Versionen im Vergleich

Schlüssel

  • Diese Zeile wurde hinzugefügt.
  • Diese Zeile wurde entfernt.
  • Formatierung wurde geändert.

...

Bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die Chanten von den Russen als „Ostjaki" (Ostjaken) bezeichnet.
Ihr Name „Chanty" (Chanten), wie sie sich selbst bezeichneten, bedeutet eigentlich „Mensch".

Die Chanten zählen ca. 28 678 600 Personen.

Inhaltsverzeichnis

...

Die russischen Kaufleute und Industriellen kannten die Chanten bereits seit dem 11. Jahrhundert. Damals gab es bei den Chanten mehrere Stämme, von denen ein jeder sein eigenes Zentrum und seinen Führer besaß. Es sei bemerkt, dass sich die Lebensweise der Chanten im 17. bis 19. Jahrhundert kaum wesentlich veränderte. Aus taktischen Gründen strebte die Regierung nicht danach, ihr gesellschaftliches Leben allseitig zu verändern. Übrigens ist die Anzahl der Chanten in den drei Jahrhunderten ihrer Existenz im Rahmen des Russischen Staates, also vom 17. bis ins 19. Jahrhundert, von 6 300 Personen bis auf 16 200 gewachsen. .(1)

Geographische Verbreitung

...

Die Chanten sind ein Volk in Sibirien, dessen Verbreitungskreis am untern Ob und Jenissei südlich fast bis nach Tobolsk und Tomsk, nördlich über den 65. Breitengrad hinausreicht, längs des Ob sich sogar über den 67. Breitengrad ausdehnt.
Fast 60 % der Chanten leben im Autonomen Kreis der Chanten und Mansen, 30,5 % im Autonomen Kreis der Jamal-Nenzen. Eine kleine Anzahl der Chanten lebt im Gebiet Tomsk und in der Republik Komi. .(1)

Kultur

...

Die Chanten befassten sich traditionell mit dem Fischfang in Flüssen, mit der Jagd in der Taiga und mit der Rentierzucht.
Die Hauptnahrung der Chanten bestand aus Fisch, aus Rentierfleisch oder dem Fleisch anderer Tiere. Im Herbst wurde Rentierfleisch auf Vorrat zubereitet. Der Fisch wurde roh, gekocht, gedörrt oder gefroren gegessen. Aus den Innereien ließ man den Fischtran aus, in dem man dann die Fladen buk.
Eine große Bedeutung besaß in ihrem Leben auch das Sammeln.
Im Sommer nutzten die Chanten Boote verschiedenster Typen. Im Winter nutzte man Skier oder Rentier- und Hundeschlitten als Fortbewegungsmittel.

...

Aus ihren ständigen Winter-Niederlassungen zogen sie in ihre Saisonunterkünfte. Ihre Behausungen sind sehr mannigfaltig. Im Winter lebten sie in Erdhütten oder in Halberdhütten, die ein Holzgerüst besaßen, das von oben mit Stangen, Zweigen, Grasnarbe und Erde bedeckt wurde. Die Beheizung erfolgte durch einen so genannten „Tschuwal". Das war ein offener Herd aus Stangen, die mit Ton beschmiert waren. Die Saisonunterkünfte der Chanten wurden aus Stangen errichtet und mit Birkenrinde bedeckt. Die Rentierzüchter unter den Chanten lebten im Tschum, den sie mit Rentierfellen bedeckten. .(1)

Religion

Getauft sind sie seit mehr als 100 Jahren, aber dennoch sind sie keine Anhänger des Christentums.
Die traditionelle Religion der Chanten ist der Schamanismus.
In der geistigen Kultur der Chanten nahm der Bärenkult einen großen Platz ein. Damit ist ein ganzer Komplex von Bräuchen verbunden zum Beispeil das Bärenfest.
Ihre Götzenbilder werden in besondern Jurten aufbewahrt.

...