...
Ein wichtiger Teil der Folklore stellen die samischen Trachten dar. Trachten bzw. kolten varieren von Gebiet zum Gebiet. Blaue Farbe dominiert oft über die Rote, und die Trachten sind oft mit roten Band etc. geschmückt. Der Kragen ist oft sehr hoch. Die Mütze ist je nach dem aus welchem Dorf man kommt unterschiedlich. Im festlichen Zssammenhang werden kolten in allen möglichen Farben und Mustern verwendet, z.B in Sommer manchmal sogar Blumenmuster.
Das Material, aus dem die Trachten gemacht sind, stammt in größten Ausmaß von Rentieren.
Die frühesten Quellen beschreiben die Kleidung der Sámi als aus Rentierhaut und -pelz gefertigt. Die Zuschnitte waren, vor allem im Norden sehr einfach und dem südamerikanischen Poncho nicht ganz unähnlich.
Die moderne Tracht besteht aus einer Mütze, die je nach Region anders aussieht, einem Hemd und einer Hose. Die meisten Quellen sind sich einige, dass diese Tracht von der mittelalterlichen Mode inspiriert ist. In den dekorativen Elementen ist ein deutlicher wikingischer Einfluss erkennbar.
Das Hemd wird allgemein als gak’te“, im Norden auch als kolte“ bezeichnet. Es ist so ziemlich in ganz Lappland gleich geschnitten und reicht bei Männern bis zur Mitte des Oberschenkels und bei Frauen bis zum Knie. Es wird zusätzlich von einem mit Metallscheiben verzierten Ledergürtel zusammengehalten. Das Hemd ist fast immer blau, in der Finnmark wird es aber auch in weiß und rot getragen. Bei Männern hat es einen halbsteifen Kragen, Frauen tragen einen solchen heuzutage nicht mehr. Das auffälligste Element der sámischen Tracht ist die reiche Dekoration der Kleidung mit bunten kammgewebten oder geflochtenen Bändern. Rot und gelb dominieren bei den Farben dieser Bänder. Beim Hemd sind sie um Kragen, Ärmelabschluss und an den Schultern angebracht. Unklar ist, ob die Dekoration mit Bändern aus der Mode des Mittelalters kommt, oder ob sie als Gemeinsamkeit mit der Tracht anderer arktischer Völker, etwa auch der Inuit oder der Ainu, gelten kann (vor allem die Tracht der Ainu weißt große Ähnlichkeiten mit der der Sámi auf). Da sie aber im Norden weiter verbreitet ist, als im Süden, wäre dies durchaus vorstellbar.
Die Hose, wird an den Waden enger und wurde früher sowohl von Männern als auch von Frauen getragen. Bei den Frauen wurde sie aber später durch einen langen blauen Rock abgelöst.
Der ursprüngliche Schuh der Sámi, war aus Rentierhaut gefertigt und war eine Art Moccasin mit gerundeter Spitzenpartie, die so geformt war, dass Skier recht gut am Fuß befestigt werden konnten. In den Schuhen trugen die Sámi keine Strümpfe oder Socken sondern legten stattdessen ihre Schuhe mit einer besonderen Art von getrocknetem Gras aus, das zuvor speziell dazu vorbereitet wurde.
Eines der charakteristischsten Merkmale der sámischen Tracht ist die Kopfebedeckung. Die wohl bekannteste ist die Mütze der Männer mit vier Zipfeln. Sie erlangte unter dem Namen Lappenmütze“ einen hohen Bekanntheitsgrad. Im Bezug auf die vier Zipfel gibt es einige verschiedene Interpretationen, etwa, dass die vier Zipfel die vier Himmelsrichtungen repräsentieren oder das Geweih von Rentieren imitieren sollen. Bei den Sámi in Russland wird diese Art von Mütze eher selten getragen. Dort bevorzugt man schlichtere Kopfbedeckungen.
Die Kopfbedeckung der Frauen ist allgemein weniger auffällig.
Das Nähen sowie auch das Weben werden heute immer noch von den Frauen übernommen. Viele besitzen zwar heute eine Nähmaschine, Kleidungsstücke aus Rentierhaut werden aber auch heute noch von Hand genäht. #(14)
Kunst
Bildende Kunst
Die sámische Bildende Kunst hat ihre Wurzeln sowohl in der alten Kultur aus der Zeit der
Rentierhaltung als auch in der modernen sámischen Gesellschaft. Viele verwenden in ihrem Werk die heiligen Symbole der Schamanentrommel. John Savio (1902-1938) hat sich von der Kultur der Zeit
der Rentierhaltung inspirieren lassen, während Iver Jåks (geb. 1932) über eine breitere Palette von Motiven verfügt. In den 70er Jahren wurden immer mehr Sámi als Bildende Künstler tätig. Zu den neuen Namen gehören Synnøve Persen, Tryggve Lund Guttormsen und Hans Ragnar Mathiesen. (Norwegen)
...
Pentikäinen, Juha; Die Mythologie der Saamen, Ethnologische Beiträge zur Circumpolarforschung, Bd. 3, Berlin 1997, S. 68 f.
...
(14)
...
Bosi, Roberto; The Lapps, London 1960, S. 116 ff.
Abb. 1
URL (2011): http://flagspot.net/flags/xn_sami.html
------
(Kultur/Bildende Kunst: http://www.norwegen-service.de/Kultur/Die_Samen/hauptteil_die_samen.htm