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Die Vorväter der Samojeden spalteten sich von der Uralischen Gemeinschaft im 4. Jahrtausend vor Christus. In dieser Periode lebten sie wahrscheinlich in den Waldregionen Westsibiriens. Die Forschung hat aber leider keine befriedigende Ergebnisse über ihre Gewohnheiten und ihre frühe Geschichte. Es gilt als relativ sicher, dass ihre Sprache noch immer Proto-Samojedisch war und sie von Jagd und Fischfang lebten. Sie verwendeten Pfeil und Bogen, primitive Netzte Netze für den Fischfang, legten aber auch Fallen für wilde Tiere aus.
Sie hatten domestizierte Hunde, die ihre Schlitten zogen. Rentiere wurden aber erst wenige Jahrhunderte vor Christus gezüchtet. Die Samojeden kannten den Gebrauch von Schiern, Schlitten und Booten, die aus Baumstämmen gemacht wurden.

Die ersten Kontakte zwischen Samojeden und Turkvölkern fand während der Proto-Samojedischen Periode, während der letzten Jahrhunderte vor Christus statt. Diese Annahme wird durch historische Daten unterstützt. Gemäß chinesischen Chroniken erreichten gewisse Turkvölker die Grenzen Europas ungefähr 200 vor Christus. Die äußersten westlichen und nord-westlichen Gebiete wurden von den sogenannten Ting-lings besetzt. Sie ließen sich in der Irtysh, Obregion und im Altaigebirge nieder. Die Urväter der Samojeden haben warscheinlich unter diesen Ting-lings gelebt. Es gibt türkische Lehnwörter im samojedischen. Es wurden Pelzjäger beschrieben die sich auf ihren "Hufen" schneller reisten fortbewegten als Pferde. Diese Beschreibung leitet über zu einem Volk das auf Schiern reiste. Diese Idee von "Hufen" wird verständlich, wenn man bemerkt das ,dass die Tawgi-Samojeden oder Nganasanen noch immer solche Stiefel tragen deren Sohle ähnlich wie der Huf eines Pferdes geformt ist. Die Samojeden zogen nach Osten, was durch die Verbindung mit den sogenannten Jenissej-Völkern, den Kets gezeigt wird. Die Jenissej Lehnwörter im samojedischen sind der Beweis, dass die Proto-Samojeden das Altaigebirge kurz von Christi Geburt erreicht haben. Die Samojeden begannen sich zu verstreuen und einige Gruppen verstreuten sich in Sibirien.
Die nördliche Gruppe, die die Urväter der Nenzen, Enzen und Nagasanen umfassen trennten sich von der südlichen Gruppe, bewegten sich nordwärts und erreichten Nordsibierien um 500 nach Christus. Einige von ihnen ließen sich im Tundragebiet von Nordosteuropa nieder. Eine von den südlichen samojedischen Gruppen, die Sajan-Samojeden ließen sich im Sajangebirge nieder, während die Urväter der modernen Selkupen nach Nordosten zogen, in das mittlere Obtal. Die samojedischen Sprachgruppen bestehen aus vier lebenden und einigen toten Sprachen. Die vier lebenden Sprachgruppen sind die Enzen, Nenzen, Nagasanen und Selkupen. (2)

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Die Selkupen leben in zwei Gruppen. Der südliche Teil im Narym Bezirk, entlang den Flüssen Narym, Tim, Ket, Vasyugan und Parabel. Der nördliche Teil entlang des Taztals und neben dem Turuhan der in den Jenissej mündet.(2)

Kultur

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#Abb. 4 Selkupen in tradizioneller traditioneller Tracht

Selkup "Mensch" im Norden
soskum oder sjussogum "Mensch" am Ob

Die Hauptbeschäftigung der Selkupen ist das Jagen und Fischen. Für die südlichen Selkupen war die Eichhörnchenjagd von grosser Bedeutung. Ein Relikt der Tage, als noch kein Geld verwendet wurde, sind Eichhörnchenfelle, die in Zehnern gebündelt als Einheit des Tauschhandels galten.

#Abb.11 Parker von Selkupen Bekleidung eines Schamanen

Die Taz-Selkupen jagten vor allem den arktischen Fuchs, obwohl auch das wilde Rentier und Nerze wertvolle Beute waren. Auch verschiedene Wasservögel ergänzten die Kost. Größere Tiere wurden mit Pfeil und Bogen gejagt, oder mit Netzen und Fallen. Früher hielten die Selkupen zahme Tiere, teilweise als Kultobjekte, aber auch zum Verzehr. Während den Überschwemmungen im Frühling fingen und trainierten sie Fuchswelpen den ganzen Sommer. Bevor die Jagdsaison im Herbst begann, wurden sie als Opfer für eine erfolgreiche Jagd getötet und gegessen. Sie zähmten auch wilde Gänse, Enten und andere Vögel, die in ihre Käfige zurückkehrten, nachdem sie freigelassen wurden, Auch sie wurden getötet,wenn der erste Schnee im Herbst gefallen war. Diese Behandlung der Tiere soll den Respekt ausdrücken, den die Tierhalter gegenüber den Tieren haben symbolisieren. Mit dem Verfall des totemismus wurse eher der praktische Nutzen daraus gezogen.
Der Fischfang ist signifikanter für die südlichen Selkupengebiete als die nördlichen, wo Rentiere in kleinem Maß gezüchtet wurden. Die Herde wird auch im Winter nicht bewacht. Im Sommer wenn die Mücken zu schwärmen beginnen, wandern die Rentiere wie sie wollen. Die Tiere sind markiert und fremde Tiere werden ihren Eigentümern zurückgebracht. Diese Methode kommt wahrscheinlich von den Waldnenzen.
Die Selkupen aus der nördlichen Region benützen Hunde im Geschirr sowie das Rentier. Im Süden werden Hunde benützt, aber auch das Pferd ist schon bekannt.
Die südlichen Selkupen haben eine abwechslungsreichere Kost als die nördlichen Verwandten. Sie kennen Brot, Mehl, Salz und Tee dank ihrer russischen Verwandtschaft. Fleisch und Fisch sind aber immer noch die wichtigsten Nahrungsgrundlagen. Im Sommer wurden in großen Speichern getrockneter Fisch und Geflügel eingelagert. Die Frauen sammelten essbare Wurzeln. Töpferwaren waren ihnen bekannt. Heure werden metallene Töpfe vom Markt verwendet. Die Siedlungen sind bleibender als die der Nomaden. Sie leben in "Dörfern" von acht bis zehn Häusern oder Jurten, sind aber nicht auf einen Platz beschränkt. Sie wechseln ihren Lebensraum für die winterliche Jagdsaison und den sommerlichen Fischfang, reisen aber nicht weit.
Die Kleidung ist sehr unterschiedlich. Im Norden unerscheidet sie sich nicht von den anderen Samojeden, im Süden haben sie sich russische Gewohnheiten angeeignet. Am liebsten machen sie ihre Kleidung selbst aus gekauften Materialien. Das ersetzt ihre ehemalige wasserfeste Kleidung aus Fischhaut. (2)

