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Die Verteilung der Geschlechterrollen innerhalb der sámischen Gesellschaft ist tlw. bis heute erkennbar. Traditionell waren die Jagd und die Zubereitung von Fleisch Aufgabe des Mannes, während die Frau das restliche Kochen, Fellbearbeitung und Kleiderherstellung übernahm. Fischfang und das Hüten der Rentiere wurde von beiden Geschlechtern betrieben. Sowohl Männer als auch Frauen besaßen eigene Rentiere, als ein eigenes Vermögen. Frauen haben in der Gesellschaft grundsätzlich eine selbstständige, geachtete Stellung und nehmen immer an wirtschaftlichen Beratungen teil. Ein wenig anders sieht das jedoch im Bezug auf Religion aus.
Wenn ein sámischer Mann heiraten wollte, musste er den Eltern und Verwandten seiner Braut Geschenke überbringen und Dienste erweisen, nach der Hochzeit musste der neue Schwiegersohn ein Jahr lang als eine Art Knecht bei der Familie seiner Frau leben, bevor sie ihre Mitgift bekam. Manche Forscher sehen das als Hinweis darauf, dass bei den Sámi ursprünglich ein Matriarchat herrschte. Ein weiteres Argument für diese Theorie wäre, dass die Mutter der Braut entscheiden musste, ob der Bräutigam akzeptiert wird oder nicht. In anderen Quellen wird diese Entscheidungsgewalt jedoch dem Vater der Braut zugeschrieben. Ebenso musste der Bräutigam, laut anderen Quellen nicht zwingend als Knecht der Familie seine Braut dienen. Diese Hochzeitsbräuche dürften wohl von Gruppe zu Gruppe variieren. Die meisten Forscher haben die Theorie einer ursprünglich matriarchalischen Gesellschaftsstruktur der Sámi wieder verworfen.
Die Regeln des sámischen Verwandtschaftssystems sind äußerst kompliziert. Typisch ist eine Einteilung in Altersgruppen. Regeln für Beziehungen zwischen Individuen sind heute nicht mehr rekonstruierbar, dürften aber eine wichtige Rolle gespielt haben. Bemerkenswert ist, dass allem Anschein nach der jüngste Sohn einer Familie Haupterbe war und nicht wie bei fast allen anderen europäischen Völkern der älteste Sohn. #(8)

Religion

Die Religion ist für die sámische Identität vermutlich weitaus bestimmender, als man bisher glauben wollte. Die Verwendung des Begriffs "Religion" muss allerdings differenziert werden. Spricht ein Sámi von "Religion" so mein er damit ausschließlich den christlichen Glauben (im Westen lutherisch, im Osten orhtodox). Die christliche Religion wurde und wird üblicherweise in der Prestige- bzw. Mehrheitssprache praktiziert, also beispielsweise Finnisch oder Schwedisch. Wenn notwendig, wird auf die Hilfe eines Dolmetschers zurückgegriffen. Die christliche religion ist für die Sámi seit der Missionierung sehr stark mit der Mehrheitssprache verbunden. Der alte Volksglaube hingegen ist ebenso stark mit der sámischen Mutterspache verbunden. Egal in welcher Form, ob lyrisch oder episch, oral oder schriftlich, Stoffe des alten Volksglaubens werden immer auf Sámisch von einer Generation zur nächsten weitergegeben. Ein schriftlicher Kanon oder ein religiöses Dogma existiert nicht.#(4)

Folklore

In folgenden Museen gibt es vieles über Sami:
Schweden: Ajtte Museum in Jokkmokk www.aijtte.se
Finnland: Siida-Museum in Inari www.siida.fi
Norwegen: RiddoDuottar Museum in Karasjok, Karesuando, Kvalsund und Porsanger (4 Abteilungen) www.riddoduottarmuseat.no
Varangerbotn Sami-Museum http://www.museumsnett.no/Image Added

