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Selkup "Mensch" im Norden
soskum oder sjussogum "Mensch" am Ob
Die Hauptbeschäftigung der Selkupen ist das Jagen und Fischen. Für die südlichen Selkupen war die Eichhörnchenjagd von grosser Bedeutung. Ein Relikt der Tage, als noch kein Geld verwendet wurde, sind Eichhörnchenfelle, die in Zehnern gebündelt als Einheit des Tauschhandels galten.
#Abb. 5 Parker von Selkupen
Die Taz-Selkupen jagten vor allem den arktischen Fuchs, obwohl auch das wilde Rentier und Nerze wertvolle Beute waren. Auch verschiedene Wasservögel ergänzten die Kost. Größere Tiere wurden mit Pfeil und Bogen gejagt, oder mit Netzen und Fallen. Früher hielten die Selkupen zahme Tiere, teilweise als Kultobjekte, aber auch zum Verzehr. Während den Überschwemmungen im Frühling fingen und trainierten sie Fuchswelpen den ganzen Sommer. Bevor die Jagdsaison im Herbst begann, wurden sie als Opfer für eine erfolgreiche Jagd getötet und gegessen. Sie zähmten auch wilde Gänse, Enten und andere Vögel, die in ihre Käfige zurückkehrten, nachdem sie freigelassen wurden, Auch sie wurden getötet,wenn der erste Schnee im Herbst gefallen war. Diese Behandlung der Tiere soll den Respekt ausdrücken, den die Tierhalter gegenüber den Tieren haben symbolisieren. Mit dem Verfall des totemismus wurse eher der praktische Nutzen daraus gezogen.
Der Fischfang ist signifikanter für die südlichen Selkupengebiete als die nördlichen, wo Rentiere in kleinem Maß gezüchtet wurden. Die Herde wird auch im Winter nicht bewacht. Im Sommer wenn die Mücken zu schwärmen beginnen, wandern die Rentiere wie sie wollen. Die Tiere sind markiert und fremde Tiere werden ihren Eigentümern zurückgebracht. Diese Methode kommt wahrscheinlich von den Waldnenzen.
Die Selkupen aus der nördlichen Region benützen Hunde im Geschirr sowie das Rentier. Im Süden werden Hunde benützt, aber auch das Pferd ist schon bekannt.
Die südlichen Selkupen haben eine abwechslungsreichere Kost als die nördlichen Verwandten. Sie kennen Brot, Mehl, Salz und Tee dank ihrer russischen Verwandtschaft. Fleisch und Fisch sind aber immer noch die wichtigsten Nahrungsgrundlagen. Im Sommer wurden in großen Speichern getrockneter Fisch und Geflügel eingelagert. Die Frauen sammelten essbare Wurzeln. Töpferwaren waren ihnen bekannt. Heure werden metallene Töpfe vom Markt verwendet. Die Siedlungen sind bleibender als die der Nomaden. Sie leben in "Dörfern" von acht bis zehn Häusern oder Jurten, sind aber nicht auf einen Platz beschränkt. Sie wechseln ihren Lebensraum für die winterliche Jagdsaison und den sommerlichen Fischfang, reisen aber nicht weit.
Die Kleidung ist sehr unterschiedlich. Im Norden unerscheidet sie sich nicht von den anderen Samojeden, im Süden haben sie sich russische Gewohnheiten angeeignet. Am liebsten machen sie ihre Kleidung selbst aus gekauften Materialien. Das ersetzt ihre ehemalige wasserfeste Kleidung aus Fischhaut. (2)
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