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Wie alle andern wolgafinnischen und permischen Völker, haben auch die Mordwinen zahlreiche Riten und Zeremonien. Auffallend ist, dass sie alle bei unterschiedlichen Lebenszyklen, wie etwa Geburt, Heirat und Tod, von Übergängen sprechen.
Anhand dieser Lebensabschnitte wird deutlich, dass das gemeinsame Essen ein wichtiger ritueller Bestandteil ist. So verbindet es die Menschen und fügt sie zu einer Handlungseinheit zusammen. Beispielsweise wird die Aufnahme eines neugeborenen Familienmitglieds mit einem gemeinsamen Essen bekräftigt. Zur Hochzeit nimmt das Brautpaar eine speziell für sie gekochte Suppe zu sich.
Die Wolgafinnischen und permischen Völker haben heilige Orte, wie auch heilige Tiere und Pflanzen. Wobei immer zwischen heilig und profan zu unterscheiden ist. So kommt z.b.: dem Hund, wie auch Hahn und Henne die Bedeutung des Todesboten zu. Die Wolgafinnen und Permier glauben an eine enge Verbindung dieser Tiere zu den Göttern. Der Kuckuck gilt als Seelenvogel und symbolisiert bei Klageliedern der Braut sowie Totenklagen die Trauer.
In der Planzenwelt werden Eichen, Kiefern, Linden und Birken heiliger Charakter zugeschrieben, und sind ein beliebtes Motiv in der Folklore dieser Völker. Auch der Eberesche wird, einerseits aufgrund der Tatsache, das sie ein Nahrungsmittel ist, andererseits aus religiösen Gründen, eine wichtige Rolle zugeschrieben. So glauben die wolgafinnischen und permischen Völker, dass in diesem Baum, die Seelen der Verstorbenen wohnen.
In der Folklore der Völker ist auffallend, dass sehr häuftig rote Beeren und Pflanzen als Motiv fungierefungieren, was vermutlich darauf zurückzuführen ist, dass die Farbe rot als Schutzfarbe gilt, die böse Geister vertreibt.(3)

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Außerdem gibt es einen mehrstimmigen mordwinischen Chorgesang, der auch heute noch von verschiedenen Ensembles gesungen und weiterentwickelt wird. Ein traditionelles Musikinstrument, das sehr beliebt war, war eine spezielle Klarinette mit Namen Nudej. Die Nudej wird aus zwei hohlen Schilfrohren hergestellt, die zusammengebunden werden.#(6)

Literatur

Die Handlung der mordwinischen Heldenlieder findet auf ersä-mokschanischem Territorium statt und die meisten vorkommenden Personen sind Ersä und Mokscha. _Ineški-paz_ (der höchste Gott der Ersä) oder Škaj (der höchste Gott der Mokscha) ist der Schöpfer der Welt. Der Organisator der Gesellschaft ist der Herrscher _Tjuštjan_, der sowohl bei den Ersä als auch bei den Mokscha vorkommt. Die Handlung spielt im _"Zeitalter Tjuštjans"_, das mit der Wahl des Kaisers beginnt und damit endet, dass er stirbt bzw. durchs Meer in ein fremdes Land aufbricht. Der russische Zar ist im Epos der Feind.

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