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Seit dem 18. Jahrhundert gehören die Selkupen symbolisch zum orthodoxen Glauben aber auf vielen Plätzen wurden die schamanistischen Praktiken beibehalten. Eine Zeremonie ist würdig unbedingt erwähnt zu werden: die "Auferstehung" der schamanistischen Trommel. In ihrem Glauben Verwandelt sich die Trommel in ein Rentier, auf dessen Rücken der Schamane durch die Welt der Geister reist. Diese neu konstruierte Trommel muss sofort zum Leben erweckt werden, damit sie für ihren Zweck passend gemacht wird. Die Zeremonie dauert einige zehn Tage, wenn die Vögel im Frühling einziehen.(2)
#Abb. 12 Kopfbedeckung eines Schamanen

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Folklore

Die Volkstraditionen der Selkupen spiegeln vor hauptsächlich ihre Legenden, Geschichten und Rätsel wieder, die einen konkreten historischen Hintergrund haben. Eine der zentralen Figuren ihrer Legenden ist der Held Itje, dessen Leben den Kampf der Selkupen darstellt.
Die Selkupen sind die einzigen Samojeden, die Musikinstrumente benützen. Die Narym-Selkupen verwenden eine schwanenförmige zweisaitige Harfe, oder eine Harfe aus Rentierknochen.(1)

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Die Nenzen oder Jurak-Samojeden leben verstreut an der Küste Nordosteuropas und Westsibiriens, von der Mündung der nördlichen Dvina bis zu der Mündung des Jenissej. Das umfasst die Tundraregion entlang des Weißen Sees, die Kanin-Halbinsel, die Kleine Tundra zwischen der Mündung von Mezen und Pechora, die Große Tundra zwischen Pechora und dem Uralgebirge und der Jamal-Halbinsel. http://samojeden-kennel.ch/images/samojedenfamilie-mit-hund.jpgImage Removedhttp://samojeden-kennel.ch/images/nenzen-vatersohn1969.jpgImage Removed
Die Nenzen sind in zwei Gruppen geteilt. Sie unterscheiden sich in Sprache und Lebensweise.Die Rentierzüchter der Tundra werden Tundra-Nenzen genannt, während die Juraks der Taigaregion im Norden des Mittleren obs als Waldnenzen bekannt sind. (1975 waren es etwa noch 1000, 2002 nur mehr 200-300 Menschen)(2)

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Die Srache der Nenzen hat zwei Hauptgruppen von Dialekten:

Tundranenzisch

  • West: Kanin, Koguljew, Malaja-Zemlja
  • Mittel: Bolschaja-Zemlja
  • Ost: Ural, Jamal, Nadym, Pur, Tas, Jenissej
    Diese Dialekte sind relativ nahe zueinender.(3)

Waldnenzisch
Die Waldnenzen haben mehr Schwierigkeiten die Tundranenzen zu verstehen, kommen aber auch kaum mit ihnen in Kontakt.

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Wer der ungarischen Sprache mächtig ist, findet eine sehr schöne Seite über die Nganasanen,deren Lebensraum, Kultur und Geschichte von Beata Wagner-Nagy unter http://fu.nytud.hu/hivnga.htmImage Removed

Geschichte

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Die Nganasanen haben sich erst im 17. Jahrhundert formiert. Es handelt sich bei ihnen ursprünglich um samojedische Tungusen respektive Ewenken, die aus weiter östlich gelegenen Gebieten auf die Taimyr-Halbinsel einwanderten.

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Zugriff am 28.12.2011 URL: http://www.langwhich.com/lexikon/sprachen-und-vImage Removedölker-der-erde/enzen

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Zugriff am 28.12.2011 URL: http://www.langwhich.com/lexikon/sprachen-und-vImage Removedölker-der Erde/nganasanen

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Zugriff am 28.12.20011 URL: http://www.langwhich.com/lexikon/sprachen-und-vImage Removedölker.../matoren

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Abb. 1

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Abb. 2

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Abb. 3

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Abb. 4

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Abb. 5

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Abb. 6

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Abb. 7

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Abb. 8

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Abb. 9

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Abb. 10

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Abb. 11

Dioszegi, V., Hoppal, M.(Hrsg.): B. 1978: Shamanism in Siberia: Akademiai Kiado.Budapest,S.317

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Abb. 12

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ebenda, S. 381 Image Removed