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Die Mansen zählen als eines von zwei Völkern zu den obugrischen Völkern. Sie sind die nächsten Verwandten der Chanten und Ungarn.
Sie zählen ca. 11 000 Personen.
Die Mansen wurden erstmals in schriftlichen Aufzeichnungen im Jahr 1396 erwähnt und seitdem bis Anfang des 20. Jahrhunderts von den Russen „Woguly" (Wogulen).
Sie bezeichnen sich bis heute selbst als Mansen, da die Bezeichnung Wogulen von den Russen meist abwertend gemeint wurde.
Sie zählen ca. 11 000 Personen.
Die meisten von ihnen leben im Autonomen Kreis der Chanten und Mansen. (2) (5)
#Abb. 1 Flagge der Chanten und Mansen
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In den 1950er und 60er Jahren wurden große Gas- und Ölvorkommen in Westsibirien entdeckt. Die Menschen vor Ort, einschließlich der Mansen, erlebten nur negative Auswirkungen.
Vor allem die Umwelt wurde verschmutzt. Öl verunreinigte die Weiden und Gewässer die einmal mit Fischen gefüllt waren, die Gas- und Ölleitungen blockierten die Pfade der Rentiere und Waldbrände zerstörten die Wälder.
Jedes Jahr entstanden 20 000 - – 25 000 Tonnen Verschmutzung. 50% des Erdgases wird einfach sinnlos verbrannt. Die Verschmutzung durch die Industrie reduziert die Fischgründe um ca. 10.000 Hektar pro Jahr.
Zur gleichen Zeit stieg die Bevölkerung im Gebiet der Chanten und Mansen explosionsartig an. Geologen, Erdölarbeiter, Straßenbauer und andere waren die neuen Bewohner. Die Mehrzahl dieser Neuankömmlinge war nur an Geld interessiert, so viel wie möglich davon in möglichst kurzer Zeit erwirtschaften. Arbeiten in den hohen Norden war profitabel, und als Entschädigung die Arbeiter waren verschiedene Privilegien eingeräumt.
Der Ansturm der Industrie führte zur Zwangsräumung der Mansen und veränderte ihr Umfeld, was zu vielen Schwierigkeiten für die Mansen führte und somit auch zur Frage ob die Mansen als Nation erhalten bleiben.
Bis 1979 übten nur mehr etwa 43% der Mansen führten ihre traditionellen Beschäftigungen aus, der Rest hatte Gelegenheitsjobs, war teilzeitbeschäftigt oder arbeitslos. Alkoholismus war daraufhin ein weit verbreitetes Phänomen.
Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei nur 40 bis 45 Jahren und der Anteil der Selbstmorde ist hoch.
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Jahr | Bevölkerung (5) |
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1897 | ~ 7 600 |
1905 | ~ 5 300 |
1926 | ~ 5 700 |
1959 | ~ 6 400 |
1970 | ~ 7 700 |
1979 | ~ 7 500 |
2089 2009 | ~ 8 500 |
Geographische Verbreitung
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Ein vergleichsweise bekannter Vertreter der Mansi war der am 5. November 2011 verstorbene Schriftsteller Juwan Schestalow. Bis zur Perestroika gehörte Schestalow zu den sowjettreuen Vertretern der „Nationalliteraturen" „Nationalliteraturen“ der indigenen Völker des Nordens, die seit den 20er Jahren geschaffen worden waren, um die aufklärerische und fortschrittsbringende Wirkung der Sowjetunion zu demonstrieren. Mit dem Zusammenbruch des Kommunismus hat er eine scharfe Wendung hin zum Schamanismus vollzogen und vertritt die These, die Mansen seien Nachkommen der antiken Sumerer, eine Überzeugung, die allerdings außer ihm selbst niemand teilt. (4)
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Zugriff am 22.11.2011: URL: http://www.peter-hug.ch/lexikon/Wogulen
(2)
Zugriff am 10.01.2012: URL: http://german.ruvr.ru/radio_broadcast/17350884/21516393.html
(3)
Zugriff am 10.01.1012: URL: http://www.retrobibliothek.de/retrobib/seite.html?id=116836
(4)
Zugriff am 06.12.2011: URL: http://www.raipon.org/russian_site/people/people_perepis_2002_rus.htm
(5)
Zugriff am 10.01.2011: URL: http://www.eki.ee/books/redbook/mansis.shtml
Abb. 1
Zugriff am 10.01.2012: URL: http://www.baz-selbelang.de/jugra.html
Abb. 2
Zugriff am 10.01.2012: URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Map_of_Russia_-_Khanty-Mansi_Autonomous_Okrug_(2008-03).svg&filetimestamp=20100204172525
Abb. 3
Laakso, J.: Vorlesungsfolien SS 2011: Kulturen der uralischen Völker