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Kulturelles Wissen stellt alle Werte, Regeln und Überzeugungen dar, die den gemeinsame Leben einer Volksgemeinschaft bestimmen und lenken. Es beschreibt den Ablauf und die Anwendung von Riten und Zeremonien und Anweisungen, wie man sich in bestimmten Lebenssituationen zu verhalten hat.
In frühen Aufzeichnungen des 17. und 18. Jahrhundert finden sich bereits einige, von Reisenden und Händlern beobachteten Informationen über die Lebensweise der permischen und wolgafinnischen Völker.Im 19. Jahrhundert hielten sich Forscher erstmals länger bei permischen und wolgafinnischen Völkern auf, was dazu führte das Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhundets erste Erkenntnisse über den Lebenszyklus dieser Völker festgehalten wurden. Das Ergebnis waren ausführliche Folkloresammlungen, die Einblicke in vollzogene Riten und Zeremonien, vor allem über die Bereiche Geburt, Heirat und Tod.
Kulturelles Wissen wird in der Form der Sprache untersucht und überliefert. Damit gemeint sind z.B.: Sprichwörter, Traumdeutungen und Vorzeichen.
Vorzeichen sind Sprüche, die anhand von Indizien gedeutet werden und so Aussagen über die Zukunft ermöglichen. Diese Vorzeichen gibt es zu verschiedenen Themen, wobei Natur, z.B.: das Wetter, einen großen Bereich abdeckt. Weitere Bereiche sind der wirtschaftlich häusliche Bereich sowie der Mensch und seine Abhängigkeit von höheren Mächten. So gibt es allerhand Richtlinien, wie man sich in bestimmten Situationen, die im Lebenszyklus der Menschen auftreten, zu verhalten hat, wie etwa bei Schwangerschaft, Geburt, Brautwerbung, Heirat, Tod und Bestattung. Die wolgafinnischen und permischen Völker gehen genau nach diesen Richtlinien vor, um Glück herbeizuziehen beziehungsweise um Unglück abzuwenden.
Um das sprachliche und kulturelle Gut, sowie alte Traditionen, aufrechtzuerhalten, gründeten Studenten der pädagogischen Hochschule, Vertreter des Theaters von Jokar Ola und Angestellte an literaturwissenschaftlichen Instituten, 1989, eine Organisation, namens "U vij" = "Neue Kraft". Darüberhinaus veröffentlichte ein Absolvent der staatlichen marischen Universität einen Artikel in einer marischen Zeitung, mit dem Apell an das marische Volk, sich als eigenständiges Volk zu definieren, ausserdem rief er die gesellschaftliche Organisation "Marij Uem" = "Marisches Bündnis" ins Leben. Diese Organisation existiert bis heute.(3)
#Abb. 3 Wappen der Republik Mari El
Religion
Die alte traditionelle Religion der Mari ist trotz der im 17. Jahrhundert beginnenden Christianisierung durch die russisch-orthodoxe Kirche bis heute erhalten und prägt das ethnische Bewußtsein der Mari. Es gibt eine Tendenz, traditionelle Bräuche und Sitten wieder aufleben zu lassen, da die Ursprünge ihrer nationalen Kultur für die Menschen heutzutage eine große Rolle spielen. Außerdem wird versucht, diese Kultur soweit wie möglich ins heutige Leben zu integrieren.(1)
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"Zur Hochzeit" von Jurij Tanygin: http://www.gallen-kallela.fi/ugri/tanygin.html
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Abb. 3
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Wappen der Republik Mari El: http://en.wikipedia.org/wiki/File:Coat_of_Arms_of_Mari_El.svg