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Ein weiterer, heute im Internet weit verbreiteter Dienst ist der E-Mail-Dienst zum
Austausch von elektronischen Nachrichten (Electronic Mails). Auch hier handelt es
sich um eine Client-/Serveranwendung. Ein Benutzer verwendet einen E-Mail-
Client, Mail User Agent (MUA) genannt, um E-Mails zu senden und zu empfangen
und das Weiterreichen der E-Mails wird über E-Mail-Gateways abgewickelt. Je-
dem Benutzer, der E-Mails senden und empfangen möchte wird eine elektronische
Mailbox mit einer eindeutigen E-Mail-Adresse (z. B. mandl@cs.fhm.edu) in einem
E-Mail-Gateway zugeordnet. Die Mailboxen werden üblicherweise in den E-Mail-
Gateways von Internet-Providern verwaltet. Die E-Mail-Gateways sind Server-
rechner mit speziellen Softwarebausteinen für die Mail-Abwicklung. Sie haben in
der Regel eine Doppelrolle. Zum einen nehmen sie Nachrichten von den MUAs
entgegen. Diese Aufgabe wird als Mail Submission Agent (MSA) bezeichnet. Zum
anderen leiten sie Nachrichten (E-Mails) für den Transport bis zum adressierten
Empfänger in der Rolle von sog. Mail Transfer Agents (MTA) an andere E-Mail-
Gateways weiter.
Web-Server
Ein Web-Server wartet auf ankommende Verbindungsaufbauwünsche standard-
mäßig auf TCP-Port 80, indem er die Socket-Funktion listen aufruft. Ein klassischer
TCP-Verbindungsaufbauwunsch wird entgegengenommen. Steht die Verbindung,
wird vom Web-Browser ein HTTP-Request erzeugt, der vom Web-Server empfan-
gen und üblicherweise in einem eigenen Thread oder Prozess bearbeitet wird. Das
gewünschte Dokument wird lokalisiert (wir nehmen hier die Adressierung einer
statischen Web-Seite an, wozu im konfigurierten Root-Verzeichnis des Web-Servers
gesucht wird.