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Die ersten karelischen Bücher, die das kyrillische Alphabet verwendeten, wurden zu Beginn des 18 Jhdts. gedruckt. Das zeitgenössische , als das kulturelle Leben Kareliens unterlag einem stark von der finnischen Strömung des nationalen Erwachens geprägten Einfluss unterlag. Die Inhalte des in Finnland in der Mitte des 19. Jhdts. publizierte publizierten Kalevala basieren vorwiegend auf in Karelien gesammelter Volksdichtung, auch wurden finnische Intellektuelle dazu ermuntert in Karelien nach den Wurzeln der finnischen Nationalkultur zu suchen, woraus die karelische Romantik, ,Karelianismus‘, resultierte.

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Das früheste karelische Sprachdenkmal, welches gleichzeitig generell den zweitältesten Beleg einer finno-ugrischen Sprache darstellt, ist eine Birkenschrift aus dem 13. Jhdt., die 1957 in Nowgorod entdeckt wurde. Der Text ist mit kyrillischen Buchstaben geschrieben und enthält eine heidnische Zauberformel gegen Blitzeinschläge.

URL (2011) http://heninen.net/petroglif/english.htmImage Added

Erste karelischsprachige Werke wurden im frühen 19. Jhdt. publiziert., ihnen folgte in den 1930ern die Etablierung einer für Karelien und die Tverregion gültige karelischen Schriftsprache auf Basis des lateinischen Alphabets, welche zu Ende der 1930er durch eine sich am kyrillischen Alphabet orientierenden Variante verdrängt wurde.

Zwar wurde die Idee einer geeinten Schriftsprache für die karelischen Varianten des Nordkarelischen, Olonetzischen und Lüdischen, durch ihre geringe bald verworfen, jedoch erfolgten in den letzten Jahren einige Bemühungen um die Weißmeer-, Olonetz- und Tverdialekte zu verschriftlichen. Obwohl bereits einige Schulbücher und andere Lehrmaterialien veröffentlich wurden, ist es fraglich, ob diese Maßnahmen noch den Verfall der karelischen Sprachen aufzuhalten vermögen, zumal die Sprache weder in der Karelischen Republik noch den Tvergebieten offiziellen Status genießt. Durch die Unterstützungsmaßnahmen der finnischen Regierung scheint es eher, als würde sich das Finnische zur Alltagssprache der Karelier entwickeln.

Unter dem Sowjet-Regime waren die hauptsächlich verwendeten Literatursprachen das Russische und Finnische, jedoch anerkannte auch keine der drei Dialektgruppen (Karelier, Olonetzen und Lüden) die künstlich geschaffene pan-karelische Schriftsprache, stattdessen erfuhr das Finnische, welches starke Ähnlichkeit mit dem Nordkarelischen aufweist, als schriftliche Variante verstärkten Gebrauch.
Unter den namhaften, zeitgenössischen Autoren befanden sich die Finnen J.Virtanen und L.Helo sowie die Karelier N.Jakkola, A.Timonen sowieJ.Rugojev und P.Perttu, die seit 1926 auch von der Stiftung der Karelischen Schriftsteller unterstützt wurden.
Der erste karelische Gedichtband, ,Huondes‘ (,Der/Ein Morgen‘) wurde 1939 von F.Isakov und N.Laine veröffentlicht.
Erst die 1970er brachten Autoren wie etwa B.Brendoev und P.Lukin hervor, die regelmäßig Publikationen veröffentlichten. In der heutigen Literaturszene Kareliens sind vor Allem die Literaturzeitschriften Sever (für russische Autoren), Karelia und Kipinä (für Kinder) von großer Bedeutung, da es für die Schriftsteller in den letzten Jahren immer schwieriger wurde, ihre Werke zu veröffentlichen und die Zeitschriften ist das der einzige Weg, ein Publikum zu erreichen.
Die beachtenswertesten Arbeiten der jüngeren Vergangenheit sind wohl die das Schicksal des karelischen Volks im 20. Jhdt. schildernden Romane J.Rugojevs und P.Perttus.

Der 11. Karelische Schriftstellerkongress von 1994 versuchte, die gegenwärtige Situation der Bevölkerung und auch im Ausland zu verdeutlichen. Die Literaturzeitschriften, welche die nahezu einzige Möglichkeit für karelische Autoren darstellen, ihre Werke zu veröffentlichen, erhalten keinerlei staatliche Subventionierung. Das Fehlen von professioneller, hochqualitativer Literatur, die höhere Standards erhalten könnte, am Büchermarkt bewirkt einen vermehrt zum Konsum von minderqualitativen Erzeugnissen, wodurch sich der Ruf der karelischen Gegenwartsliteratur im Allgemeinen verschlechtert.

Quellen:
-Nanovfsky, György et al.: The Finno-Ugric World, Teleki László Foundation. Budapest 2004. s194, s317.
-URL (2011): http://web.quipo.it/minola/karelian/literature.htmImage Modified

Sprache

Die karelische Sprache lässt sich in drei bis fünf Hauptgruppen aufspalten. Neben dem 'eigentlichen Karelisch', das eng mit dem Weißmeerkarelischen (auch Viena) und dem Südkarelischen (einschl. des Tver-Dialekts) verwandt ist, gehören auch das Olonetzische sowie das Lüdische, das sich von den übrigen Dialekten des Zweigs so entfernt hat, dass es teilweise als eigene Sprache gesehen wird, zu diesem Zweig der Ostseefinnischen Sprachen, dessen Randdialekte gegenseitig nicht verständlich sind.
Neben dem oben beschriebenen Dialektkontinuum zählt nordwestlich von Moskau auch eine Sprachinsel nahe der Stadt Tver zur karelischen Dialektgruppe.

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