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Die überlieferte Erwerbstätigkeit der Sámi ist unmittelbar von ihrem natürlichen Umfeld Abhängig. Die ältesten Erwerbstätigkeiten sind Fischerei und Jagd. Die Jagd auf das Waldrentier wurde durch Zähmung und in Weiterer Folge Züchtung des Fjellrentiers ergänzt. Die Lebensform mit dem Rentier als Mittelpunkt ist im Gegensatz zu Jagd und Pelzhandel historisch und gegenwärtig eher untypisch für die Sámi und erst recht jung. Rentierzucht im eigentlichen Sinne gibt es erst ab dem Mittelalter, größere Herden kamen erst im 16. Jh. auf. Nur 10-20% aller Sámi leben heute von der Rentierzucht als Haupteinkommensquelle. Bis heute haben sich einige traditionelle naturbezogene Erwerbszweige erhalten, durch die soziale Umstrukturierung kamen aber auch neue hinzu.
In folgenden Museen gibt es vieles über Sami:
Schweden: Ajtte Museum in Jokkmokk /www.aijtte.se/
Finnland: Siida-Museum in Inari /www.siida.fi/
Norwegen: RiddoDuottar Museum in Karasjok, Karesuando, Kvalsund und Porsanger (4 Abteilungen) /www.riddoduottarmuseat.no/
Varangerbotn Sami-Museum http://www.museumsnett.no/
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Die Zeichnungen auf Trommelfellen der Zaubertrommeln stellen die gesamte kognitive Karte von Himmel, Erde und menschlichem Bewusstsein mit Hilfe von Symbolen dar. Diese Darstellungen können entweder segmentiert oder heliozentrisch sein. Die sámsichen Trommeln sind im Gegensatz zu den Schamanentrommeln anderer Völker sehr reich dekoriert. Sogar die Hinterseite des Trommelfells war verziert. Ähnlich wie in Sibirien beobachtet, wurde die Vorderseite wahrscheinlich als öffentlich, die Hinterseite als privates Wissen des Schamanen gesehen. Die genaue Bedeutung der Darstellungen zu interpretieren ist heute schwierig. Man kann aber davon ausgehen, dass die Art der Illustration von der Verwendung der Trommel abhing (z.B. Wahrsagen, Begleitinstrumente für Seelenwanderungen). Der ideologische Unterschied zwischen heliozentrischen und segmentierten Darstellungen kann mitunter bedeutend sein. Bis heute haben sich nur sehr wenige Zaubertrommeln erhalten, die meisten aus dem südsámischen Gebiet.
Die Trommeln wurde im Zuge der Missionierung kriminalisiert und verboten und so wurde eine Vielzahl von trommel zerstört. Gleichzeitig waren sie im 17. Und 18. Jh. aber begehrte Sammlerstücke. Zeitzeugen für schamanistische Rituale gibt es schon seit einigen Jahrhunderten keine mehr. Die Sagen, Lieder und Joiks der schamanistischen Epik sind aber teilweise bis heute bekannt. Sie weisen unter anderem auch thematische Ähnlichkeiten zur finnisch-karelischen Volksdichtung auf, wie etwa das Motiv des Wettgesangs oder Kampfes zweier Kontrahenten (vgl. mit dem Wettgesang zwischen Väinämöinen und Joukahainen im finnischen Kalevala)
Folklore
Sámische Märchen haben ähnliche Motive wie die der Nachbarvölker. Interessanter zu behandeln sind Sagen und Legenden, die einen sehr hohen Stellenwert besitzen. Lars Levi Laestadius geht sogar so weit zu behaputen, dass Sagen in der sámsichen Gedankenwelt den gleichen Stellenwert haben wie Geschichte. In ihnen werden sowohl Themen aus der Glaubenswelt, als auch aus der Geschichte verarbeitet. Eine bekannte Sagengestalt ist z.B. der stallo“, ein menschenfressendes Ungeheuer, das sowohl Anleihen“ aus der alten arktischen Geisterwelt wie auch von historischen Steuereintreibern und Angreifern hat. Ein häufiges Sagenmotiv ist die Herausforderung von Naturkräften durch den Menschen, die natürlich daran scheitern, Erzählungen über verbotenes oder moralisch schlechtes Verhalten durch den Mond oder Geister. Sámische Sagen sind meistens recht düster. Beliebte Legendenstoffe sind auch Kämpfe gegen Angreifer aus den Nachbarvölkern, ofr Russen oder Karelier. Sie werden typischerweise durch List von den Sámi besiegt.
Viele der sámischen Sprichwörter sind Ausdruck nomadischer Tradition, etwa Reisen ist besser als Ruhen“. #(10)
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