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Abb.1: Vorlesungsfolien Univ.-Prof. Dr. J.Laakso Universität Wien, SS2011;
Kunst
Ein wichtiges Kunsthandwerk in Karelien war das Sticken, dessen typisches Charakteristikum regelmäßigen geometrische Muster sowie die Verwendung von nur einer Farbe war. Gewebte Stickereien wurden meist mit rotem Garn auf weißem oder hellgrauen Grund und Hohlsaumstickerei mit weißem auf weißem Stoff gefertigt. Einzig in der Region um Pudozh wurde außerdem von gelben und blauen Fäden Gebrauch gemacht, diese Gegend war auch die einzige, in welcher eine Kombinationstechnik aus einem Kettenstich und gemustertem Garn verwendet wurde. Traditionellerweise wurde vor Allem mit dem Doppelten Vorstich sowie dem Kreuzstich gearbeitet, während in der zweiten Hälfte des 19. Jhdts. ein Kettenstich um Zaonezhe populär wurde.
Klassische Muster waren meist regelmäßig geometrisch mit verschiedenen Rhombenformen sowie abgeschrägten und geraden Kreuzen, Dreiecken und Quadraten, auf denen die größeren Muster basieren.
In der älteren Stickerei finden hingegen überwiegend bildhafte Motive wie Pflanzen, Vögel, Tiere und Menschen Verwendung, die in ihrer Umsetzung durch die Gestaltung mit geometrischen Figuren stilisiert wurden.
Die vor Allem in Südkarelien verbreiteten Pflanzenmotive wie Gräser, Blumen, Bäume und auch der mythologische Baum des Lebens werden oft mit Vögeln, Pferden und Menschen abgebildet.
Das verbreitetste Motiv ist das eines Vogels, welches in nahezu jeder Arbeit Verwendung findet.
Quellen:
-Karelian craft: Zugriff am 27.12.2011, http://www.kareliancraft.com/en/crafts/4034/
Sprache
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Die karelische Sprache gehört zum ostseefinnischen Zweig der Uralischen Sprachen und lässt sich in drei bis fünf Hauptgruppen aufspalten. Neben dem 'eigentlichen Karelisch', das eng mit dem Weißmeerkarelischen (auch Viena) und dem Südkarelischen (einschl. des Tver-Dialekts) verwandt ist, gehören auch das Olonetzische sowie das Lüdische, das sich von den übrigen Dialekten des Zweigs so entfernt hat, dass es teilweise als eigene Sprache gesehen wird, zu diesem Zweig der Ostseefinnischen Sprachen, dessen Randdialekte gegenseitig nicht verständlich sind.
Neben dem oben beschriebenen Dialektkontinuum zählt nordwestlich von Moskau auch eine Sprachinsel nahe der Stadt Tver zur karelischen Dialektgruppe.
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