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Bis Anfang des 20. Jahrhunderts nannten die Russen die Mansen Woguly„Woguly".
Sie bezeichnen sich bis heute selbst als Mansi, da die Bezeichnung Wogulen von den Russen meist abwertend gemeint wurde.(2)
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Die traditionelle Bekleidung der Mansen-Frauen war ein Kleid und Chalat (weiter Mantel) aus Baumwollstoff oder Tuch. Im Winter trugen sie Pelzmäntel - die Sachi, die auch innen mit Fell gefüttert waren. Die Bekleidung wurde mit Glasperlen, mit Applikationen aus buntem Stoff und verschiedenfarbigem Fell verziert. Auf dem Kopf trug man ein großes Tuch mit breiter Borte und Fransen. Bei den Mansen-Frauen hielt sich lange der Brauch, stets ein Tuch umzubinden. Man meinte, sonst würde man das Unglück anlocken. Die jungen Mädchen trugen Stirnbänder - die Panshos„Panshos". Als Schuhwerk dienten ihnen Filzstiefel mit angenähter Sohle. Man trug sie über den aus Schafwolle oder Hundewolle gestrickten Strümpfen, die ebenfalls mit Glasperlen verziert waren.(2)
Die Männer trugen Hemden, die im Schnitt den Kleidern der Frauen ähnelten, Hosen und Gürtel, an denen sie ihre Jagdausrüstung befestigten. Als Oberbekleidung diente ihnen ein wie eine Tunika zugeschnittener Mantel aus Tuch oder Rentierfell mit Kapuze.
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Kunsthandwerk:
Meist mit geometrischen oder stilisierten Tier- und Pflanzenornamenten verzierte Gegenstände aus Leder, Holz, Stoff, Birkenrinde.
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Ein vergleichsweise bekannter Vertreter der Mansi war der am 5. November 2011 verstorbene Schriftsteller Juwan Schestalow. Bis zur Perestroika gehörte Schestalow zu den sowjettreuen Vertretern der Nationalliteraturen“ „Nationalliteraturen" der indigenen Völker des Nordens, die seit den 20er Jahren geschaffen worden waren, um die aufklärerische und fortschrittsbringende Wirkung der Sowjetunion zu demonstrieren. Mit dem Zusammenbruch des Kommunismus hat er eine scharfe Wendung hin zum Schamanismus vollzogen und vertritt die These, die Mansen seien Nachkommen der antiken Sumerer, eine Überzeugung, die allerdings außer ihm selbst niemand teilt. (4)
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Die Literatursprache der Mansen stützt sich auf den Soswin-Dialekt. In der wissenschaftlichen Literatur vereint man die Mansen und die Chanten unter der gemeinsamen Bezeichnung die „die Ugry vom Ob".
Eine Grammatik derselben in ungarischer Sprache veröffentlichte Paul Hunfalvy.(1) (2)
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