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Bei wolgafinnischen und permischen Völkern lässt sich feststellen, dass zwischen profanen und heiligen Orten unterschieden wird. Ausserdem wird unterschieden zwischen heiligen Orten und Orten, die durch bestimmte Riten bei Geburt, Heirat und Tod vorübergehend als heilig gelten.
Die Wolgafinnen und Permier glauben, dass in der Sauna eine Gottheit wohnt, so dient die Sauna als heiliger Ort, an dem die körperliche und geistige Reinigung des Menschen stattfindet.
Werdende Mütter ziehen sich für die Geburt ihres Kindes stets in die Sauna zurück.Auch die Hebamme spielt eine wichtige Rolle. Sie genießt hohes Ansehen und vollzieht bei der Geburt viele Riten und Zeremonien.
Auch Hochzeiten sind von vielen zeremoniellen Riten geprägt. Als vorübergehende heilige Orte gelten das Elternhaus des Bräutigams, das Elternhaus der Braut sowie das Heim des frischvermählten Paares.
Außerdem sucht die Braut am Morgen nach der Hochzeit die Wasserquelle auf, ein grundsätzlich von jeher als heilig geltender Ort, wo sie sich und Familienmitglieder mit etwas Wasser bespritzt und die über die Quelle wachende Gottheit um Segen.
Doch auch beim Übergangsritus Tod gibt es vorübergehend und grundsätzlich heilig geltende Orte. Als vorübergehender heiliger Ort gilt etwa die Stelle an die, während der Totenwaschung, die Sachen des Verstorbenen gebracht werden. Der Friedhof hingegen ist dauerhaft als heilig anzusehen. Hier ist interessant anzumerken, dass die Wolgafinnen und Permier grundsätzlich nur zu Begräbnissen und Gedächtnisfeier, unter Einhaltung bestimmter Regeln, den Friedhof aufsuchen, u.a. da sie grosse Angst haben, sich ansonsten mit dem Tod zu infizieren oder den Tod mit nach Hause zu bringen.

Folklore

Wie alle andern wolgafinnischen und permischen Völker, haben auch die Udmurten zahlreiche Riten und Zeremonien. Auffallend ist, dass sie alle bei unterschiedlichen Lebenszyklen, wie etwa Geburt, Heirat und Tod, von Übergängen sprechen.
Anhand dieser Lebensabschnitte wird deutlich, dass das gemeinsame Essen ein wichtiger ritueller Bestandteil ist. So verbindet es die Menschen und fügt sie zu einer Handlungseinheit zusammen. Beispielsweise wird die Aufnahme eines neugeborenen Familienmitglieds mit einem gemeinsamen Essen bekräftigt. Zur Hochzeit nimmt das Brautpaar eine speziell für sie gekochte Suppe zu sich.

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