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Die Udmurten gehören - zusammen mit den Komi - zu den permischen Völkern. Früher wurden sie auch als Wotjaken bezeichnet. Heute ist diese Bezeichnung allerdings nicht mehr üblich, da die Komi Udmurten darauf empfindlich reagieren. Ihr Siedlungsgebiet ist die Wolga-Ural-Region. Der Großteil der Bevölkerung lebt auf dem Land und lebt von Landwirtschaft, Fischerei und auch Imkerei.
Sie haben eine eigene Republik innerhalb der russischen Föderation. Im Jahr 2002 betrug die Bevölkerungsanzahl ca. 636.900. Davon sind ca. 73% udmurtische Muttersprachler. Ihre traditionelle Religion ist trotz der Christianisierung durch die orthodoxe Kirche bis heute erhalten geblieben. Heute sind alle Udmurten zweisprachig (Udmurtisch-Russisch), da Russischkenntnisse im Alltag praktisch unentbehrlich sind.(1) (3) (4)

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Im 19. Jahrhundert wurde das erste udmurtische Gedicht "Taubenblaues, taubenblaues Täublein..." von Grigorij Verešcagin čagin veröffentlicht. Einer der ersten udmurtischen Schriftsteller war Kuzebaj Gerd. Er schrieb zu Beginn des 20. Jahrhunderts mehrere Gedichte und Erzählungen. Die meisten davon wurden in Lehrbüchern veröffentlicht, die er selbst geschrieben hatte. In den 1930er Jahren drehte sich in der Thematik der Gedichte verschiedener Autoren alles um den Sozialismus. Außerdem wurden verschiedene Lehrbücher veröffentlicht, die sich mit udmurtischer Literatur befassen. Allerdings blieben darin einige Schriftsteller unerwähnt, die am nationalen Erwachen der Udmurten beteiligt waren z.B.: Kuzebaj Gerd. Das 1966 veröffentlichte Buch "Udmurtische Literatur" teilt die Entwicklung der udmurtischen Literatur in sechs verschiedene Phasen ein. Zur 1. Phase gehört die Zeit vor 1917. Damals wurde die Grundlage der udmurtischen Literatur geschaffen. In der 2. Phase (1917-1929) gab es erste literarische Versuche. Die 3. Phase (1930-1939) ist die Phase der Vorkriegsliteratur. Zur 4. Phase gehören die Werke, die zur Zeit des 2. Weltkriegs veröffentlicht wurden und zur 5. Phase Werke, die nach dem Krieg bis Mitte der 1950er Jahre erschienen. Zur 6. Phase gehört die Gegenwartsliteratur.

Seit Ende der 1980er Jahre hat sich ein Wandel in der udmurtischen Literatur vollzogen. Die zentralen Themen sind jetzt nicht mehr sozialistischer Natur, sondern die Vergangenheit und Gegenwart der Udmurten. Eine weitere inhaltliche Neuerung ist, dass das Leben in der Stadt eine wichtige Rolle spielt und nicht mehr das Leben auf dem Land. Außerdem gibt es heute auch immer mehr Autoren, die sich nicht nur mit Prosa sondern auch mit Poesie beschäftigen. Einer davon ist Vjaceslav Vjačeslav Ar-Sergi, der in seinem Gedichtband "Rendez-vous" neben russischen auch Gedichte in udmurtischer Sprache veröffentlichte. In der Gegenwartsliteratur wird häufig auf Folkloreüberlieferungen zurückgegriffen.(1)

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Kahrs, U., Schötschel, M. 2011: Literatursoziologische Entwicklungen bei Wolgafinnen und Permiern (1985-2008): Verlag Dr. Kovac Kovač GmbH Hamburg

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Kahrs, U. 2008: Der Lebenszyklus bei den wolgafinnischen und permischen Völkern: Kontextfelder, Konzepte und Identität: Harrassowitz Verlag Wiesbaden in Kommission

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Laakso, J.: Vorlesungsfolien SS 2011: Kulturen der uralischen Völker

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URL (2011): FennoUgria: Udmurts: Zugriff am 28.12.2011 http://www.fennougria.ee/index.php?id=11133

(5)

URL (2012): FennoUgria: Translated News: Zugriff am 12.1.2012 http://www.fennougria.ee/index.php?id=10970

(6)

URL (2012): Regionen.ru - Über die Region: Zugriff am 12.1.2012 http://www.regionen.ru/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=68&Itemid=377

Abb. 1

URL (2011): Flagge der Udmurten: http://www.fennougria.ee/index.php?id=11133

Abb. 2

URL (2011): Verbreitungsgebiet der Udmurten: http://www.russianlessons.net/russia/udmurtia/

Abb. 3

URL (2012): Wappen der Republik Udmurtien: http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/1428924

Abb. 4

URL (2012): Traditionelle Kopfbedeckung der Udmurten: http://suomenmuseotonline.fi/fi/kohde/Suomen+kansallismuseo/SU2396%3a357?freetextSearch=udmurt&itemIndex=1

Abb. 5

URL (2012): Traditionelle Kleidung, die in einer Ausstellung im Nationalmuseum in Ischewsk gezeigt wurde: http://german.ruvr.ru/2009/11/30/2459366.html