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Die Kreuzzüge im Mittelmeerraum beeinflussten die Verbreitung des Christentums unter livischen Stämmen. Folglich war der erste livischsprachige Text
das Vater unser, welches frei aus dem lettischen in die Mundart übersetzt wurde.
Das erste livischsprachige Buch erschien 1863 in London und war eine Übersetzung des Matthäusevangeliums. Es erschien im Ost und Westdialekt.
1861 erschien eine Grammatik des Livischen in 2 Bänden und ein livisch-deutsch, deutsch-livisches Wörterbuch welche zusammen über 1000 Seiten hatten.
1924 erschien die erste livische Gedichtsammlung in Tallinn.
Im Rahmen einer nationalen Wiederbelebung der livischen Sprache wurden 1920 – 1926 fünf kleine Lesebücher in Tartu veröffentlicht. Die Orthographie dieser Bücher ähnelte dem Estnischen .
Am 23.12.1931 erschien die erste Ausgabe der Zeitschrift Livil („Der Live“). Der Inhalt bestand aus Informationen, Texten von Volksliedern, Volkserzählungen, Gedichten und Übersetzungen aus dem Finnischen und Estnischen.
Weiters erschien 1938 ein Wörterbuch mit grammatischer Einleitung von Lauri Kettunen, Professor der ostseefinischen Sprache an der Universität Tartu, welches heute noch als sichere Quelle benutzt wird.
„Das Lesebuch der Muttersprache „ von Damberg war 60 Jahre lang das bedeutenste Werk aus dem Livisch gelernt wurde. Die Orthographie dieses Werkes ist dem Finnischen ähnlicher da es in Helsinki veröffentlicht wurde.
In den 1970er Jahren gab es Veröffentlichungen zur Geschichte der Liven und des Livischen, Morphologie, Syntax und Wortschatz.
1989 erschienen wieder einige Ausgaben der Zeitschrift Livil auf lettisch und livisch in denen Vorträge von Konferenzen publiziert wurden.
Es wurden nur wenige Bücher in der livischen Sprache veröffentlicht. Oft wurden sie in zwei Sprachen, auf Lettisch und Livisch publiziert. Sowie zum Beispiel die größte Sammlung livischer Gedichte „Es viltigaks par tevi, menca“ (1998). In diesem Buch wurden Gedichte von den 24 bekanntesten livischen Dichtern zusammengetragen. (1) (2) (8)

Das livische Alphabet wurde vor 75 Jahren vom livischen Dichter Karlis Stalte geschrieben. Das Manuskript wurde erst vor 5 Jahren in einem Archiv in Estland gefunden. (8)

Sprache

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Text noch in Bearbeitung!

Livisch gehört zum ostseefinnischen Zweig der finno-ugrischen Sprachen und wird oft als "kleinste Sprache Europas" bezeichnet. Es existieren nur einige wenige "echte" Sprecher, somit steht die Sprache kurz vor dem Aussterben.(6)(5)
Seit einiger Zeit wird die Sprache wieder von livischstämmigen (Lettisch als Muttersprache) Personen, welche die Sprache verlernt oder nur als Kind gesprochen haben, erlernt. Livisch wird offiziell an keiner Schule unterrichtet. Einmal im Jahr gibt es ein Sommerlager für Kinder und Jugendliche am Livischen Strand. Gelehrt wird Livisch an der lettischen Universität in Riga.
Es gibt dialektale Unterschiede zwischen West und Ost im Kurland-Livischen. Das im 19. Jhd. ausgestorbene Livland-Livisch zeigt Gemeinsamkeiten mit dem Estnischen.
Durch die starke Beeinflussung des lettischen, hat sich das Livische deutlich von den nächsten Verwandten entfernt.(7)
Die lautliche Schriftsprache ist durch 8 Monophtonge und 12 Diphtongen gekennzeichnet. Außerdem verfügt das Livische über ein reiches Konsonantensystem (23). Vokalharmonie und der Stufenwechsel sind im Livischen verloren gegangen.
Das Livische hat sich von einer ursprünglich agglutinierenden Sprache zu einer flektierenden entwickelt. Der lettische Einfluss macht sich in der Lexik sowie in der Grammatik bemerkbar.
Die livische Orthographie existiert seit den 20er Jahren des 20 Jhd. und stützt sich größtenteils auf die lettische, aber auch auf die estnische.
Livisch Lettisch und Lettgallisch gehören seit dem Sprachgesetzt von 1994 zu den indigenen Sprachen Lettlands.(4) (5)

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