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Um den vollständigen Russifizierungsprozess zu unterstützen, widmete man, in den 1480er Jahren, der Verbreitung des orthodoxen Glaubens große Aufmerksamkeit.
Für die Woten waren Steuern, Verpflichtungen als Vasallen und die Annahme der griechisch-orthodoxen Religion die Folge.
Im Zuge der Missionarsarbeit wurde 1384 die Jaama (Jamburg)-Kirche und Kloster gegründet.
Nichtsdestotrotz beklagten noch im 16. Jahrhundert (1534 und 1548) die Erzbischöfe von Nowgorod, Makarius und Feodosius, dass die Woten verhärtete Heiden wären. (1)
Auch der Römische Papst Alexander III. erwähnte Ende des 12. Jahrhunderts die Heiden im Land der Woten. Obwohl sie das russisch-orthodoxe Christentum angenommen hatten, ernannte der Römische Papst im Jahr 1255 einen Bischof für Karelien und das Land der Woten.(2)
Für das Großherzogtum vom Moskau war die Christianisierung, also die Sicherung des Landes, ein ernstes Anliegen. Es wurden Massentaufen durchgeführt, heilige Haine und Opferorte zerstört.
Während dieser Zeit wurden ethnische wotische Namen immer weniger gebraucht. Russische christliche Namen, die durch die orthodoxe Kirche erteilt wurden, wurden statt den wotischen verwendet.
Ab 1617 gehörte das Land der Woten fast ein Jahrhundert lang zu Schweden. Schweden versuchte auch mittels Religion die neuen Gebiete fester an das Land zu binden und verbreitete somit das Luthertum. (1)
Wegen der gewaltsamen Bekehrung zum protestantischen Glauben und wegen der hohen Steuerlasten flohen damals viele Woten aus jenen Gebieten nach Russland. (2)
In die freien Gebiete wurden Bauern aus Südost-Finnland angesiedelt.
Der Unterschied bezüglich der Religion blieb erhalten Ingrier sind Protestanten, während die Woten und die Ischoren orthodox blieben. (1)
Folklore
TextDie wotische Sprache wurde nie richtig dokumentiert, die Folklore, welche reichlich vorhanden ist, wird jedoch seit dem 19. Jhd. schriftlich festgehalten - A. Ahlquist sammelte Hochzeitslieder und schrieb drei zeitgenössische Märchen, welche die Sprache der damaligen Zeit repräsentierten, nieder. Interessant an diesen Märchen ist, dass sie nicht typisch wotisch geschrieben sind, sondern einige Russische Lehnwörter enthalten.
Etwas später wurden Märchen auch von O.A.F. Mustonen niedergeschrieben.
In der zweiten Hälfte des 20. Jhd. stellte Paul Ariste eine Sammlung von volkstümlichen Texten zusammen.
Heutzutage ist die wotische Folklore fast vergessen einige erinnern sich noch an Sprichwörter oder Sitten aber die Märchen sind beinahe völlig in Vergessenheit geraten. Im Allgemeinen erzählt man sich nun Lebensgeschichten. (7)
Kunst
Text
Literatur
Die Woten hatten niemals eine geschriebene Sprache, Schulsprache oder Literatur. In den 1930er-Jahren waren die Woten die einzige Minderheit in Nordwestrussland, für die keine Schriftsprache kreiert wurde. Die Bestrebungen des wotischen Intellektuellen Dimitri Tsvetkov waren ebenfalls nicht erfolgreich. (1) (2)
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Sinor, D. (ed.). 1988. Handbook of Oriental Studies: The Uralic languages: description, history and foreign influences. Leiden: Brill.
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Zugriff am 2.1.2012: http://www.let.rug.nl/fu2011/abstracts.htm#Agranat
Abb. 1
Zugriff am 05.12.2011, http://www.flaggenlexikon.de/fwepsien.htm
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