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Liven bewohnten weite Gebiete des heutigen Lettland: Kurland (lett. Kurzeme) nördlich vom Abava Fluss und Livland (lett. Vidzeme) nördlich vom Gauja Fluss. Bis zum 19 Jhd. Waren die Liven in Livland beheimatet wo sie heute jedoch bereits ausgestorben sind. Heute befinden sich die letzen 12 Livendörfer innerhalb eines 60 km langen und 2 – 5 km brieten Küstenstreifen auf der Kurlandhalbinsel.

Kultur

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Religion

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Folklore

Ein wichtiges Datum für die Liven ist Ostern. Die Rituale sind hauptsächlich mit dem Meer und dem Fischfang verbunden. So wird zum Beispiel am Ostermorgen der Meermutter geopfert.
Nach livischer Mythologie überwintern die Vögle nicht im Süden sondern bleiben im Land und halten einen Winterschlaf. Zu Ostern wird eine Tanne am Strand aufgestellt und geschmückt und die Vögel mit einem Lied geweckt.
Sommer- und Wintersonnenwende sind auch wichtige Ereignisse im livischen Kalender (3)

Trachten


Die in Museen ausgestellten und in mündlichen Erzählungen vorkommenden Kleidungsstücke der Liven helfen die traditionelle Tracht zu rekonstruieren: Frauen trugen Tunika-ähnliche Shirts, eine Jacke oder ein kurzes Jäckchen und einen Rock. Die ältesten Röcke waren mit vertikalen Streifen und zwei ,an den unteren Rand angenähten, farbigen Bändern verziert.
Typisch für die Tracht der Frauen war ein weißer Schulterschal aus Wolle, obwohl bunte Schulterschals beliebter waren. Bei kalten und nassem Wetter bedeckten sich die Frauen mit einem Halbrock, welcher weiter als der normale Rock war.
Livische Frauen trugen Schultertücher aus Seide, Baumwolle und Wolle.
Verheiratete Frauen trugen eine Kopfbedeckung mit reichen Verzierungen (Bänder aus Seide, Stoffteile und Glasperlen). Außerdem trugen sie ein Kopftuch welches Wangen und Kinn bedeckte.
Eine weiße Schürze wurden von den Frauen zu festlichen Anlässen getragen. Männer trugen vor allem Hemden, Hosen und Jacken. Die Hosen waren meist Knielang, dazu wurden Kniestrümpfe welche einen handgewebtes Band unter dem Knie hatten getragen. Livische Männer bevorzugten kurze Jacken. Manchmal trugen sie Mantelähnliche Jacken ohne Knöpfe dafür mit einem gewebten Gürtel. Im Winter trugen sie Mäntel aus Schafsfell(leder) welche mit Fleece gefüttert waren.(3)

Kunst

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Literatur

Die Kreuzzüge im Mittelmeerraum beeinflussten die Verbreitung des Christentums unter livischen Stämmen. Folglich war der erste livischsprachige Text
das Vater unser, welches frei aus dem lettischen in die Mundart übersetzt wurde.
Das erste livischsprachige Buch erschien 1863 in London und war eine Übersetzung des Matthäusevangeliums. Es erschien im Ost und Westdialekt.
1861 erschien eine Grammatik des Livischen in 2 Bänden und ein livisch-deutsch, deutsch-livisches Wörterbuch welche zusammen über 1000 Seiten hatten.
1924 erschien die erste livische Gedichtsammlung in Tallinn.
Im Rahmen einer nationalen Wiederbelebung der livischen Sprache wurden 1920 – 1926 fünf kleine Lesebücher in Tartu veröffentlicht. Die Orthographie dieser Bücher ähnelte dem Estnischen .
Am 23.12.1931 erschien die erste Ausgabe der Zeitschrift Livil („Der Live“). Der Inhalt bestand aus Informationen, Texten von Volksliedern, Volkserzählungen, Gedichten und Übersetzungen aus dem Finnischen und Estnischen.
Weiters erschien 1938 ein Wörterbuch mit grammatischer Einleitung von Lauri Kettunen, Professor der ostseefinischen Sprache an der Universität Tartu, welches heute noch als sichere Quelle benutzt wird.
„Das Lesebuch der Muttersprache „ von Damberg war 60 Jahre lang das bedeutenste Werk aus dem Livisch gelernt wurde. Die Orthographie dieses Werkes ist dem Finnischen ähnlicher da es in Helsinki veröffentlicht wurde.
In den 1970er Jahren gab es Veröffentlichungen zur Geschichte der Liven und des Livischen, Morphologie, Syntax und Wortschatz.
1989 erschienen wieder einige Ausgaben der Zeitschrift Livil auf lettisch und livisch in denen Vorträge von Konferenzen publiziert wurden.
Es wurden nur wenige Bücher in der livischen Sprache veröffentlicht. Oft wurden sie in zwei Sprachen, auf Lettisch und Livisch publiziert. Sowie zum Beispiel die größte Sammlung livischer Gedichte „Es viltigaks par tevi, menca“ (1998). In diesem Buch wurden Gedichte von den 24 bekanntesten livischen Dichtern zusammengetragen. (1) (2) (3)

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