Religion

Die Religion ist für die sámische Identität vermutlich weitaus bestimmender, als man bisher glauben wollte. Die Verwendung des Begriffs "Religion" muss allerdings differenziert werden. Spricht ein Sámi von "Religion" so mein er damit ausschließlich den christlichen Glauben (im Westen lutherisch, im Osten orhtodox). Die christliche Religion wurde und wird üblicherweise in der Prestige- bzw. Mehrheitssprache praktiziert, also beispielsweise Finnisch oder Schwedisch. Wenn notwendig, wird auf die Hilfe eines Dolmetschers zurückgegriffen. Die christliche religion ist für die Sámi seit der Missionierung sehr stark mit der Mehrheitssprache verbunden. Der alte Volksglaube hingegen ist ebenso stark mit der sámischen Mutterspache verbunden. Egal in welcher Form, ob lyrisch oder episch, oral oder schriftlich, Stoffe des alten Volksglaubens werden immer auf Sámisch von einer Generation zur nächsten weitergegeben. Ein schriftlicher Kanon oder ein religiöses Dogma existiert nicht.#(4)

Folklore

Sámische Märchen haben ähnliche Motive wie die der Nachbarvölker. Interessanter zu behandeln sind Sagen und Legenden. In ihnen werden sowohl Themen aus der Glaubenswelt, als auch aus der Geschichte verarbeitet. Eine bekannte Sagengestalt ist z.B. der „stallo“, ein menschenfressendes Ungeheuer, das sowohl „Anleihen“ aus der alten arktischen Geisterwelt wie auch von historischen Steuereintreibern und Angreifern hat. Ein häufiges Sagenmotiv ist die Herausforderung von Naturkräften durch den Menschen, die natürlich daran scheitern, Erzählungen über verbotenes oder moralisch schlechtes Verhalten durch den Mond oder Geister. Sámische Sagen sind meistens recht düster. Beliebte Legendenstoffe sind auch Kämpfe gegen Angreifer aus den Nachbarvölkern, ofr Russen oder Karelier. Sie werden typischerweise durch List von den Sámi besiegt.
Viele der sámischen Sprichwörter sind Ausdruck nomadischer Tradition, etwa „Reisen ist besser als Ruhen“. #(10)

Ein wichtiger Teil der Folklore stellen die samischen Trachten dar. Trachten bzw. kolten varieren von Gebiet zum Gebiet. Blaue Farbe dominiert oft über die Rote, und die Trachten sind oft mit roten Band etc. beschmuckt. Der Kragen ist oft sehr hoch. Die Mütze ist je nach dem aus welchem Dorf man kommt unterschiedlich. Im festlichen Zussamenhang werden kolten in allen möglichen Farben und Mustern verwendet, z.B in Sommer manchmal sogar Blumenmuster.
Das Material, aus dem die Trachten gemacht sind, stammt in größten Ausmaß von Rentieren.Sámische Märchen haben ähnliche Motive wie die der Nachbarvölker. Interessanter zu behandeln sind Sagen und Legenden. In ihnen werden sowohl Themen aus der Glaubenswelt, als auch aus der Geschichte verarbeitet. Eine bekannte Sagengestalt ist z.B. der „stallo“, ein menschenfressendes Ungeheuer, das sowohl „Anleihen“ aus der alten arktischen Geisterwelt wie auch von historischen Steuereintreibern und Angreifern hat. Ein häufiges Sagenmotiv ist die Herausforderung von Naturkräften durch den Menschen, die natürlich daran scheitern, Erzählungen über verbotenes oder moralisch schlechtes Verhalten durch den Mond oder Geister. Sámische Sagen sind meistens recht düster. Beliebte Legendenstoffe sind auch Kämpfe gegen Angreifer aus den Nachbarvölkern, ofr Russen oder Karelier. Sie werden typischerweise durch List von den Sámi besiegt.
Viele der sámischen Sprichwörter sind Ausdruck nomadischer Tradition, etwa „Reisen ist besser als Ruhen“. #(10)

Kunst

Bildende Kunst

Die sámische Bildende Kunst hat ihre Wurzeln sowohl in der alten Kultur aus der Zeit der
Rentierhaltung als auch in der modernen sámischen Gesellschaft. Viele verwenden in ihrem Werk die heiligen Symbole der Schamanentrommel. John Savio (1902-1938) hat sich von der Kultur der Zeit
der Rentierhaltung inspirieren lassen, während Iver Jåks (geb. 1932) über eine breitere Palette von Motiven verfügt. In den 70er Jahren wurden immer mehr Sámi als Bildende Künstler tätig. Zu den neuen Namen gehören Synnøve Persen, Tryggve Lund Guttormsen und Hans Ragnar Mathiesen. (Norwegen)

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