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Cumbylat gilt als Oberhaupt und Beschützer der Mari. Die älteste marische Kultstätte liegt auf dem Berg Cumbylat und wird auch heute noch als Kultstätte verwendet. Cumbylat soll ein Opferpriester und Heerführer gewesen sein, der für die Verteidigung des traditionellen Glaubens und der Heimat kämpfte. Bevor er starb soll er sich unter einem Stein eingesperrt haben und lt. Volksglaube kommt er unter diesem Stein hervor und hilft seinem Volk in schweren Zeiten. Nach dem Untergang der Sowjetunion kam es zur Religionsfreiheit in den ehemaligen Sowjetrepubliken und die Mari durften nun eine religiöse Vereinigung gründen und Opfer in den heiligen Hainen darbringen. Während der marischen Nationalbewegung kam es auch zur Wiedergeburt des marischen Heidentums. Die religiöse Bewegung wurde in zwei unterschiedliche Gruppen gespalten. Einerseits gibt es das System der lokalen und regionalen heidnischen Gemeinden mit ihren Opferpriestern. Andererseits kam es zu einer verstärkten Missionstätigkeit der russisch-orthodoxen Kirche um der heidnischen Bewegung entgegen zu wirken. Die russisch-orthodoxe Kirche errichtete ihre 100. Eparchie in der Hauptstadt JoskarJoškar-Ola.

Es gibt mittlerweile immer mehr gläubige Mari. Ehemalige Kultstätten wurden wiederaufgebaut und es wird öffentlich nach alter Tradition gebetet. Außerdem sind die Mari tolerant gegenüber anderen Religionen und es besteht zur Zeit keine religiöse Konfliktsituation, obwohl die orthodoxe Kirche den heidnischen Glauben nicht akzeptieren möchte. Der alte heidnische Volksglaube ist wichtig für die ethnische Identität der Mari und wurde auch zu der Zeit heimlich ausgeübt, als er offiziell verboten war. Nach dem Fall der Sowjetunion wurde das " Allmarische religiöse Zentrum" gegründet und man konnte wieder offiziell zusammen beten. Heute werden auch Wallfahrten veranstaltet, wobei das wichtigste Anliegen der Gläubigen die Verbesserung der wirtschaftlichen Lage ist. Es wird gebetet und Teile des Opfers werden dem Geist des Feuers ausgehändigt, der die Bitten der Menschen an den Gott weiterleiten soll.

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