoskandien und einem Teil Nordwest-Russlands. Sie sehen sich selbst als das einzige indigene Volk Fennoskandiens. (1)

In der älteren Literatur (bis in die 1970er Jahre neuestes Werk mit alter Bezeichnung, das ich bis jetzt gefunden habe von 1971) werden sie mit dem exonymen Namen "Lappen" (bzw. z.B. finn. "lappalaiset") angesrpochen. Diese Bezeichnung gilt heute aber als politisch unkorrekt. Stattdessen wird in allen Sprachen die jeweilige Entsprechung der endonymen Bezeichnung "Sámi" (Plural "Sámit") verwendet. In der deutschsprachigen Literatur findet man sowohl die sámischsprachige Bezeichnung "Sámi" als Singular- und Pluralform, als auch eingedeutschte Varianten wie "Saami" oder "Saamen". Die Sámi selbst legen sehr großen Wert darauf, auf politisch korrekte Weise angesprochen zu werden. (2)

Einen eigenen Nationalstaat haben die Sámi zwar nicht, aber Lappland (also Teile von Norwegen, Schweden und Finnland) wird manchmal gerne als "Sápmi" oder "Sámieatnan" bezeichnet, was sinngemäß als "Heimatland der Sámi" übersetzt werden kann. Sápmi hat eine eigene Flagge und seit 1993 wird am 6. Februar auch eine Art Nationalfeiertag (wenn auch ohne Nationalstaat) gefeiert. (2)
#Abb. 1 Flagge von Sápmi


Inhaltsverzeichnis

Geografie

Sápmi ist der samische Name für das Siedlungsgebiet der Sami die folgende Gebiete umfasst: Landschaft Lappland nördlich des Polarkreises in Fennoskandinavien einschließlich des Großteils der Kola-Halbinsel in Russland und reicht im Süden Skandinaviens bis Engerdal im norwegischen Verwaltungsbezirk Hedmark und bis Idre in der schwedischen Provinz Dalarna.Im südlichen Teil ist die Grenze Sápmis erkennbar an den Gebieten, in denen Rentiere weiden. Heutzutage leben aber immer mehr Sami ausserhalb von Sápmi, z.B in Finnland lebt mehr als die Hälfte der Sami Bevölkerung ausserhalb dieses Gebietes.

Geschichte

Die Sami sind das Urvolk Lapplands. Historische Dokumente von 800 n. Chr. beschreiben, dass es schon damals Rentierhaltung gab. In dieser Zeit zähmte man Rentiere für die Jagd, als Lockmittel für wilde Rentiere. Ab ca. 1500 waren schon fast alle Rentiere zahm und wilde Rene starben immer mehr aus.

Die Sami lebten früher als Nomaden und ernährten sich von der Jagd, vom Fisch- und vom Vogelfang; sie sammelten Beeren und lebten wie gesagt von der Rentierhaltung. Bis ca. 1950 zogen die Sami mit ihren Rentierherden von den Sommer- zu den Winterweiden und im Frühjahr wieder zurück, vom Winterweideland in die Berge.

Früher folgten die Sami ihren Tieren zu Fuß oder auf Skiern. Sie lebten im Sommer in Kåten in den Bergen, im Winter waren sie oft bei Schweden in deren Häusern einquartiert.

Heute ist die Rentierhaltung modernisiert. Die Sami haben Skooter und nutzen Hubschrauber, mit denen sie ihre Rentierherden zusammentreiben.

Sie leben in gewöhnlichen Häusern und sind meist nur noch in den Sommermonaten zur Markierung der jungen Kälber und im Herbst/Winter zur Rentierschlachtung in den Bergen.

Kultur

Viele Elemente der sámischen Kultur lassen sich in Richtung Osten im arktischen und subarktischen
Teil Europas und Asiens wiederfinden. Andere kulturelle Erscheinungen sind ein Ergebnis des
Kontakts mit Nordländern - ein Kontakt, der schon vor der Wikingerzeit zustande kam. Die sámische Kultur ist deutlich davon geprägt, daß die Sámi früher Fischer und Jäger waren. Im 16. Jahrhundert entwickelte sich die Jagd auf wilde Rentiere gradweise zur Rentierhaltung ­ mit dem Ergebnis, daß die Sámi zu Nomaden wurden. Heute gibt es nicht viele Sámi, die als Nomaden leben: In Norwegen
sind weniger als zehn Prozent der samischen Bevölkerung Rentierhalter. Hauptelemente der samischen Kulturtradition sind der "Joik" (besteht aus rhythmisch gesungenen Gedichten oder poetischen Liedern), die sámische Sprache und sámische Sagen, sámische Zelte, ökologische Kenntnisse, der Schamanismus, Volksmedizin, eine eigene Tracht, Transportmittel wie Boote und Rentierschlitten sowie samische Tischlerarbeiten.

Religion

Folklore

Kunst

Bildende Kunst

Die sámische Bildende Kunst hat ihre Wurzeln sowohl in der alten Kultur aus der Zeit der
Rentierhaltung als auch in der modernen sámischen Gesellschaft. Viele verwenden in ihrem Werk die heiligen Symbole der Schamanentrommel. John Savio (1902-1938) hat sich von der Kultur der Zeit
der Rentierhaltung inspirieren lassen, während Iver Jåks (geb. 1932) über eine breitere Palette von Motiven verfügt. In den 70er Jahren wurden immer mehr Sámi als Bildende Künstler tätig. Zu den neuen Namen gehören Synnøve Persen, Tryggve Lund Guttormsen und Hans Ragnar Mathiesen. (Norwegen)

Musik

Ein wichtiges Element sowhl der traditionellen Musik sowie auch der zeitgenössischen Populärmusik ist der Joik. (siehe dazu auch #Kultur und #Folklore <-- genaueres dazu kommt in den jeweiligen Kapiteln und in diesem Kapitel noch dazu )
Traditioneller Joik: z.B. Angelin Tytöt 1990 (heute Angelit, Finnland): http://www.youtube.com/watch?v=Fn6I0Byg83M
Joik in der Popmusik: z.B. Sofia Jannok (Schweden): http://www.youtube.com/watch?v=Qq3WEB_DTO8

Literatur

Sprache


Quellenverzeichnis

(1)

Die Fußnote war nur mal als Versuch gedacht, die Quelle hab ich leider vergessen (schon ein paar Monate her, dass ich das gefunden habe) kann auch sein, dass es eine TV-Doku war. Vielleicht find ich sie nochmal.

(2)

Hætta, Odd Mathis; Die Sámit - Ureinwohner der Arktis, S. 3, Davvi Girji o.s., 1995 (note to myself: Als Informationsquelle für Sachinhalte, vor allem Vorgeschichte, Geschichte und Sprache, nicht sehr brauchbar, gibt aber einen guten Eindruck davon, was Sámi-Aktivisten von sich selbst halten)

Abb. 1

URL (2011): http://flagspot.net/flags/xn_sami.html
------
(Kultur/Bildende Kunst: http://www.norwegen-service.de/Kultur/Die_Samen/hauptteil_die_samen.htm

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